Sponsoo: Sport-Sponsoring in Zeiten von Corona
2020 hätte ein großes Sportjahr werden können. Hätte, denn mit der Fußball-EM und den Olympischen Sommerspielen sind zwei absolute Höhepunkte bereits abgesagt und auf das kommende Jahr verschoben. Aber auch sonst finden zurzeit keine Sportveranstaltungen statt. Schwere Zeiten also für Athleten und das Sport-Sponsoring, dem sich das Startup Sponsoo verschrieben hat. Das zeigt sich aber gut vorbereitet und startet jetzt eine Aktion zur Unterstützung von Sportlern und Vereinen.
Klar, die Fußballmannschaften aus den europäischen Top-Ligen und die großen Stars aus besonders populären Sportarten wie Tennis oder Autorennsport können sich ihre Sponsoren quasi aussuchen. Bei kleineren Vereinen und selbst Weltklasseathleten weniger massentauglicher Disziplinen sieht das allerdings oft ganz anders aus. Dabei erreichen auch sie ihr Publikum und können hervorragend Marketingbotschaften in spezielle Zielgruppen tragen. Seit gut fünf Jahren bietet Sponsoo einen Marktplatz, der Unternehmen mit diesen Vereinen und Sportlern zusammenbringt. Beide Kategorien umfassen inzwischen jeweils über 4.000 Registrierungen.
Sponsoo ist gut aufgestellt in der Krise
Die Corona-Krise hat das klassische Sport-Sponsoring allerdings momentan zum Stillstand gebracht. Wenn nirgendwo Wettkämpfe stattfinden können, fallen auch Marketingaktivitäten wie Bandenwerbung und Trikotwerbung aus. Ein wichtiger Geschäftsbereich von Sponsoo liegt damit ebenfalls brach. Unabhängig von der aktuellen Krise hat sich das Startup aber so aufgestellt, dass es Durststrecken gut überstehen kann.
So hat Sponsoo schon länger konsequentes Kostenmanagement betrieben und seine Burn Rate von 25.000 Euro pro Monat auf unter 3.000 Euro gedrückt, wie Gründer Andreas Kitzing in einem Blogbeitrag schreibt. Dort gibt er für den Umgang mit der Corona-Krise weitere Tipps, die vor allem finanzielle Fragen betreffen.
Ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu. Sponsoo konnte gerade noch rechtzeitig vor Ausbruch der Krise ein Wandeldarlehen aufnehmen. Vielen Investoren geht inzwischen auch das Geld aus oder sie warten, bis sich die Lage wieder einigermaßen entspannt. Ebenfalls gelegen kommt Sponsoo sein zum 31. März auslaufender Bürovertrag, der eine Laufzeit von einem Jahr hatte und selbstverständlich nicht verlängert wird. Schließlich ist Homeoffice sowieso das Gebot der Stunde.
Sportler als Influencer ist der Trend der Stunde
Ganz ohne Einnahmen steht das Startup auch nicht da. Es ist nämlich ins Influencer-Marketing eingestiegen und vermittelt Sportler, die über ihren neuen, ungewohnten Alltag berichten. Wie halten sie sich fit, welche Art von Sport können sie noch treiben, wie verbringen sie sonst ihre Zeit? Das interessiert immer mehr Menschen und damit auch Sponsoren. Potenzielle Kunden sind zum Beispiel Anbieter von Fitness- oder Sprachlern-Apps. Auch E-Sport, dem sowieso eine große Zukunft vorausgesagt wird und der auch ohne Live-Publikum funktioniert, könnte zu den aktuellen Gewinnern zählen.
In hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft wird es sicherlich wieder klassische Sportveranstaltungen geben, mit Zuschauern und allem Drum und Dran. Bis dahin fehlen aber den Profisportlern die Preisgelder und Sponsoring-Einnahmen, während den Vereinen die Kosten etwa für die Instandhaltung der Sportstätten über den Kopf zu wachsen drohen.
Sponsoo startet jetzt eine Corona-Soforthilfe
Um die Krisensituation etwas zu entschärfen, hat Sponsoo jetzt eine Aktion unter dem Namen Corona-Soforthilfe gestartet. Sie funktioniert so ähnlich wie der Gutscheinverkauf bei Restaurants: Bezahle jetzt, iss später. Nur geht es hier natürlich nicht ums Essen, sondern ums Sponsoring. Genauer gesagt, um das Sponsoring von in einer noch nicht fest definierten Zukunft stattfindenden Veranstaltungen und der daran beteiligten Vereine und Athleten.
Die Unternehmen, die an der Aktion teilnehmen, geben also keine Spende, sondern kaufen eine reale Marketingleistung ein. Normalerweise berechnet Sponsoo eine Provision von 20 % des Sponsoring-Betrags. In der aktuellen Situation betreut das Startup den gesamten Prozess allerdings zum Selbstkostenpreis. Für Bank- und Kreditkartengebühren, Software-Lizenzen und durch die Arbeitszeit entstehen Kosten von durchschnittlich 8 % der Sponsoring-Summe, die Sponsoo einbehält. Mehr über die Aktion könnt ihr hier erfahren.
Beitragsbild: Pexels