Velook – gemeinsam gegen den Fahrradklau
Radfahrer haben es nicht leicht in einer Stadt wie Hamburg. Der Verkehr ist stressig, die Radwege sind oft schlecht oder gar nicht vorhanden und dann werden Fahrräder auch noch besonders gerne geklaut. Bei der Lösung zumindest dieses Problems will die App von Velook helfen. Wir haben dazu Mitgründer Oliver Liermann ein paar Fragen gestellt.
Hallo Oliver, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle zu Beginn Dich und Dein Team kurz vor!
Hallo Hamburg Startups, vielen Dank für dieses Interview. Unser Team besteht aktuell aus Martin Stasun und mir. Wir haben zuvor gemeinsam in einer Agentur gearbeitet, Martin als Art Director und ich als Web-Entwickler.
Wie ist die Idee zu Velook entstanden?
Die Idee kam uns vor einigen Jahren während einer Mittagspause. Wir waren schon lange begeisterte Fahrradfahrer, und als das Thema Fahrraddiebstahl aufkam, stellten wir fest, dass uns beiden bereits Fahrräder gestohlen wurden. Wir fragten uns, ob man nichts dagegen tun könnte. Nach der Recherche im Internet wurde uns das Ausmaß des Problems bewusst. Alle 90 Sekunden wird in Deutschland ein Fahrrad gestohlen (ca. 330.000 Stück in 2016) und nur 9% der Diebstähle werden von der Polizei aufgeklärt.* Wir entschieden uns selbst etwas zu unternehmen und begannen nebenberuflich an Velook zu arbeiten. (* Quelle: PKS Bundeskriminalamt)
Was genau bietet Velook an und wie funktioniert das?
Velook ist für uns das digitale Fahrradprofil. Unser Ziel ist es, Betroffene zusammenzubringen und Fahrradfahrer vor Diebstahl zu schützen. Bisher arbeitet die Polizei in jedem Bundesland für sich allein. Mit unserer App kann nun jeder sein Fahrrad in wenigen Minuten in einer zentralen Datenbank registrieren und ist so für den Ernstfall vorbereitet. Viele Bestohlene schrecken vor einer Anzeige zurück, weil sie weder einen Besitznachweis noch konkrete Daten zur Identifizierung des Fahrrads haben. Bei uns sind die Fahrraddaten sicher gespeichert und nicht öffentlich zugänglich.
Falls dein Fahrrad gestohlen wird, kannst du mit wenigen Klicks Freunde in sozialen Netzwerken und die Velook-Community informieren. Außerdem speichern wir dann die genaue Position des Diebstahls und stellen sie in einer Karte für alle Nutzer dar. So kann man erkennen, in welcher Gegend sich aktuell Diebstähle häufen und vielleicht einen anderen Abstellplatz wählen. Falls du ein gebrauchtes Fahrrad kaufen möchtest, kannst du es zuvor einfach mit der App überprüfen.
Welche praktischen Erfahrung habt Ihr, beziehungsweise haben Eure Nutzer mit Velook bereits gemacht?
Da wir erst vor kurzem gestartet sind, haben wir leider noch keine aussagekräftigen Daten. Es wurden bereits viele Fahrräder registriert, aber wir hoffen, in Zukunft noch wesentlich stärker zu wachsen, damit der Nutzen für den Einzelnen weiter steigt.
Die App ist momentan kostenlos. Wie sieht da Euer Geschäftsmodell aus?
Velook soll auch in Zukunft kostenlos bleiben, damit jeder die Chance hat, sein Rad zu registrieren. Wir möchten aber den Nutzern zusätzliche Features anbieten und passende Produkte empfehlen, zum Beispiel sichere Fahrradschlösser oder Fahrradversicherungen.
Wie ist Euer Startup finanziert?
Wir haben es komplett selbst finanziert. Natürlich hätten wir gerne ein größeres Marketingbudget, aber vielleicht kommt das noch.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate?
In den nächsten Monaten möchte wir viele Veranstaltungen rund ums Fahrrad besuchen. Wir werden mit Versicherungen, Fahrradherstellern und -händlern in Kontakt treten. Außerdem versuchen wir die Zusammenarbeit mit Kommunen und der Polizei einzuleiten.
Unser großes Ziel ist es dem Thema “Fahrraddiebstahl” noch mehr Beachtung zu verschaffen und jedem Betroffenen zu helfen. Jeder neue Nutzer hilft dabei der Velook-Community und unterstützt den Kampf gegen Fahrraddiebstahl.
Vielen Dank für das Interview!