Year of the Monkey – mit Affenzahn durch die Welt von morgen
Eine Digitalkonferenz, die sich „Year of the Monkey“ nennt, bietet natürlich Spielraum für jede Menge affige Wortspiele: War das ein Affentheater, bei dem sich die Teilnehmer ungeniert zum Affen machen durften, wirklich originell oder irgendwo nachgeäfft, affengeil oder eher Banane? Wir geben dem Affen Zucker und ein paar affine Antworten.
Dabei lassen wir Markus von der Lühe, Geschäftsführer von Year of the X, den Vortritt und das Recht auf die erste Zusammenfassung:
Wir hatten unser 2. Hamburger Innovations-Festival in der legendären Markthalle, wo schon Nirvana aufgetreten ist. Von Affenmasken und Dschungel-Feeling über Happiness bei Zappos bis hin zu Startup-Spirit und Workshops zu Themen wie Future of Media war alles dabei. Und oben drauf gab’s dann noch eine Brazilian Monkey Party mit Monkey Marageritas, Capoeira und einem Virtual Reality Popup Cinema.
So, dabei könnte man es jetzt belassen, Klappe zu, Affe tot. Aber natürlich hat das Event ein paar Zeilen mehr verdient. Fangen wir also an, zwar nicht bei Adam und Eva, aber zumindest bei Buddha, der der Legende nach einst die Tiere zu einem Fest zu sich rief. Als erstes kam die Ratte, als letztes und zwölftes das Schwein. In der Reihenfolge ihres Erscheinens bekam jedes der Viecher die Patenschaft für ein Jahr (nur die Katze nicht, die hatte die Party verpennt). Daher kennt der chinesische Kalender zwölf Tierzeichen, und 2016 ist demnach das Jahr des Affen.
Kaum ein Vortrag ohne Affenreferenzen
Die Veranstaltungsreihe Year of the X, die letztes Jahr erstmals im Namen der Ziege unterwegs war, kann sich also jedes Jahr neu definieren, ganz nach dem gerade aktuellen Tier. Dem Affen wird nachgesagt, er sei spielerisch, neugierig und einfallsreich, dazu sehr intelligent, und er kenne für jedes Problem ein Lösung. Damit passt er natürlich hervorragend in unser Zeitalter mit seinen vielfältigen Herausforderungen und technologischen Möglichkeiten. Und für lustige Bilder und Sprüche ist er auch bestens geeignet, sodass kaum ein Speaker bei seinem Vortrag auf Slides mit Affengags verzichtete.
Viele der Vorträge am Vormittag boten eine Art Hilfestellung für das Überleben im digitalen Dschungel. Denke lean. Handle agile. Stelle den Sinn vor den Profit, denke beim ROI (return on investment) nicht nur an Geld, sondern auch an Kreativität und an „Happiness“. Dieser Begriff stand im Mittelpunkt von Jenn Lins Beitrag, ein Begriff, der weniger leicht ins Deutsche zu übersetzen ist, als man denkt. Das war bei Year of the Monkey auch gar nicht nötig, da alle Beiträge auf Englisch gehalten wurden, was auch den 25 % internationaler Gäste geschuldet war.
Und es geht doch: mehr Frauen als Männer bei den Speakern
Zu ihnen gehörte auch Jenn Lin, die von Anfang an beim Zalando-Vorbild Zappos dabei war. Jetzt stellte sie mit Delivering Happiness, einem Unternehmen für mehr Freunde bei der Arbeit, ihr eigenes Projekt vor. Für mehr Freude sorgt auch Stephanie Alys von MysteryVibe, allerdings in einem ganz anderen Lebensbereich. Sie hat einen smarten Vibrator im Angebot und sprach, darüber, wie die virtuelle Realität unsere Wahrnehmung von Sexualität verändern könnte. Jenn und Stephanie waren zwei von insgesamt 47 Personen, die sich auf die Bühnen der Markthalle stellten. Und keineswegs zwei Alibifrauen, die eine ansonsten von Männern dominierte Veranstaltung auffüllten. Im Gegenteil: Der Frauenanteil bei den Speakern lag bei über 50 %. Darüber dürfen alle Organisatoren ähnlicher Events gerne mal nachdenken, die man häufig Sätze sagen hört wie: „Wir hätten ja gerne mehr Frauen, aber…“
Während bei den erfreulich kurz gehaltenen Vorträgen am Vormittag die Themen meist nur angerissen wurden, bot sich bei den Workshops nach der Mittagspause die Möglichkeit zur Vertiefung und Interaktion. Und natürlich dazu, den inneren Affen rauszulassen. Hier stand so ziemlich alles auf dem Programm, was aktuell für Schlagzeilen in der Tech-Szene sorgt. So konnten sich Teilnehmer das komplizierte Thema Blockchain in kleinen Rollenspielen erarbeiten. Andere Gruppen entwickelten Ideen für die Nutzung von Augmented Reality auf Konferenzen oder programmierten einfache Apps, die tatsächlich funktionierten.
Wenn es einen echten Schwerpunkt bei Year of the Monkey gab, dann war es Virtual Reality (VR). In der Vorhalle boten mehrere Aussteller die Möglichkeit, in virtuelle Welten einzutauchen. Viele Speaker hatten das Thema zumindest auch auf ihrer Agenda. Und ein absoluter Höhepunkt war sicherlich das VR-Popup-Kino. Wobei Kino ein etwas irreführender Begriff ist, denn tatsächlich war das ein Raum, in dem sich zwar etwa dreißig Personen gleichzeitig aufhielten.
VR ist faszinierend – und kann seekrank machen
Zu einem Gemeinschaftserlebnis wie in einem klassischen Lichtspielhaus führte das aber nicht, denn wer eine VR-Brille aufsetzt, verlässt zumindest gefühlt den Raum, in dem er sich gerade befindet, und schwebt durch ein Gemälde von Salvador Dali. Oder besucht Eisbären im Nordpolarmeer. Oder wird Zeuge der ersten virtuellen Ballettaufführung. Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt, und die Wirkung ist wahrhaft erstaunlich. Perfekt ist die Technologie allerdings noch nicht; wer leicht seekrank wird, sollte sich bei VR auf eine etwas strapaziöse Reise gefasst machen.
Zu Ende ging ein sehr kurzweiliger und abwechslungsreicher Tag mit einer Capoira-Show und reichlich Platz für Networking. Dazu wurden an die knapp 600 Teilnehmer unter anderen 1.100 Margaritas ausgeschenkt und 250 Saté-Spieße verfüttert. Das Schlusswort soll wieder Veranstalter Markus von der Lühe gehören:
Wir sind mit der Mission angetreten, Innovation und digitale Transformation einmal ganz abseits der ausgetretenen Pfade erlebbar zu machen. Und das ist auf ganzer Linie gelungen. Wir danken allen Sprechern, die bereit waren, ihre Erfahrungen zu teilen, sowie allen Besuchern, die entscheidend zu der inspirierenden Atmosphäre von Year of the Monkey beigetragen haben. Wir freuen uns, sie 2017 im Jahr des Hahns wiederzusehen!
Mal sehen, ob uns dann auch so viele Wortspiele mit Hühnern einfallen.
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