WirFit findet deinen persönlichen Trainer
Was machen eigentlich die guten Vorsätze für das neue Jahr? Schon vergessen, schon umgesetzt oder irgendwo dazwischen? Zumindest der beliebte Vorsatz mehr für die Fitness zu tun, bekommt jetzt Rückenwind durch das Startup WirFit. Die Plattform für die Vermittlung von persönlichen Fitnesstrainern steht unmittelbar vor dem Launch.
Geboren und aufgewachsen ist Abigale Li in Peking. Ihren Master im Studiengang International Business hat sie an der renommierten Universität von Reading gemacht, knapp 60 Kilometer entfernt von London. Danach suchte sie einen Job in der Schifffahrtsbranche und kam 2013 nach Hamburg. In der Stadt mit dem drittgrößten Hafen Europas wechselte sie mehrfach den Arbeitgeber und auch die Branche, ihrer privaten Leidenschaft blieb sie dabei stets treu.
Vier- bis fünfmal die Woche nimmt sie sich Zeit, um ihre Fitness zu optimieren. Joggen ist dabei nicht so ihr Ding, und auch im Sportstudio trifft man Abigale eher selten. Stattdessen hat sie sich auf funktionelles Training spezialisiert. Die dabei angewandten Trainingsformen haben eine Reihe von Vorteilen. So beinhalten sie relativ komplexe Bewegungsabläufe, bei denen verschiedene Muskelgruppen und Gelenke zum Einsatz kommen. Das verhindert die einseitige Belastung bestimmter Körperregionen, wie sie etwa beim Krafttraining oder auch beim Laufen vorkommen kann. Besonders praktisch: Für funktionelles Training benötigt man fast keine Ausrüstung, der eigene Körper ist quasi das wichtigste Trainingsgerät. Die Übungen lassen sich daher fast überall und jederzeit durchführen.
Eine Gründerin mit der Lizenz zur Fitness
Um noch tiefer in die Materie einzudringen, machte Abigale 2017 eine Lizenz zur Fitnesstrainerin. Der Aufwand dafür war überschaubar, nach ein paar Wochen hatte sie das Programm bewältigt. Immerhin ist sie die erste Chinesin, die in Deutschland eine solche Lizenz erworben hat. Viel wichtiger sind aber die Kontakte, die sie während der Ausbildung knüpfen konnte. Von anderen Trainerinnen und Trainern erfuhr sie, wie mühsam es für sie war Kunden zu gewinnen. Die Rede ist hier nicht von solchen, die in einem Studio fest angestellt sind, sondern von den über 8.700 Freelancern.
Nur wenige von ihnen genießen fast schon Promistatus, die meisten müssen darum kämpfen, potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Hilfreich wäre da eine Plattform, die Fitnesswillige und Trainer zusammenbringt. Genau da setzt Abigale mit ihrem im April 2019 gegründeten Startup WirFit an. Die Nutzer können hier zunächst auswählen, welche Art von Training sie bevorzugen, zum Beispiel auch Yoga oder Reha-Übungen. Es folgen die Angaben zu Zeitpunkt und Ort der gewünschten Einheit, sei es im Büro oder in der eigenen Wohnung. Aus diesen Informationen ergeben sich dann Vorschläge, welche Trainer passend und verfügbar wären.
Die Preisgestaltung pro Person (plus eventuell ein weiterer Trainingspartner) überlässt WirFit den Anbietern und dem klassischen Verhältnis aus Angebot und Nachfrage. Fest steht dagegen der Provisionssatz, den sich das Startup einbehält. Bei 20 % Prozent soll er zu Beginn liegen.Wenn das Geschäft gut anläuft, kann er auch niedriger ausfallen. Noch ist das Angebot von WirFit nicht live, aber in wenigen Tagen soll es so weit sein, dann zunächst mit 20 Trainern aus Hamburg.
WirFit steht unmittelbar vor dem Launch
Dabei wird es natürlich nicht bleiben, geplant ist eine Erweiterung der Auswahl zunächst in der Hansestadt und dann schrittweise in ganz Deutschland. Konkurrenzlos ist WirFit dabei nicht. In Berlin gibt es mit KAHA ein Startup mit einem ähnlichen Konzept, das seinerseits seine baldige Ausdehnung auf die Standorte Berlin und München ankündigt. Um da gegenhalten zu können, benötigt WirFit in absehbarer Zeit Personal und Investitionen. Bisher hat Abigale ihr Startup aus den eigenen Ersparnissen finanziert und nur einen freien Softwareentwickler mit der Gestaltung des Webauftritts beauftragt. Den hat sie übrigens im WeWork kennengelernt, wo sie auch ihre Büroadresse hat.