Der KfW Award Gründen zeichnet innovative Unternehmen aus ganz Deutschland aus. Die Preise für 2023 wurden vergangenen Donnerstag im Rahmen einer Gala in Berlin vergeben. Je ein Unternehmen pro Bundesland wurde prämiert. fobizz aus Hamburg ging als Bundessieger aus dem Wettbewerb hervor und erhielt dafür ein Preisgeld von 10.000 Euro.
Seit 1998 zeichnet die KfW Bankengruppe Unternehmen mit dem KfW Award Gründen aus. Je ein Unternehmen aus jedem Bundesland erhält den Preis. Für Hamburg geht in diesem Jahr LignoPure als Landessieger aus dem Wettbewerb hervor und erhält 1.000 Euro Preisgeld. Vergeben wurde der Award in einem Festakt am Abend des 28. Oktober in Berlin.
Ausgewählt wurden die Preisträger in einem mehrstufigen Verfahren von einer erfahrenen Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus der KfW, Förderinstituten, Wirtschaft, Politik und Medien. Sie bewertete die Geschäftsideen nach ihrem Innovationsgrad, ihrer Kreativität und der Übernahme gesellschaftlicher bzw. ökologischer Verantwortung. Am Wettbewerb teilnehmen konnten Unternehmen aller Branchen ab Gründungsjahr 2016. Insgesamt sind rund 500 Bewerbungen eingegangen.
Dr. Ingrid Hengster, Vorstandsmitglied der KfW: „Der KfW Award Gründen hat sich deutschlandweit als Gütesiegel für innovative, kreative und sozial verantwortliche neue Geschäftsmodelle etabliert. Die preisgekrönten Teams sind Vorbilder für Unternehmergeist und Zielstrebigkeit. Der KfW Award Gründen sendet das Signal, dass der Mut zur Selbstständigkeit Anerkennung und Nachahmung verdient.“
LignoPure ist auch für den Publikumspreis nominiert
Als Landessieger hat sich LignoPure auch für den Publikumspreis qualifiziert. Dieser ist mit weiteren 5.000 Euro Preisgeld verbunden. Bis zum 15.11.2021 könnt ihr hier für euren Favoriten abstimmen!
LignoPure wurde 2019 in Hamburg von Daniela Arango, Joana Gil und Wienke Reynolds gegründet. Sie befassen sich mit Lignin, eines der Hauptbestandteile verholzender Pflanzen. Es fällt als Nebenprodukt von Bioraffinerien sowie der Papier- und Zellstoffindustrie an. Bisher wird dieser Reststoff verbrannt – obwohl er wertvolle Eigenschaften besitzt. Die Gründerinnen haben eine patentierte Technologie entwickelt, um das industrielle Nebenprodukt Lignin für den Einsatz in kosmetischen Produkten aufzubereiten.
Damit werden fossile und schädliche Bestandteile ersetzt. Das von LignoPure vertriebene Pulver „LignoBase“ kann als UV-Schutz, Antioxidationsmittel, Fettbindemittel und Füllstoff auf vielfältige Weise eingesetzt werden. In Kosmetikprodukten beispielsweise ersetzt es das häufig enthaltene Mikroplastik. LignoBase kann individuell auf die Anforderungen der Kunden angepasst werden. Durch den vermehrten Einsatz des natürlichen Rohstoffes Lignin ist es möglich, das Angebot an nachhaltigen Produkten zu erhöhen.
Joana Gil: „Unsere Mission ist klar: Wir wollen nachhaltige, multifunktionale und biobasierte Inhaltsstoffe für bessere und gesündere Produkte bereitstellen. Damit schützen wir die Umwelt wie auch die Endverbraucher, für die viele traditionelle Inhaltsstoffe ebenfalls schädlich sind. Wir freuen uns sehr, dass der KfW Award Gründen unsere Ziele anerkennt und mit einem Preis honoriert.“
Einmal jährlich zeichnet die KfW-Bankengruppe 16 junge Unternehmen aus. Teilnehmen können Startups aller Branchen, die ab dem 1. Januar 2016 gegründet beziehungsweise im Rahmen einer Nachfolge übernommen wurden. Als Preisgeld stehen insgesamt 35.000 Euro bereit.
Die Sieger aus dem 16 Bundessländern erhalten je 1.000 Euro, der aus ihrem Kreis ermittelte Bundessieger ein zusätzliches Preisgeld von 9.000 Euro. Dieses bekommt ein Unternehmen, das sich mit einer besonders innovativen Idee oder Arbeitsweise erfolgreich am Markt behauptet. Außerdem vergibt die Jury einen Sonderpreis und es gibt einen Publikumspreis, beide jeweils in Höhe von 5.000 Euro. 2020 war Sympatient der Landessieger für Hamburg, Bracenet konnte den Sonderpreis Social Entrepreneurship gewinnen.
Die Jury ist mit erfahrenen Fachleuten aus KfW, Förderbanken, Politik und Wirtschaft besetzt. Sie bewertet die Geschäftsmodelle nach ihrem Innovationsgrad und ihrer Kreativität und prüft, ob ein gesellschaftlicher Mehrwert das Ziel ist. Maßgeblich für die Auszeichnung ist auch die umweltbewusste Umsetzung der Ideen. Weiterhin fließt der erfolgreiche Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Krise in die Bewertung ein.
Die Bekanntgabe der Preisträger erfolgt am 28. Oktober 2021. Zudem berichtet der TV-Sender n-tv in einer Sondersendung über den Bundessieger und weitere ausgewählte Preisträger. Bei der Vermarktung ihrer Erfolgsgeschichte werden die Unternehmen von einer PR-Agentur unterstützt. Die Bewerbung ist bis zum 1. Juli 2021 hier über ein Online-Formular möglich.
Zwei Hamburger Startups können in diesen Tagen den Gewinn wertvoller und prestigeträchtiger Preise in ihre Erfolgsbilanzen eintragen: Neuro Flash und Nect. Neuro Flash hat sich in der vergangenen Woche beim World Summit AI in Amsterdam gegen Technologie-Startups aus aller Welt durchgesetzt und im Showcase-Contest den 1. Preis als besonders zukunftsweisendes Jungunternehmen mit eigens entwickelter künstlcher Intelligenz (KI) gewonnen. Dafür gab es 18.000 Euro.
Neuro Flash ist schon in 14 Ländern präsent
Der World Summit AI mit 6.000 Teilnehmern aus 160 Ländern ist einer der führenden internationalen Fachkongresse zum Zukunftsthema Artificial Intelligence. Die von Neuro Flash entwickelte und eingesetzte KI verbindet Machine Learning, Neuropsychologie und computergenerierte Sprache (Natural Language Processing). Sie kommt aktuell in 14 Ländern zum Einsatz, darunter Deutschland und Großbritannien, den USA, China, Indien und Japan. Das Team aus Europa und Asien bietet über eine Online-Plattform die Möglichkeit vorherzusagen, welche Wörter und Sätze bei der Zielgruppe gut ankommen.
„Wenn man die Kultur von Menschen versteht, versteht man welche Assoziationen sie haben. MitMarken, Wörtern und anderen Inhalten. Wenn Verbraucher ihre Meinung auf Social Media-Kanälenveröffentlichen oder diese von Medien publiziert wird, können wir das anonym analysieren. Was Maschinen im Normalfall als unlogische Zusammenhänge werten, speichert unsere KI als Assoziationsmuster. Wiederkehrende Kombinationen mit ähnlichen Worten sind die Grundlage, daraus Vorhersagen abzuleiten. Kein Marketingverantwortlicher kann das ganze Internet durchlesen – unsere KI macht genau das,” erklärt Dr. Jonathan Mall, Geschäftsführer von Neuro Flash.
Nect ist Landessieger beim KfW Award
Beim KfW Award Gründen 2019 geht es um insgesamt 35.000 Euro. Als Landessieger aus Hamburg hat Nect bereits 1.000 Euro sicher, für den bundesweiten Gesamtsieg könnten weitere 9.000 Euro hinzukommen. Außerdem winkt ein Publikumspreis in Höhe von 5.000 Euro. Die Prämierung findet am 17. Oktober im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin statt. Dies ist gleichzeitig die Auftaktveranstaltung für die Deutschen Gründer- und Unternehmertage (deGUT).
Nect wurde im April 2017 von Benny Bennet Jürgens und Carlo Ulbrich gegründet. Das Unternehmen hat ein Verfahren zur Fernidentifizierung natürlicher Personen entwickelt. Es nutzt hoch entwickelte Technologien, die bereits im ersten Jahr nach Einführung bei mehreren Top 10-Versicherungen etabliert wurden. Bei der Lösung von Nect muss der Nutzer lediglich ein Video seines Ausweisdokuments und seines Gesichts aufnehmen und kann so innerhalb von Sekunden seine Identität auf dem höchsten Sicherheitsniveau bestätigen. Neueste Kunden sind seit September 2019 die Versicherungsunternehmen HUK-Coburg und Nürnberger. Im kommenden Jahr möchte Nect auch Kunden außerhalb der Versicherungsbranche gewinnen.
Beitragsbild: Dr. Jonathan Mall pitcht beim World Summit AI (Foto: Neuro Flash)
eBlocker ist im bundesweiten Unternehmenswettbewerb KfW Award Gründen 2017 als Landessieger Hamburg ausgezeichnet worden. Die feierliche Prämierung findet am 12. Oktober im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin statt. Dies ist gleichzeitig die Auftaktveranstaltung für die Deutschen Gründer- und Unternehmertage (deGUT), in deren Rahmen der Preis vergeben wird.
eBlocker sorgt für Datenschutz rundum
Die eBlocker GmbH wurde im Jahr 2014 nach einer zweijährigen Vorbereitungsphase gegründet. Das gleichnamige Produkt ist die nutzerfreundliche Lösung für die Kontrolle über die eigenen Daten auf allen Endgeräten. Das multi-user-fähige Gerät stellt die verlorengegangene Privatsphäre im Internet wieder her. Es lässt den Nutzer vollkommen anonym surfen und blockiert Daten sammelnde Online-Werbung. Dank einfachem Anschluss an das Heimnetzwerk, automatischer Konfigurierung und täglichen Updates ist der eBlocker auch für technisch unerfahrene Nutzer unkompliziert einsetzbar. So schützt er private Daten und Surfprofile über alle Endgeräte hinweg. Computer, Tablet, Smart-TV sowie jegliche im Heimnetzwerk angeschlossene IoT-Geräte sind effektiv vor Datenspionage geschützt.
Das Gründerteam: Dr. Reihard Sell, Boris Prinz und Christian Bennefeld (Foto: eBlocker)
Christian Bennefeld, Geschäftsführer (CEO) der eBlocker GmbH: „Im Zeitalter von Big Data und datengetriebenen Geschäftsmodellen sind wir Nutzer nicht die Kunden, sondern das Produkt der Internetunternehmen. Privatsphäre und Datenschutz finden leider kaum noch Beachtung und werden von der Daten-Lobby gezielt unterdrückt. Daher freut es uns sehr, dass die KfW uns als Landessieger Hamburg gekürt hat und damit die Privatsphäre als Fundament unserer Gesellschaft stärkt. Wir sind sehr stolz auf die Auszeichnung und freuen uns, mit diesem Rückenwind unsere Mission gegen die Massenüberwachung der Internetunternehmen fortzusetzen und den Nutzern ihre Internet-Privatsphäre wieder zurück zu geben.“
eBlocker erhält 1.000 Euro als Preisgeld und eine Einladung zur Preisverleihung nach Berlin mit Hotelaufenthalt und Besuchsprogramm. Außerdem qualifiziert sich das Unternehmen gleichzeitig für den Bundessieg, der mit weiteren 9.000 Euro dotiert ist und am Abend des 12. Oktober im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie verliehen wird. Zudem wird vom Auditorium ein Publikumspreis (5.000 Euro) vergeben. Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte von eBlocker war übrigens die Förderung durch die IFB. Mehr dazu gibt es in diesem Interview zu lesen.
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