Uwe – das alkoholfreie Craft Bier, mit dem man sich nicht zum Affen macht
Alkoholfreies Bier hat oft immer noch den Ruf, weder besonders lecker noch besonders cool zu sein. Zu Unrecht, denn mit Uwe gibt es ein alkohlfreies Craft Bier, das wirklich schmeckt und auch noch ein pfiffiges Image hat. Wie das Hamburger Startup entstanden ist und welchen Anteil an seinem Erfolg unser Food Innovation Camp hat, erfahrt ihr in diesem Beitrag!
Laia Gonzalez, Philipp Wienberg und Sönke Schmidt haben alle in derselben Werbeagentur gearbeitet und kennen sich daher aus zwei Gründen mit Bier aus. Erstens hat diese Agentur eine Reihe namhafter Biermarken als Kunden. Zweitens haben die drei häufiger zusammen auf Partys das eine oder andere Bierchen getrunken und dabei festgestellt, dass sich jeder, der zu einer alkoholfreien Variante gegriffen hatte, immer mal wieder lästige Fragen und spöttische Bemerkungen gefallen lassen musste.
Als Philipp dann aus gesundheitlichen Gründen auf Alkohol verzichten musste, wurden ihnen bewusst, dass weniger eigentlich besser ist. Daraus entstand vor rund zwei Jahren die konkrete Idee, eine eigene Marke für alkoholfreies Bier zu entwickeln, mit der man sich auf jeder Party sehen lassen kann. Gleichzeitig sollte sie nicht zu abgehoben sein und nicht nur Hipster ansprechen, sondern ein möglichst breites Publikum. Und schmecken sollte der Gerstensaft natürlich auch, weshalb sich das Trio für Craft Bier entschied. Durch die Verwendung besonders aromatischer Hopfensorten ist es hier einfacher, auch ohne Alkohol einen überzeugenden Geschmack hinzubekommen. Die Produktion von alkoholfreien Craft Bier ist dagegen nicht so einfach.
Alkoholfreies Craft Bier ist eine Kunst für sich
So muss beispielsweise beim Brauvorgang die Menge immer relativ konstant sein, sonst entstehen zu große Geschmacksabweichungen. Das übliche Verfahren, dem Bier den Alkohol zu entziehen, führt fast automatisch auch zu Geschmacksverlust, besser ist die Verwendung von spezieller Hefe, die nur einen Alkoholanteil von 0,3 % entwickelt (Okay, komplett alkoholfrei ist es also nicht, aber das ist selbst Fruchtsaft nicht.). Und dann muss das Bier auch noch pasteurisiert werden, damit nicht nachträglich doch noch mehr Alkohol entsteht. In Hamburg gibt es keine Brauerei, die das alles richtig hinbekommt, weshalb die Suche eine Weile gedauert hat. Fündig wurde man schließlich in Hartmannsdorf in der Nähe von Chemnitz.
Ludwig Hörnlein, Geschäftsführer der des Brauhauses Hartmannsdorf, gehört inzwischen quasi zum Team von Uwe. Aber warum heißt das Bier eigentlich Uwe? Nun, der Name ist kurz, prägnant und praktisch bei Bestellungen: „Ein Uwe, bitte!“ Außerdem ist er schön bodenständig, passend für eine Marke, die alkoholfreies Bier für alle bieten will. Zum Affen macht man sich damit auch nicht, das signalisiert nicht zuletzt der sympathische Affe auf dem Etikett.
Seinen ersten großen offentlichen Auftritt hatte Uwe Anfang Mai 2018 beim Osterstraßenfest in Hamburg. Damals herrschten sommerliche Temperaturen und damit beste Voraussetzungen für den Verkauf von gekühlten Getränken. Das Startup konnte im Schnitt eine Flasche pro Minute während des zweitägigen Straßenfests unter die Leute bringen. Für das ideale Wetter sorgte übrigens ein Hoch mit dem schönen Namen „Uwe“, da konnte ja nichts schiefgehen.
Das Food Innovation Camp war ein Schlüsselereignis für Uwe
Den nächsten Schub bekam Uwe durch unser Food Innovation Camp. Bei der Vorentscheidung zum FIC 2018 FOOD AWARD war das Craft Bier schon in die engere Wahl gekommen. Auch wenn es nicht ganz zu einem der Hauptpreise gelangt hatte, war der Jury der gute Geschmack aufgefallen. Einer der Juroren war Jochen Vogel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der REWE Nord und dort für das Vollsortiment zuständig. Ihn traf Laia beim Food Innovation Camp am 2. Juli in der Handelskammer und konnte ihn endgültig von Uwe überzeugen. Schon ein Monat später war der Listing-Vertrag unterschrieben, so schnell wie kaum jemals zuvor bei REWE.
Inzwischen ist das Bier in vielen Supermärkten erhältlich, weit über Norddeutschland hinaus und auch schon in Österreich, Dänemark und Schweden. Drei Sorten gibt es: IPA, Summer Ale und Alster Ale. Uwe ist damit die einzige Marke, die ausschließlich alkoholfreies Craft Bier anbietet. Bisher ist das Startup komplett eigenfinanziert und für die drei Gründungsmitglieder ist Uwe noch kein Vollzeitjob. Philipp arbeitet weiterhin in der Agentur, während Laia und Sönke zusätzlich mit der Avalia Studios GmbH Geld verdienen. Vorzeigeprojekt ist der Dokumentarfilm „Anderswo“, zurzeit die erfolgreichste deutsche Produktion dieses Genres. Anderswo erzählt die Geschichte von Anselm Nathanael Pahnke, der mit dem Fahrrad Afrika durchquert hat. Anselm fährt übrigens auch Uwe aus.
Nächste Ziele: Investoren finden und weiter wachsen
Uwe kommt ohne große Werbung aus, hat aber immerhin schon rund 5.000 Abonnenten bei Instagram, wo Philipp die Fans regelmäßig mit witzigen Sprüchen versorgt. Sönke ist der Art Director und Laia hat als Geschäftsführerin die unternehmerischen Belange im Blick. Alle drei trinken immer noch jeden Tag Uwe und wollen, dass noch viel mehr Menschen ebenfalls zu ihrem alkoholfreien Craft Bier greifen. Um das Geschäft weiter ankurbeln zu können, suchen sie jetzt nach Investoren. Wer weiß, vielleicht werden sie ja bei unserem nächsten Food Innovation Camp am 20. Mai schon fündig!
Ihr möchtet auch Investoren treffen oder einfach nur das tolle Konferenzprogramm erleben, über 80 Aussteller kennenlernen und miterleben, wer bei den FIC 2019 FOOD AWARDS abräumt? Dann holt euch gleich hier euer Ticket für das FOOD INNOVATION CAMP in der Handelskammer Hamburg!
Alle Bilder: Uwe