Taxdoo gewinnt beim nextMedia.Elevator 2017
Bekannte Gesichter auf dem Siegertreppchen beim nextMedia.Elevator: Taxdoo und Nect, die 2017 schon einige Preise gewinnen konnten, waren auch bei diesem Wettbewerb ganz vorn. Dazu mit Nordantech ein Neuling auf der Pitchbühne. Wie genau der Abend verlief, steht in unserem Nachbericht.
An einem Tag seine Premiere und gleichzeitig zehntes Jubiläum zu feiern – das schafft nur der nextMedia.Elevator. Der Name ist nämlich ganz neu, der Wettbewerb dagegen, der früher Webfuture Award hieß, eine feste größe in der Hamburger Startup-Szene. Auch der Standort des Events, das betahaus, hat schon Tradition.
Ebenso der Ablauf: In der ersten Phase durften sich alle Startups bewerben, die ein digitales und innovatives Geschäftsmodell aufzuweisen haben. Insgesamt 35 Jungunternehmen haben das getan, eine Pre-Selection-Jury wählte daraus neun besonders vielversprechende. Das Teilnehmerfeld komplettiert hat der Gewinner einer Publikumswahl. Am 14. Juni, dem Tag der Entscheidung, stellten sich die zehn Finalisten dann tagsüber der Hauptjury, und zwar in einem „Business-Idea-Speed-Dating“.
Erste Phase: „Business-Idea-Speed-Dating“
Das funktioniert so: Jedes Startup hat für jeweils fünf Minuten Gelegenheit, sein Konzept den insgesamt elf Jurymitgliedern im Einzelgespräch vorzustellen. Ein intensives Prozedere, das allen Beteiligten höchste Konzentration abfordert. Sind alle Gespräche geführt, berät sich die Jury und bestimmt die drei Kandidaten, die auf der öffentlichen Abendveranstaltung um den Sieg pitchen dürfen, wobei die Teilnehmer erst kurz vor ihrem großen Auftritt von ihrem Glück erfahren.
Werfen wir einen kurzen Blick auf die sieben Startups, die es nicht ganz unter die Top 3 geschafft haben. Ganz neu am Start ist Aiconix, das Videos analysiert und hilft, schon bei der Produktion die richtige Ansprache an die Zielgruppe zu finden. Attenio nutzt Augmented Reality, um unnötigen Papierkram in der Industrieproduktion zu vermeiden. Bei eBlocker ist der Name Programm, hier gibt es ein Gerät für werbefreies und anonymes Surfen im Internet.
Von der Videoanalyse bis zu VR-Konzerten: 7 Startups im Schnelldurchlauf
FUSE AI hilft Ärzten mit künstlicher Intelligenz bei der Diagnose. Liimex ist ein digitaler Versicherungsmakler für Unternehmen; mehr dazu in diesem Interview. Auch über Wingu gibt es einen aktuellen Beitrag bei Hamburg Startups; wie das Startup Beacon-Technologie einsetzt, erfahrt ihr hier. Schließlich der Publikumskandidat NOYS-VR, der Livekonzerte und Virtual Reality miteinander verbindet.
Wie so ein Tag beim nextMedia.Elevator abläuft, weiß die Moderatorin der Abenveranstaltung ganz genau. Jennifer Schäfer war als Mitgründerin von DailyDress 2016 nämlich selber am Start. Dieses Jahr kündigte sie unter anderem Veronika Reichboth an, die als Projektleiterin beim Veranstalter nextMedia.Hamburg wesentlich zum Gelingen des Events beigetragen hat. Vorjahressieger Nicolas Chibac von SpiceVR erzählte, was er und seine Drohne Spherie in den letzten zwöf Monaten so alles erlebt hatten, und dann ging es los mit den drei entscheidenden Pitches: jeweils fünf Minuten, keine Nachfragen.
Das Juryurteil beim nextMedia.Elevator fiel eindeutig aus
Danach zog sich die Jury, der unter anderem auch Hamburg Startups-Mitgründerin Sanja Stankovic angehörte, zu einer letzten Beratung zurück. Unterdessen erzählte Erdal Alim die Geschichte seines Startups CHEF.ONE, die auch hier nachzulesen ist. Direkt danach konnte der Juryvorsitzende Dr. Heiko Milde von der IFB auch schon das Urteil verkünden. Das sei eindeutig ausgefallen und habe sich daran orientiert, ob eine echte Lösung für ein echtes Problem aufgezeigt werden konnte. Und die Qualität des Pitches spielte auch eine Rolle.
Den dritten Platz und damit 1.000 Euro und jede Menge Preise der Sponsoren (die auch an Platz eins und zwei gingen) holte sich demnach Nordantech mit einer Software, die beim Projektmanagement wertvolle Dienste leistet. Der Clou: Das Programm lernt mit und hilft so, gängige Fehler zu vermeiden. Für Mitgründer Dr. Jonas Steeger war es der erste öffentliche Pitch überhaupt und gleich ein doppelter Erfolg: Für Falcon – so heißt das Produkt – gab es zusätzlich noch einen Sonderpreis der Telekom, nämlich Cloud-Infrastruktur im Wert von 100.000 Euro.
Blieben für den Sieg noch zwei Startups übrig, die im letzten halben Jahr in der Hamburger Szene so richtig durchgestartet sind. Schon beim Wettbewerb Gründergeist im Februar holten sie die ersten beiden Plätze, damals in umgekehrter Reihenfolge. Den Scheck über 2.000 Euro und damit Rang zwei sicherte sich dieses Mal nämlich Nect mit seinem „digitalen Personalausweis“, der mehr Sicherheit im Netz verspricht und den üblichen Passwort-Ärger vergessen lässt. Was sich sonst noch über Nect sagen lässt, steht in diesem Interview.
Taxdoo überzeugte am meisten
Am meisten überzeugt hat beim nextMediaElevator: Taxdoo. Ein optimal aufgestelltes Team, ein Problem, das viele beschäftigt (Umsatzsteuer bei EU-Geschäften) und eine Lösung, deren Nutzen sich in barem Geld messen lässt, all das bietet dieses Hamburger Startup. Für den real existierenden Kunden wellyou rechnet sich das so: Kostete früher allein der Verwaltungsaufwand, die Umsatzsteuer zu ermitteln und abzuführen, 1.610 Euro im Monat (die Steuern selbst noch gar nicht mitgerechnet!), so sinkt der Betrag dank Taxdoo auf 289 Euro. Das ist dann zweifellos 5.000 Euro Preisgeld und eine Trophäe aus dem 3D-Drucker wert. Ach ja, ein Interview mit weiteren Infos gibt es natürlich auch hier.
Am Ende waren sich alle einig: eine gelungene Veranstaltung mit Kandidaten, die durchweg seriöse, erfolgversprechende Geschäftsmodelle zu bieten hatten. An der Spitze drei Siegerteams, die sich bestätigt fühlen können, auf dem richtigen Weg zu sein, und die durch den nextMedia.Elevator noch mehr Aufmerksamkeit bekommen haben. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und freuen uns schon auf das nächste Mal!
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