So lief der Pitch von MEDIA LIFT Batch 2
Gerade hat MEDIA LIFT, der Inkubator von nextMedia.Hamburg, die zweite Runde seines Programms vollendet. Fünf Startups und Projekte trafen sich zum abschließenden Pitch. Wir waren live dabei und haben beobachtet, wie solch eine Veranstaltung in Zeiten von Corona über die Bühne geht.
Live-Pitches sind eine Rarität in diesen Zeiten, fast alles läuft über Zoom und ähnliche Streamingdienste. Insofern war es schon eine kleine Besonderheit, als sich diesen Montag fünf Teams auf der Bühne des designxport der Hamburger Kreativ Gesellschaft in der HafenCity einfanden. Sie gehörten zum zweiten Batch des Inkubators MEDIA LIFT von nextMedia.Hamburg und präsentierten sich und die Ergebnisse ihres halbjährigen Förderprogramms. Publikum war allerdings nicht zugelassen, das saß wie heutzutage üblich zu Hause vor den Laptops.
ChefTreff und Hallo World
Für den Auftakt sorgte ein Projekt, dem die aktuellen Einschränkungen bei Veranstaltungen einen besonders dicken Strich durch die Rechnung gemacht haben. ChefTreff ist ein Event, das bereits für einiges Aufsehen gesorgt und bei seiner letzten Ausgabe im Sommer 2019 über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Campus der Uni Hamburg gelockt hatte. Dieses Jahr sollte alles noch eine Nummer größer werden und Ableger in anderen Städten hervorbringen. Stattdessen stand nun die Digitalisierung mit Podcasts und Videoformaten auf der Tagesordnung. Das Ziel ist geblieben: Deutschlands größte Veranstaltung für Studierende und Young Professionals zu werden und junge Menschen bei Gründung und Karriere zu inspirieren. Wenn alles klappt, 2021 wieder mit großem Publikum.
Viele Sprachen zu sprechen ist ein Traum, sie zu lernen weniger. Besonders das Pauken von Vokabeln macht keinen Spaß, zumal die üblichen Lernprogramme nicht auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind. Hello World will das ändern. Das Team hat sich erst während eines Hackathons im Februar 2020 kennengelernt und in seiner Zeit bei MEDIA LIFT kaum persönlich getroffen, ist aber schon ein gutes Stück vorangekommen. Die Idee: Eine künstliche Intelligenz wertet anhand von Fotos aus den sozialen Medien die Vorlieben von Usern aus und schlägt so Lernbegriffe vor, die auch wirklich interessieren. Zudem will die App das Alltagsgeschehen berücksichtigen, sodass sich zum Beispiel Bahnfahrten sinnvoll nutzen lassen. Wie das alles funktioniert, soll man ab 2021 testen können.
hoλos und Invest it! Academy
Personalisierung ist auch ein wesentlicher Faktor bei der Geschäftsidee von hoλos. Das spricht sich „holos“, wobei die Verwendung des griechischen Buchstabens „Lambda“ für mehr Aufmerksamkeit sorgen soll. Ebenfalls mehr Aufmerksamkeit wünschen sich viele Werbungtreibende, denn ihre Botschaften gehen bei der Flut von Eindrücken und Informationen, die ständig auf uns einprasseln, allzu oft unter. hoλos bringt nun individualisierte Werbung auf transparente Flächen wie Schaufensterscheiben oder, ganz aktuell, den Spuckschutz an Kassen. Eine künstliche Intelligenz wertet innerhalb von Millisekunden aus, was für eine Person da gerade vor der Scheibe steht, und bietet ihr die passende Werbebotschaft. Als Abspielmedium dient eine spezielle Folie. Testweise ist die Technologie schon im Einsatz und eine EXIST-Förderung gibt es auch schon.
In der Schule lernt man so allerhand, allerdings eher nicht den vernünftigen Umgang mit Geld. So kann es schnell passieren, das ein Schüler unbedingt das neueste iPhone haben möchte, einen Kredit dafür aufnimmt, die Vertragsbedingungen nicht gelesen hat und in eine Schuldenfalle gerät. Solche Fälle zu verhindern ist eine Aufgabe der Invest it! Academy Sie möchte junge Leute mit dem Basiswissen zu Finanzthemen versorgen. Die Macher wissen, worauf es dabei ankommt, sie sind genau in dem Alter wie ihre Zielgruppe. Die Inhalte der der Lernplattform sollen von erfahrenen Experten kommen. Die Nutzung wird für alle kostenlos sein, das Projekt ist als gemeinnütziger Verein gedacht. Geld braucht es natürlich trotzdem, weshalb gerade eine Crowdfunding-Kampagne gestartet ist.
musicube und MEDIA LIFT – Batch 3 (demnächst)
Das „Google für die Musiksuche“ – das möchte musicube werden. Nun lässt sich ja über Google bereits Musik suchen und Dienste wie Spotify haben da auch einiges zu bieten. Allerdings besteht da die Gefahr, immer in seiner Soundblase zu bleiben. musicube möchte solche Blasen zum Platzen bringen und den Nutzern neue Klangwelten erschließen. Die Zielgruppe sind dabei nicht Musikfans, sondern Unternehmen. Das können Streaminganbieter sein, die ihr Publikum kompetenter beraten möchten, oder Werbungtreibende, die die passende Musik für ihre Kampagne suchen. Mit dem Musikgiganten SONY gibt es bereits einen ersten Kunden, der seinen Katalog von 800.000 Stücken besser vermarkten möchte. Dabei hilft mal wieder eine künstliche Intelligenz. musicube bekommt nach MEDIA LIFT gleich die nächste Hilfe durch ein Förderprogramm: Nahtlos geht es beim next media accelerator weiter.
Fortsetzung folgt also, genau wie bei MEDIA LIFT. Es wird definitiv einen dritten Batch geben, dann hoffentlich wieder mit einem Abschlusspitch vor Zuschauern!
Beitragsbild: Bastian Springer und Cigdem Aker von MEDIA LIFT führten durchs Programm