stringster erkennt perfekte Schlägerbespannung am Klang
Wie frisch die Bespannung eines Badminton- oder Tennisschlägers ist, kann man am Klang erkennen. Mit der App stringster lässt sich dieser Klang messen und analysieren. Entwickelt hat diese App das Hamburger Startup sportsnext. Wir haben dem Geschäftsführer Elmar Sperling dazu ein paar Fragen gestellt.
Hallo Elmar, vielen Dank, dass Du Dir Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle Dein Team und Dich zu Beginn kurz vor!
Hallo Mathias, mein Name ist Elmar Sperling. Mit 54 Jahren bin ich der älteste von uns drei Gründern – und „nebenbei“ auch noch Gesellschafter der Hamburger Agentur switch life brands GmbH für ganzheitliche Markenkommunikation. Mein Partner Marc Zwiebler ist 33 Jahre, 9-facher deutscher Badmintonmeister und in den Top 20 der Weltrangliste unterwegs. Der dritte im Bunde ist Dr. Sven Gehring, 34 Jahre, Leiter F&E des Innovative Retail Lab am DFKI / Forschungszentrum für künstliche Intelligenz an der Uni Saarbrücken. Sein Forschungsschwerpunkt ist Human-Computer Interaction.
Wie ist die sportsnext applications GmbH entstanden?
Die sportsnext applications GmbH haben wir im Januar diesen Jahres gegründet, nachdem uns zwei Dinge klar waren: Erstens, dass wir den ersten Prototypen unserer Bespannungsmeß-App „stringster“ mit dem selben hohen Anspruch an Nutzen und UX-/UI-Design weiterentwickeln wollten, den auch eine Marke wie NIKE an so ein Projekt stellen würde. Zweitens sollte stringster nicht unser einziges digitales Assistenzsystem für die Badminton- und Tennis-Szene bleiben. Der Name unseres ersten Produktes konnte also nicht gleichzeitig Firmenname sein.
Euer erstes Produkt ist eben die App stringster. Wie funktioniert die?
Die stringster-App für Android und iOS misst Härte und Zustand („Frische“) einer Schlägerbespannung anhand ihrer Klangfrequenz. Um die gemessenen Frequenzen präzise interpretieren zu können, haben wir unter anderem alle in der App anwählbaren Saiten an der Uni Saarbrücken im Labor analysieren lassen. Damit kann nun jeder Badminton- und Tennisspieler relativ präzise den Zeitpunkt erkennen, ab dem ein Bespannungswechsel für ihn Sinn macht. Denn ein Schläger mit einer ausgeleierten Bespannung ist nicht mehr kontrolliert spielbar – genau wie ein Rennwagen mit abgefahrenen Reifen leicht ins Schleudern gerät.
Für welche Zielgruppe ist stringster konzipiert?
stringster wendet sich an alle, die die Bedeutung einer frischen Bespannung für die Spieleigenschaften eines Badminton- oder Tennisschlägers nachvollziehen können. Das können einerseits erfahrene Spieler sein, denen stringster hilft, den Zustand ihrer Bespannungen im Auge zu behalten und den richtigen Moment für einen Bespannungswechsel zu erkennen. Die andere wichtige Zielgruppe sind Besaiter und Sportfachhändler, die stingster zur internen Qualitätssicherung einsetzen können.
Wie lassen sich die Erfahrungen, die Ihr bisher mit stringster gemacht habt, auf andere Anwendungen und Sportarten übertragen?
stringster ist ein sehr spezifisches Messinstrument für Badminton und Tennis. Auf diesen Sportarten liegt zur Zeit unser Fokus. Für uns stellt sich daher weniger die Frage, ob oder wie wir diese Technologie auf anderen Sportarten übertragen können. Wir stellen uns viel mehr die Frage, mit welchen weiteren digitalen Assistenzsystemen wir in den beiden großen Racketsportarten echten Nutzen stiften könnten.
Aus Deiner Erfahrung als Startup-Unternehmer: Was waren bisher das positivste Erlebnis und das größte Problem?
Das positivste und motivierendste Erlebnis ist für mich immer wieder, mit wie viel konstruktivem Feedback die Badmintonszene auf ein digitales Startup reagiert, das die Sportart Badminton weiterbringt. Die meisten schlaflosen Nächte dagegen hat uns bisher Apple verursacht, als der AppStore anfangs wichtige Updates mehrfach rejected hat. In dieser Zeit hatten wir mehrere Wochen lang zwangsweise eine App-Version mit einem größeren Bug online – und wir mussten hilflos zusehen, wie tausende User die App wieder deinstalliert haben.
Wie ist Euer Startup finanziert?
Die Realisierung von stringster für Badminton haben wir bis hierhin finanziell selbst gestemmt, um schnell den Proof of Product Concept erbringen zu können. Nun liegt die Weiterentwicklung der App mit zusätzlichen Features für professionelle Besaiter an – und vor allem die Realisierung von stringster für Tennis bis Anfang 2018. Die hierfür notwendigen Investitionen werden wir durch einen Mischung aus Fördermitteln, Risiko-Darlehen, Private Equity und Marketingkooperationen mit Industrie und Handel finanzieren.
Als wir uns für das Interview verabredet hatten, sprachst Du davon, dass Ihr die nächsten Tage alle in unterschiedlichen Ländern unterwegs seid. Was kannst Du uns über Eure Reisen verraten?
Marc war da gerade auf dem Weg zur Badminton-WM in Glasgow. Aber als Profi-Sportler ist er eigentlich dauernd irgendwo in der Welt auf Turnieren als Spieler wie als Marken-Botschafter für stringster unterwegs. Ich selbst bin aktuell auf der Suche nach Marketing- und Fachhandelspartnern im französisch- und spanischsprachigen Raum, denn stringster für Badminton wird im Laufe des Septembers auch in diesen Sprachen – sowie auf Russisch – verfügbar sein. Sven stellt als Forscher an der Uni Saarbrücken wissenschaftlichen Input für die Produktweiterentwicklung sicher.
Wie sehen Eure Pläne für die nächsten 12 Monate aus?
Neben der Weiterentwicklung und Einführung von stringster für Tennis hat für uns der Aufbau eines Mitarbeiterteams allerhöchste Priorität. Denn nur so können wir die positive Resonanz aus dem Markt auch effektiv in internationales Wachstum umsetzen. An dieser Stelle können wir uns sogar vorstellen, den Gesellschafterkreis noch etwas zu erweitern.
Vielen Dank für das Interview!
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