Wie verstrahlt sind die Löwen?
Stromleitendes Papier, das gefährliche Strahlungen abschirmt – ist das Quatsch oder eine geniale Erfindung? Darüber entbrannte ein Streit bei der neuesten Folge von „Die Höhle der Löwen“. Ob das Spezialpapier von KOHPA einen Deal ergattert hat und wie es portHy, Frau Poppes, MINITOURING und Tape Art ergangen ist, erfahrt ihr in unserem Nachbericht.
portHy bekommt die Löwen nicht an die Kette
Wer im Kampf gegen Keime und Corona konsequent ist, wäscht die Hände nicht nur, er desinfiziert sie, und zwar regelmäßig. Leider hat man Desinfektionsmittel nicht immer bei sich, sein Handy aber schon. So argumentieren die drei Gründer von portHy und bieten deshalb eine Handykette mit eingebautem Desinfektionsmittelspender an, bei Bedarf inklusive Handyhülle. Eine passende Reinigungsflüssigkeit haben sie auch gleich noch. Judith Williams befürchtet, die könne auslaufen und ihre Bluse einsauen.
Überhaupt trifft das Trio so gar nicht den Nerv der Löwen. Entweder mögen sie für ihre Smartphones keine Ketten, meiden Hüllen, haben die Nase voll vom dauernden Desinfizieren oder alles zusammen. Der vorläufige Verkaufspreis von mindestens 69 Euro pro Set lässt auch nicht gerade auf reißenden Absatz hoffen. Erstaunlicherweise vermutet Ralf Dümmel trotzdem irgendwie ein Geschäft bei portHy und würde es mit 200.000 Euro für 25 % riskieren. Er hat aber Glück, denn die Schmerzgrenze der Jungunternehmer liegt bei 15 %.
Blindes Vertrauen in Frau Poppes
Noch mehr Glück hat Dümmel bei seinem nächsten Deal, denn wenn es stimmt, das zu einem guten Produkt auch eine gute Geschichte gehört, ist Frau Poppes, eine Würzmischung für Frikadellen, kaum zu schlagen. Die Namengeberin Angelika Poppe verlor bei einem Autounfall als junge Mutter ihr Augenlicht und kämpft seitdem um Anerkennung. Am meisten Eindruck konnte sie regelmäßig mit ihren Kochkünsten machen, sogar bei ihrem zukünftigen Schwiegersohn Thomas Leidendecker, der seine Kochlehre bei Eckart Witzigmann absolviert hat.
Thomas war so begeistert von Angelikas Frikadellen, dass er aus dem Rezept ein Fertigprodukt kreiert hat. Brotwürfel und Gewürze sind schon drin, Hackfleisch und ein Ei kommen noch dazu. Das Ergebnis nennen die Löwen „lecker“ und „fluffig“. Getrau dem Firmenmotto „Blindes Vertrauen in guten Geschmack“ würden sowohl Dagmar Wöhrl als auch Ralf Dümmel das Angebot von 150.000 Euro für 20 % gerne annehmen. Wer da den Zuschlag bekommen hat, haben wir ja schon im ersten Satz verraten.
MINIATOURING kommt nicht auf Touren
Der Gründer Hannes Trautmann möchte bescheidene 95.000 Euro für üppige 25 % und wird vom gesamten Löwenrudel als großes unternehmerisches Talent gelobt. Was soll da eigentlich noch schiefgehen? Schauen wir uns sicherheitshalber erstmal sein potenzielles Investitionsobjekt an. MINIATOURING ist ein ultrakompakter Campinganhänger, der Platz für ein bequemes Bett bietet, wie Probeliegerin Dagmar Wöhrl bestätigt, und nicht viel mehr.
Hannes baut das Gefährt, das auch eine ausklappbare Kocheinheit enthält, fast im Alleingang zusammen. Eine größere Produktionsstätte wäre also von Vorteil und ein Mentor, der ihn und sein Startup voranbringt. Da fühlt sich aber niemand aus der Show so richtig angesprochen und ein groß skalierbares Geschäft wittern sie auch nicht. Konnte also doch schiefgehen.
KOHPA lässt drei Löwen Strahlen
Papier, das auch Strom leiten kann – das klingt doch endlich mal nach einer echten Erfindung. Möglich machen das Kohlenstofffasern, die mit den üblichen Papierfasern verbunden sind. Die beiden gelernten Papiermacher Peter Helfer und Walter Reichel haben diese Innovation namens KOHPA über einen Zeitraum von fünf Jahren entwickelt. Irgendwie genial, aber was kann man konkret daraus machen? Zum Beispiel eine Tapete, die zugleich als Raumheizung fungiert.
Angeblich kann das Material auch elektromagnetische Strahlen abschirmen, etwa die angeblich gesundheitsgefährdende 5G-Strahlung. Georg Kofler hält des für esoterischen Quatsch, Carsten Maschmeyer und Nico Rosberg nehmen das Strahlungsthema dagegen sehr ernst und widersprechen. Obskure Geschichten über Wünschelruten machen auch noch die Runde. Endlich ist ein bisschen Leben in der Bude. Auch in Sachen Deal: Die beiden Strahlungskritiker holen noch Dagmar Wöhrl ins Boot und steigen mit 200.000 Euro für 33 % bei KOHPA ein.
Tape Art klebt sich einen Deal zusammen
Mit ihrem Fachgeschäft Klebeland und Klebebändern machen Mohamed Ghouneim und Timm Benjamin Zolpys in Berlin schon einige Jahre gute Umsätze. Als eines Tages die Tape Art-Künstler Stephan Meissner und Nicolas Lawin ihren Laden betraten, um sich mit Material für ihre nächsten Projekte einzudecken, witterte das neu formierte Quartett bald neue Geschäftsmodelle. Zunächst Kurse für die Kunst, mit bunten Klebestreifen Bilder und Installationen zu erschaffen. Und dann, eigene Tape Art-Sets zu verkaufen.
Dafür hätten sie gern die Löwen als Partner. Auch wenn erste Zahlen schon recht vielversprechend klingen, haben die Gründer die offenbar nicht so ganz die Übersicht über die Finanzen. Georg Kofler, der mit ArtNight schon einen Treffer gelandet hat, stört das nicht, er bietet 100.000 Euro für 18 %. Judith Williams wäre sogar mit 15 % zufrieden. Die vier überlegen so lange, dass sich die beiden Löwen zusammenschließen und auf 150.000 Euro für 20 % erhöhen. Jetzt kommt die Zusage umgehend.
Fotos: TVNOW / Bernd-Michael Maurer