So geflasht waren die Löwen noch nie
„Mega“ und „Hammer“ lauten gängige Urteile bei den Löwen, aber das Gründerpaar von Flasher, möchten lieber, dass sie mächtig „geflasht“ werden. Erfüllen sich die Hoffnungen? Das erfahrt ihr in unserem Nachbericht, ebenso, wie es NAGOS, GURU Granola, Hyrise Academy und EasyMirror ergangen ist.
Flasher biegt ab zum Deal
Nico Rosberg scheint bei „Die Höhle der Löwen“ hauptsächlich als Testfahrer engagiert zu sein, so auch bei Flasher. Hier gibt er aber sogar zumindest vorläufig ein Angebot ab. Dr. Ines Wöckl und Dr. Alexander Rech begeistern mit Armbändern, die für mehr Sicherheit beim Fahren von E-Scootern sorgen sollen. Mit diversen Sensoren bestückt, fungieren sie als Blinklichter beim Abbiegen und als Warnleuchten bei einer Vollbremsung und haben auch eine Nachtlichtfunktion. Technisch ist das alles erstklassig, nur der Setpreis von 189 Euro schreckt etwas ab.
Aber nicht wirklich, denn es hagelt Angebote: Wie Rosberg wären Judith Williams und Nils Glagau ebenfalls mit jeweils 150.000 Euro für 20 % dabei. Das bieten im Duett auch Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer und legen noch eine große Werbekampagne obendrauf. Als Rosberg, das hört, steigt er mit Verweis auf das starke Angebot aus. Williams und Glagau finden ihre Angebote auch stark und sind nicht amüsiert. Der Deal geht aber natürlich an die Kombi Dümmel/Maschmeyer. Probleme gibt es bei der Auslieferung der Armbänder wegen Lieferengpässen bei Computerchips. Nächstes Frühjahr soll es dann endlich so weit sein.
NAGOS lockt keinen Löwen hinterm Ofen hervor
Snacks, die Hunden und ihren Besitzern gleichermaßen schmecken sollen, sind in einer TV-Show erst kürzlich gnadenlos gescheitert. Best Foodies hatte in der Publikumsabstimmung gegen den späteren Sieger el origen nicht den Hauch einer Chance bei „Die leckerste Idee Deutschlands„. Vielleicht haben die Löwen ja eine andere Meinung zu einem anderen, aber sehr ähnlichen Produkt. Das hofft zumindest Moritz Röschl von NAGOS, zumal einige von ihnen selbst einen Hund besitzen.
Bei Georg Kofler ist er mit seinen Linsencrackern schonmal an der ganz falschen Adresse. Ihm schmecken sie gar nicht und außerdem hält er jede Form der Gleichstellung von Mensch und Tier für völlig unangebracht. Die anderen sind da nicht ganz so streng. Sie finden die Idee zumindest ganz charmant, aber auch nicht mehr. Judith Williams kann NAGOS sogar geschmacklich etwas abgewinnen, doch für einen Deal reicht es bei niemandem.
Löwenliebe für GURU Granola
Lara Schäffer ist studierte Biologin, viel in der Welt herumgekommen, hat manchmal unter einem aufgeblähten Magen gelitten und möchte Liebe in die Welt tragen. Irgendwie führte das alles zusammen zur Gründung ihres Startups GURU Granola. Der Name ist Programm und kombiniert Laras Leidenschaft für die ayurvedische Heilkunde (wissenschaftlich zumindest umstritten) mit der für gesunde Snacks. Ihr Granola besteht nämlich nicht nur aus gerösteten Haferflocken, sie fügt je nach Sorte bis zu 20 Zutaten und mehr hinzu.
Das Ergebnis eignet sich als Frühstück, Topping oder in einer herzhaften Variante als kleine Mahlzeit und erzeugt bei den Löwen eine „Geschmacksexplosion“. Bei regelmäßigem Konsum leider auch eine Kostenexplosion, denn 350 Gramm für 9,30 Euro sind kein Schnäppchen. Ralf Dümmel und Nils Glagau sehen trotzdem Potenzial und würden mit 120.000 Euro für 20 % dabei sein wollen. Laras Bauch- und Herzensentscheidung fällt auf Glagau. Wie es danach weiterging, beschreibt Lara so:
„Zu diesem Zeitpunkt habe ich in meinem Unternehmen noch jeden Arbeitsschritt allein umgesetzt; von der Produktion, über Marketing, den Vertrieb, die Buchhaltung, Akquise, das Controlling bis hin zum Versand. Natürlich sind meine wertvollsten Menschen eine nicht wegzudenkende Unterstützung in der gesamten Gründungs- und Wachstumsphase von GURU Granola. Jetzt hieß es: ein starkes GURU-Team aufbauen, Positionen im Betrieb definieren, Umzug in ein neues Firmengebäude in die Südstadt Kölns, sowie eine skalierbare Supply Chain aufbauen. Aufgabenfelder, mit denen ich mich in meinem bisherigen Leben noch nie auseinandergesetzt habe. Jetzt, circa viereinhalb Monate später, sitze ich in unserem wunderschönen GURU Sunshine Office in der Landsbergstraße, habe ein unvergleichliches Team aus fünf Mitreisenden um mich herum und kann voller Dankbarkeit und Fülle stolze Häkchen an die zuvor aufgezählten „To Dos“ zeichnen.“
Ordentlich Vertrieb bei Hyrise Academy
Viele Menschen sind mit ihrem Job unzufrieden. Ob sie nun ausgerechnet von einer Tätigkeit im Vertrieb träumen, sei mal dahingestellt, aber zumindest ist die Nachfrage in diesem Bereich groß, gerade in der Tech-Branche. Und die Ausbildung dauert mit allem Drum und Dran gerade mal acht Wochen, jedenfalls bei der Hyrise Academy. Die haben Dominic Land und Michael Land im Internet gegründet und damit in zwölf Monaten schon 300.000 Euro Umsatz gemacht. Über 70 Unternehmen lassen sich von ihnen Vertriebspersonal ausbilden, erzählen sie.
Bei den Löwen gibt es bekanntlich auch einige Vertriebsprofis, zum Beispiel Carsten Maschmeyer und Judith Williams. Beide wären bereit, 500.000 Euro zu investieren, Maschmeyer würde im Erfolgsfall sogar die nächste Finanzierungsrunde in Millionenhöhe mitgehen. Aber zu welchen Prozenten? 10, 12, 15 oder mehr? Man wird sich nicht einig, also schließen sich Maschmeyer und Williams zusammen und machen den Deal mit 750.000 Euro für 20 %. Oder auch nicht, denn später stellt sich heraus, dass Hyrise das Geschäftsmodell längst umgestellt hatte und eigentlich kein Investment mehr brauchte. Da muss man sich nicht wundern, das Vertrieb nach wie vor nicht den besten Ruf hat.
EasyMirror aus Buxtehude
Regelmäßig tauchen bei „Die Höhle der Löwen“ Produkte auf, von denen man nicht wusste, dass man sie bisher vermisst hatte. Manchmal denkt man hinterher: „Ach, gar keine so schlechte Idee. Das probiere ich mal aus!“ Und manchmal kommt dann so etwas wie EasyMirror von Vater und Sohn Oliver und Simon Röder. Die verkaufen Kunststoffspiegel, die man sich in den Garten stellen kann, damit der größer aussieht und hässliche Stellen verdeckt werden. Das war’s.
Dazu stellen die Löwen noch überraschend konstruktive Fragen, auch wenn sie feststellen, dass sich die Spiegel ziemlich leicht mit Fingernägeln zerkratzen lassen. Bessere Qualität sei in Arbeit, lautet die Antwort. Auch für die mit 1,2 Millionen ziemlich hohe Firmenbewertung gibt es eine Erklärung: Eine Studie habe eine sehr hohe Kaufbereitschaft ergeben. Nach dem Einsatz in geschlossenen Räumen, etwa Fitnessstudios, den einige Löwen vorschlagen, wurde allerdings nicht gefragt. Kein Deal.
Beitragsbild: RTL / Bernd-Michael Maurer