So werden Startups dank Content Marketing erfolgreich – Gastbeitrag von Judith Schröder
Sich als Startup auf dem Markt zu positionieren, birgt noch einmal ganz andere Herausforderungen als das Marketing für eine bereits etablierte Firma oder ein bekanntes Produkt. Gerade für Startups ist es besonders wichtig, möglichst schnell möglichst viele potenzielle Kunden und Investoren auf sich aufmerksam zu machen.
Gleichzeitig steht häufig deutlich weniger Budget für die Kommunikation zur Verfügung. Ein Teufelskreis? Nicht unbedingt. Mit Content Marketing können Startups ihre wichtigsten Kommunikationsziele auch ohne allzu große Kosten erreichen.
Was kann Content Marketing für Startups erreichen?
Besonders die für Startups wichtigsten Ziele lassen sich durch Content Marketing besonders gut erreichen:
Vertrauen aufbauen
Als Startup müssen Sie erst einmal bei Ihren potenziellen Kunden Vertrauen gewinnen, damit diese bereit sind, für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung Geld auszugeben. Gleiches gilt, wenn Sie noch auf der Suche nach Investoren sind. Potenzielle Kapitalgeber wollen sicher sein, dass ihr Geld gut angelegt ist.
Content Marketing ermöglicht es Startups, sich transparent zu zeigen, Interessierte umfassend zu informieren und so bereits beim ersten Eindruck Seriosität und Glaubwürdigkeit zu vermitteln.
Kundenzufriedenheit steigern
Viele Startups leben vor allem von guter Mund-zu-Mund-Propaganda. Da ist es wichtig, dass die Kunden mit der Ware oder Dienstleistung so zufrieden wie möglich sind. Gutes Content Marketing bietet die Möglichkeit, Kundenfragen bereits auf der eigenen Website umfassend zu beantworten, Hilfestellung anzubieten und so die Kundenzufriedenheit zu steigern.
Ein toller Nebeneffekt ist, dass auch Personalkosten für die Beratung oder den Beschwerdeservice eingespart werden können.
Sichtbarkeit in den Suchmaschinen erhöhen
Je neuer Ihre Webpräsenz ist, desto schwieriger wird es für Sie sein, sich in den Suchergebnissen gegen alteingesessene Konkurrenten zu behaupten. Besonders, wenn Sie einen bereits bestehenden Markt aufmischen wollen, müssen Sie gegen bekannte Marken antreten und ihnen Sichtbarkeit und Rankings zu relevanten Suchbegriffen abluchsen.
Content Marketing ist hier der notwendige erste Schritt. Google bevorzugt gut geschriebene und umfassende Informationen. Diese werden mit besseren Rankings belohnt. Informieren Sie Ihre User und Investoren also so vollständig wie möglich, hat das automatisch auch positive Auswirkungen auf Ihre Sichtbarkeit in den Suchmaschinen.
Und da je nach Branche gut 50 % bis 80 % des Seiten-Traffics über Suchmaschinen kommt, etablieren Sie so SEO als nachhaltige Lead-Quelle.
Reichweite generieren
Apropos Reichweite – Suchmaschinen sind natürlich nicht der einzige Traffic-Lieferant. Besonders, wenn man neue Produkte oder Dienstleistungen entwickelt hat, nach denen noch niemand sucht, muss man sich nach alternativen Traffic-Quellen umsehen.
Besonders relevant sind hier Referral-Traffic (also Empfehlungen von anderen Seiten) und Social-Media-Traffic. Auch hierfür ist Content Marketing die beste Lösung.
Inhalte, die besonders informativ, besonders witzig oder besonders neu sind, werden gerne von anderen auf ihren eigenen Blog- oder Magazin-Seiten oder in den sozialen Medien geteilt.
In 5 Schritten zur perfekten Content-Marketing-Strategie für Ihr Startup
Am Anfang steht natürlich die Strategie. Auch wenn Sie eine tolle Idee für ein Viral-Video oder einen Mitarbeiter mit Hang zum Bloggen haben, schießen Sie nicht einfach ins Blaue.
Durchlaufen Sie die folgenden fünf Schritte, um sicherzustellen, dass Sie mit Ihren Content-Marketing-Aktivitäten die Ziele erreichen, die für Sie besonders wichtig sind.
1. Ziele definieren
Sind Ihre Ziele zu Beginn nicht klar definiert, wird es Ihnen schwerfallen, im Nachhinein zu beurteilen, ob Ihre Content-Marketing-Aktivitäten erfolgreich waren oder nicht. Machen Sie sich darum als allererstes Gedanken zu Ihren Zielen und deren Messbarkeit.
Was will ich erreichen? Überlegen Sie sich zunächst, welche Effekte Sie sich erhoffen. Zum Beispiel macht es keinen Sinn, massig Reichweite bei Endkunden zu generieren, wenn Sie noch nicht die nötigen finanziellen Mittel haben, um die Produktion bei höherer Nachfrage entsprechend zu skalieren.
In dem Fall sollten Sie zuerst zum Beispiel nach weiteren Investoren suchen.
Überlegen Sie auch ganz genau, wie Sie das Erreichen Ihrer Ziele messen wollen. Sind Besucherzahlen ein KPI? Oder die Anzahl der generierten Leads? Vielleicht zählt für Sie auch die Anzahl der Erwähnungen in sozialen Medien?
Auf diese KPIs sollten Sie sich bei der Strategie-Entwicklung konzentrieren.
Wen will ich erreichen? Im nächsten Schritt überlegen Sie, wen Sie erreichen wollen. Und zwar gilt das für Startups in zweierlei Hinsicht: Erstens, wer ist Ihre tatsächliche Bedarfsgruppe? Also wer hat ein Interesse an Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung?
Und zweitens, wer hat ein Interesse daran, in Sie zu investieren?
Wo kann ich das erreichen? Schon in der Vorbereitungsphase sollten Sie sich Gedanken darüber machen, wie Sie den zu erstellenden Content verbreiten wollen. Also nicht nur wer Ihre Zielgruppe ist, sondern auch wo sich Ihre Zielgruppe informiert und welche Publisher ein Interesse daran haben, über Sie zu berichten.
Wenn Sie ein Mode-Startup haben, können Publisher natürlich Modemagazine oder Fashion- und Lifestyle-Blogger sein. Aber denken Sie auch über Publisher nach, die nichts mit Ihrem Produkt, sondern mit Ihnen als Startup zu tun haben: zum Beispiel Wirtschaftsmedien und Gründermedien (wie hamburg-startups.net).
Überlegen Sie auch, ob Sie sich zum Beispiel mit einer coolen Aktion in Marketing-Medien platzieren können, oder ob Sie interessant für Regionalmedien wie lokale Zeitungen sind. Vielleicht haben Sie auch eine spannende Story für Special-Interest-Medien anzubieten.
Haben Sie eine Frau in Ihrem Gründer-Team? Sprechen Sie Frauenmedien an. Auch Themen wie Ausbildungsförderung oder Inklusion können sich für Berichterstattung anbieten. Denken Sie außerdem über die Kanalart nach.
Haben Sie ein Produkt, das förmlich danach schreit, in Fotos oder Videos dargestellt zu werden? Dann überlegen Sie, ob Sie nicht am besten eine Social-Media-Aktion planen sollten.
2. Strategie entwickeln
Wenn Sie wissen, wen Sie wo erreichen und welche Ergebnisse Sie erzielen wollen, können Sie sich ganz konkret Gedanken darüber machen, wie Sie das am besten bewerkstelligen.
Je nach Bedarfsgruppe, verfolgtem Ziel und zu bespielender Plattform sollten Sie unterschiedliche Content-Formate wählen.
Bedarf Ihr Produkt einer guten Erklärung, macht ein Video Sinn. Haben Sie ein schickes Lifestyle-Produkt, bieten sich tolle Bilder auf Social Media an. Wollen Sie Ihre Kompetenz und Ihr Fachwissen unter Beweis stellen, sollten Sie über eine Themenwelt oder ein E-Book nachdenken. Themen finden sich dabei leicht:
- Die Vorstellung und Beschreibung des Produkts sollte bereits einiges an Stoff liefern, besonders, wenn es sich um eine neue Idee handelt.
- Außerdem sollten Sie darüber nachdenken, Ihre Gründungsgeschichte aufzubereiten. Das Tolle daran: sie folgt automatisch der klassischen Helden-Formel. Sie als Gründer sind der Held, Sie sehen ein Problem, mit harter Arbeit und der Hilfe Ihrer Freunde überkommen Sie alle Hindernisse und am Ende sind Sie siegreich und die Welt um ein großartiges Produkt reicher.
- Überlegen Sie auch, welche internen Daten Sie für spannende Inhalte verwenden können. Können Sie zum Beispiel aus dem Verhalten Ihrer User interessante Fakten ableiten? Dann bieten sich diese Infos toll zur Visualisierung und Verbreitung an. Ihnen steht hier einzigartiger Content mit News-Wert zur Verfügung. Dieses Potenzial sollten Sie nicht ungenutzt lassen.
3. Guten Content produzieren
Die Betonung liegt dabei auf gut. Wie bereits erwähnt, müssen Inhalte, die im Internet Erfolg haben sollen, besser sein, als bereits bestehende Inhalte. Lassen Sie sich also nicht dazu verleiten, Ihre gesamte Seite mit 08/15-SEO-Texten zu füllen. Überlegen Sie, wie Sie Ihren Lesern und potenziellen Kunden einen wirklichen Mehrwert bieten können.
Was wissen Sie, was niemand sonst weiß? Oder, wenn Sie Inhalte produzieren müssen, die Ihre Konkurrenten bereits auf Ihren Seiten zur Verfügung stellen, überlegen Sie sich, wie Sie sich qualitativ davon abheben können.
Verfassen Sie ausführlichere Texte, integrieren Sie erklärende Grafiken, veranschaulichen Sie Prozesse mit einem Video oder individualisieren Sie die User Experience mit einem Click-Tool.
4. Content verbreiten
Egal wie gut Ihr Content ist, er wird nicht von selbst viral gehen. Wenn Sie wollen, dass Nutzer auf Sie aufmerksam werden, müssen Sie Ihre Inhalte auch aktiv streuen. Der erste Schritt dafür ist natürlich, dass Sie Ihre Owned-Media-Kanäle nutzen, wie Ihre Social-Media-Profile oder E-Mail-Verteiler.
Überlegen Sie auch, ob die Schaltung von Ads (in den Google-Suchergebnissen, auf sozialen Medien, in YouTube-Videos etc.) für Sie sinnvoll ist. Bedenken Sie dabei aber immer auch die Gefahr von Streuverlusten.
Nehmen Sie PR in Ihr Kommunikations-Portfolio mit auf. Sprechen Sie relevante Medien an, aber auch Blogger oder Social-Media-Influencer, die in Ihrem Themengebiet Relevanz aufgebaut haben.
5. Beobachten Sie Ihre Inhalte
Investieren Sie in ein gutes Monitoring. Der erste Schritt dafür ist die Implementierung eines Tracking-Systems (zum Beispiel mit Google Analytics). Beobachten Sie, wie User auf Ihre Webseite finden, welche Inhalte häufig gelesen werden und auf welchen Wegen Ihre Nutzer von Lesern zu Käufern konvertieren.
Beobachten Sie, welche Traffic-Quellen und welche Inhalte für Sie besonders lukrativ sind. Wenn Sie zu Beginn Ihre Ziele konkret definiert haben, können Sie nun überprüfen, ob Sie diese Ziele auch erreichen.
Wenn einige Inhalte nicht so gut performen wie andere, überlegen Sie, woran das liegt und überarbeiten Sie den betreffenden Content. Beobachten Sie, welche Inhaltstypen besonders gut funktionieren und produzieren Sie mehr davon.
Natürlich kann Content sowohl sehr günstig sein (wenn zum Beispiel Mitarbeiter selbst Blogbeiträge verfassen), als auch sehr teuer (zum Beispiel, wenn Sie eine Agentur mit der Programmierung eines Tools beauftragen).
Priorisieren Sie daher: Welche Inhalte haben das größte Potenzial, auf Ihre Kernziele einzuzahlen? Und bauen Sie Ihre Inhalte dann kontinuierlich auf.
Über Judith Schröder
Judith Schröder ist Lead des Content-Marketing-Teams bei der artaxo GmbH. Sie berät zahlreiche namhafte Kunden im Bereich kreativer Online-Marketing-Kampagnen und übernimmt die Strategie-Beratung.
Content Marketing ist für sie zukunftsweisend und eine enorme Chance für Unternehmen spannende Geschichten zu erzählen.
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