Siebenstellige Seed-Finanzierung für Klimaschutz-Startup Planeteers
CCS – diese Abkürzung steht für Carbon Capture and Storage, zu Deutsch Abscheidung und Speicherung von CO2. Führend in dieser für den Klimaschutz so wichtigen Disziplin ist das Hamburger Startup Planeteers. Das haben jetzt auch eine Reihe von Investoren erkannt und sich zu einer Seed-Finanzierungsrunde im höheren einstelligen Millionenbereich zusammengetan.
An der Runde beteiligt sind BonVenture, Smart Energy Innovationsfonds AG von Energy 360° AG, ClimaNow und diverse Bestandsinvestoren. Planeteers wird die Mittel für die Weiterentwicklung seiner Technologie verwenden. Geplant ist zudem, das Team zu erweitern und den Markteintritt zu beschleunigen. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung durch solch renommierte Investoren“, sagt Florian Birner, einer der Gründer. „Diese Investition ist ein Beweis für das Potenzial unserer Technologie, einen signifikanten Einfluss auf den Klimawandel zu nehmen.“
Hinter Planeteers steht ein erfahrenes Gründerteam
Gegründet haben Planetneers im Dezember 2022 Dr. Frank Rattey, Florian Birner, Prof. Dr. Jens Hartmann und Florian Brinkmann. Der Wirtschaftsingenieur Rattey hat viele Jahre bei Airbus gearbeitet. Hartmann forscht an der Universität Hamburg seit Langem daran, wie sich CO2 der Atmosphäre entziehen und ökologisch verträglich im Meer speichern lässt. Der Geochemiker Brinkmann und der Ingenieur Birner bringen eine Menge unternehmerische Erfahrung aus Startups und Großunternehmen bei Planeteers ein.
Ein natürlicher Vorgang als technologische Basis
Die natürliche Grundlage für die von Planeteers entwickelte Technologie erklärt das Startup auf seiner Webseite so:
„Unsere Technologie verwandelt CO2 in mineralisiertes Wasser. Sie zielt darauf ab, große Mengen CO2 mit Hilfe von Kalkstein zu neutralisieren und als Hydrogenkarbonat – ein Stoff, der in natürlichem Mineralwasser enthalten ist – dauerhaft im Meer zu speichern. In der Natur reagiert atmosphärisches CO2 mit Regenwasser (H2O) zu Kohlensäure (H2CO3), woraufhin Kalkstein (CaCO3) an der Erdoberfläche zersetzt wird. Es bildet sich Bikarbonat (HCO3-). Flüsse transportieren es in die Ozeane – das größte Kohlenstoffreservoir auf unserem Planeten – wo es für mehr als 100.000 Jahre gespeichert wird. Diese Reaktion läuft in der Natur ständig, überall und in großem Maßstab ab. Leider liegen die Zeitskalen der natürlichen Kalksteinverwitterung bei 1.000 und mehr Jahren.“
Das Versprechen von Planeteers besteht nun darin, diesen Prozess auf ein paar Minuten zu verkürzen. In einem Laborreaktor an der Uni Hamburg ist das bereits gelungen, auch erste Tests mit der Verbrennung von Biogas in Kläranlagen waren erfolgreich. Der Reaktor, mit dem Planeteers den Weltmarkt erobern will, hat etwa die Größe eines Containers und kann als modulare Einheit flexibel eingesetzt werden. Voraussetzung ist lediglich ein Zugang zu Wasser als Speichermedium.
Foto: Planeteers