Tenzir: Hamburg braucht noch mehr Tech-Verständnis
In unserer Interview-Reihe mit Mitgliedern des Hamburg Startups Club steht heute Tenzir im Mittelpunkt. Tenzir entwickelt Software zur Aufarbeitung von komplexen Cyber-Attacken. Die Fragen hat uns Gründer und CEO Matthias Vallentin, PhD, beantwortet.
Welche Hoffnungen und Wünsche verbindest du mit der Mitgliedschaft im Hamburg Startups Club?
Wir hoffen, dass wir durch den Austausch mit der Community andere technologie-intensive Startups kennenlernen und Partnerschaften schmieden können. Gleichzeitig möchten wir uns in der Diskussion über den lokalen Standort aktiv einbringen, um die Wichtigkeit von Startups für die globale Wettbewerbsfähigkeit von Hamburg nach außen zu tragen.
Was sind aus deiner Sicht die wichtigsten positiven Seiten des Hamburger Startup-Ökösystems?
Hamburg bemüht sich stark, etwas zu tun. Vor allem Heiko Mildes Team beim Innovationsstarter der IFB hat schon vielen Startups (unter anderen uns) einen hervorragenden Anschub gegeben, um auf die Bühne zu gelangen. Auch Hamburg Invest baut ein starkes Netzwerk auf und nimmt Startups aktiv an die Hand, zum Beispiel durch Präsenzen auf Messen. Es gibt viele weitere Initiativen sowie Networking und Pitch Events für einen spannenden Austausch in der Hamburger Startup-Szene.
Wo hat deiner Meinung nach das Hamburger Startup-Ökosystem noch Nachholbedarf?
Es fehlt eine ganzheitliche Tech-Strategie und deren Operationalisierung, sodass Startups durch ihren gesamten Lifecycle und nicht nur partiell betreut und gefördert werden. Jedes Stadium braucht eine unterschiedliche Form der Unterstützung. Israel macht es vor, was man mit der richtigen Kombination von Talent, Kapital und Erfahrung erzielen kann. In Hamburg haben wir die Bausteine auch, nur warum gelingt die Umsetzung nicht? Zu wenig Mut beim Investment? Fehlende Erfahrung? Keine Mentoren? In unseren Augen fehlt schlichtweg das Verständnis von cutting-edge Technologie. Gerade frühphasige Deep-Tech Startups kann man nicht nach kommerzieller Traction beurteilen. Hier müssen die Wagniskapitalgeber es wagen, sich über andere Parameter abzusichern, vor allem durch den Glauben an das Team und die Technologie. Insbesondere bei Startups in der late-stage Seed Phase, kurz vor Series A, fallen in Hamburg besonders tief in das Death Valley.
Wie sind die Pläne und Perspektiven für Tenzir für die nächsten 12 Monate?
Wir werden zu Beginn von 2021 mit unserem Launch Client unsere Software bei mehr als 100 Kunden-Deployments ausrollen. Das ist eine große operationelle Herausforderung, da wir derzeit nur mit sechs Engineers unterwegs sind. Auf der Produktseite werden wir unser neues UI präsentieren, mit dem Sicherheitsexperten interaktiv in Netzwerk-Telemetrie-Daten gezielt nach Angriffen suchen können. Damit wir unser Wachstum beschleunigen können, streben wir außerdem den Abschluss unserer ersten institutionellen Finanzierungsrunde an.
Werdet Mitglied im Hamburg Startups Club!
Eine Mitgliedschaft im Hamburg Startups Club bietet viele Vorteile. Ihr könnt ein Jahr lang beliebig viele Stellenanzeigen in unserem Jobboard schalten, bekommt euer eigenes Startup-Profil auf unserer häufig besuchten Webseite, könnt euch in einem Slack-Kanal mit anderen Startups austauschen und bekommt exklusiven Zugang zu auf eure Bedürfnisse zugeschnittene Events. Was euch genau erwartet, könnt ihr hier nachlesen.