sleeperoo macht Übernachtungen an ungewöhnlichen Orten möglich
Mit Erlebnisübernachtungen in mobilen Schlafwürfeln konnte das Hamburger Startup sleeperoo 2018 einen Deal bei „Die Höhle der Löwen“ abschließen. Inzwischen hat sich beim Reiseverhalten einiges verändert und das Geschäftsmodell ist aktueller denn je.
Nachts im Museum ist bekanntlich einiges los – jedenfalls, wenn man dem gleichnamigen Film Glauben schenken darf. Überprüfen lässt sich das während einer Übernachtung in einem sleep Cube, der in einem Museum aufgestellt ist. Die würfelförmigen, transportablen Minihotelzimmer finden sich aber auch an vielen anderen ungewöhnlichen Orten: in einem Schlosspark, direkt an einem See, in einer Burgruine, einem Shoppingcenter und vieles mehr.
Das Startup sleeperoo bietet nämlich Erlebnisübernachtungen fernab vom Standard der üblichen Hotelzimmer an. Möglich macht das der sleep Cube, dessen Entwicklung im Sommer 2016 begann. Außen garantieren wasserdichte Stoffbahnen mit großen Panoramafenstern und einem transparenten Dach angemessenen Schutz vor Wind und Wetter und vollen Durchblick. Innen wird es dank Decken, Kissen und einer Sojaölkernmatratze gemütlich, LED-Lampen sorgen für die Beleuchtung.
Die Höhle der Löwen machte sleeperoo bekannt
Ausreichend Stauraum für Kleidung zum Wechseln und Gegenstände des täglichen Bedarfs ist ebenfalls vorhanden. Bis zu drei Personen können in dem Schlafwürfel unterkommen. Was fehlt, sind eine Waschgelegenheit und eine Toilette. Zumindest letztere sollte daher in der Umgebung des Abstellplatzes erreichbar sein. Die Cubes sind zwar mobil, aber nicht permanent auf Reisen, sondern bleiben in der Regel für einen Zeitraum von sechs Monaten an einem festen Ort.
Treibende Kraft bei sleeperoo ist die Gründerin Karen Löhnert. Sie bringt langjährige Erfahrung aus der Reisebranche mit und hatte schon früh den Trend zu Erlebnisübernachtungen erkannt. 2018 überzeugte sie damit auch in „Die Höhle der Löwen“ und sicherte sich einen Deal mit Familienunternehmerin Dagmar Wöhrl. Zuständig war dann ihr Sohn Marcus Maximilian Wöhrl als Vorstandsvorsitzender der DORMERO Hotel AG. Inzwischen ist Familie Wöhrl aber nicht mehr an sleeperoo beteiligt, wichtigster Investor ist jetzt Frank Collatz mit seinem VC-Unternehmen UEBF GmbH.
Insgesamt stecken rund 2,5 Millionen Euro aus den unterschiedlichsten Quellen in dem Jungunternehmen, unter anderem auch 600.000 Euro aus dem Corona Recovery Fonds. Ein wesentlicher Teil des Geldes floss in den Bau der Cubes. Die ersten 15 entstanden noch in Handarbeit bei einem Bootsbauer, weitere 50 wurden dann maschinell gefertigt.
Nachhaltigkeit und andere Trends steigern die Erfolgschancen
Am beliebtesten sind Standorte, die ein Naturerlebnis mit deutschem Sicherheitsbedürfnis verbinden. Tiere sind auch nie verkehrt, deshalb gibt es zum Beispiel Übernachtungsmöglichkeiten auf einem Alpakahof und Angebote, bei denen Hunde willkommen sind. Für ein bisschen Luxus sorgt die Chillbox mit veganen Leckereien in Bio-Qualität. Das passt dann auch zum Nachhaltigkeitskonzept von sleeperoo. Attraktive Ziele gibt es meist schon in der näheren Umgebung und bei Bau und Ausstattung der Cubes finden bevorzugt nachwachsende, recycelte oder recyclebare Materialien Verwendung.
Was die Standorte angeht, hat sleeperoo sein Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft. Erste Angebote im benachbarten Ausland gibt es bereits, ebenso die Möglichkeit, das Konzept als Franchise in andere Länder zu übertragen. Für viele ein echter Traum wäre es sicherlich, einmal eine Nacht in einem Fußballstadion zu verbringen. Beim SC Freiburg hat das schon einmal geklappt. Andere Vereine tun sich da schwerer oder wollen zu viel Geld, aber so ein Fußballrasen ist ja bekanntlich auch heilig.
Auch ohne Stadionangebote sind die Erfolgsaussichten für sleeperoo positiv. Das Angebot verbindet den Wunsch nach Individualität, kurzen Auszeiten vom Alltagsstress (über 95 % der Buchungen beschränken sich auf eine Nacht) und sicheren Erlebnissen ohne Menschenansammlungen. Und auch wenn der Deal aus „Die Höhle der Löwen“ letztlich nicht gehalten hat, der Werbeeffekt wirkt bis heute nach. Die sleep Cubes gehören zweifellos zu den Ideen aus der Show, die länger im Gedächtnis bleiben.
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Fotos: sleeperoo