Startup Nation Israel – Viel Potential für Hamburg: Gastbeitrag von Carsten Ovens
Spätestens seit dem Buch von Dan Senor und Paul Singer ist Israel international als Hightech Nation bekannt. Das Land hat weltweit die höchste Zahl an Startups pro Einwohner, und nach dem Silicon Valley weltweit die zweithöchste Konzentration an Hightech Unternehmen und Startups. Zudem ist das Land nach den USA führend in Sachen Venture Capital.
Das kommt nicht von ungefähr. Das Gründen wird im „Silicon Wadi“ bereits in frühen Jahren erlernt. Open University Programme bieten Informatikstudien, Hackathons ziehen bereits Schulkinder magisch an. Während des Militärdienstes sowie an den exzellenten Universitäten des Landes wird diese Ausbildung fortgesetzt. Schon lange beschränkt sich die Startup-Szene dabei nicht mehr nur auf Tel Aviv mit seinen unzähligen Coworking Spaces.
Erfolgreiche Exits prägen die Startup-Szene Israels
Die Israel Innovation Authority berät Regierung und Parlament in der Innovationspolitik und bietet verschiedene Förderprogramme für Startups. Mit Erfolg: immer mehr Unternehmen der lokalen Gründerszene sind international erfolgreich und sorgen dafür, dass junge Israelis zunehmend vom großen Exit träumen. ICQ und Waze sind bekannte Beispiele, jüngst kaufte IBM die Firma Mobileye für 15,3 Mrd. $ und will dazu die Automotive Unit des Konzerns nach Israel verlagern. Auch aus Deutschland eröffnen immer mehr Unternehmen Forschungszentren in Israel und suchen die Kooperation mit lokalen Akteuren.
Unternehmertum und Risikobereitschaft sind in Israel positiv behaftete Begriffe. Dabei werden Erfahrungen sehr offen ausgetauscht. So haben wir es in der vergangenen Woche auch auf drei Events erlebt. Gemeinsam mit dem German-Israeli-Startup-Exchange Programm (GISEP) des Bundesverbands Deutsche Startups e.V. hatte ich eine Tour in verschiedenen Städten organisiert: für Media (Tel Aviv), Medtech (Ra’anana) und Cyber Security (Be’er Sheva) gab es jeweils ein Event, unterstützt von lokalen Partnern und Firmenvertretern aus Hamburg. Mit dabei waren u.a. der next media accelerator, Philips mit dem Health Innovation Port sowie Deutsche Telekom Capital Partners.
Das Ziel der Tour: Brücken bauen, für den Standort Hamburg werben und israelische Startups mit unserer Hansestadt zu vernetzen. Berlin und München, auch Frankfurt und Köln sind hier bereits länger aktiv. Umso wichtiger, dass Hamburg nun nachzieht. Hier sind die Szene selbst, aber auch Hamburgs etablierte Wirtschaft sowie die Politik gefragt. Mit den drei Events haben wir erfolgreich auf der Auftaktveranstaltung vom November letzten Jahres im Hamburger Mindspace aufbauen können. Daran gilt es nun anzuknüpfen, denn im Silicon Wadi ist viel Potential für Hamburg: Talente, Venture Capital und sehr viel Unternehmergeist – davon würde nicht nur die Hamburger Startup Szene profitieren.
Von Hamburg aus gibt es übrigens eine direkte Flugverbindung, auch von Berlin kann man Tel Aviv bequem und günstig mehrfach am Tag erreichen. Ein Visum ist nicht notwendig. Die Startup Szene in Israel ist allgemein sehr offen und gesprächsfreudig, so dass schnell Kontakte geknüpft werden können. Gerne werde ich auch weiterhin dabei unterstützen.
Über Carsten Ovens
Carsten Ovens ist Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und Fachsprecher für Digitale Wirtschaft (CDU). Er unterstützt das GISEP als ehrenamtlicher Botschafter.
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