Sieben Tipps für das ideale Pitchdeck
Noch bis zum 25. August könnt ihr euch für unseren Reeperbahn Startup Pitch bewerben. Eine der Teilnahmebedingungen ist die Einreichung eines englischsprachigen Pitchdecks im Umfang von höchstens 15 Slides. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die ewig aktuelle Frage: Wie sieht eigentlich das ideale Pitchdeck aus? Im folgenden Beitrag geben wir euch dazu ein paar Tipps.
Die eierlegende Wollmilchsau unter den Pitchdecks gibt es nicht
Eines sollten jedem Startup klar sein: Mit nur einem Pitchdeck kommt niemand aus. Und damit ist nicht gemeint, dass ihr zumindest eine deutsche und eine englische Version parat haben solltet. Vielmehr geht es darum, verschiedene Situationen und Zielgruppen abzudecken. Es macht zum Beispiel einen Unterschied, ob ihr im kleinen Kreis Investoren von euch überzeugen wollt oder ein größeres Publikum bei einem öffentlichen Pitch. Ein weiterer Faktor: Haben die Betrachter Zeit, sich die Slides im stillen Kämmerlein in Ruhe anzuschauen, oder ist das Pitchdeck eher die ergänzende Informationsquelle zu einem persönlichen Vortrag? Bei unseren Tipps wollen wir uns auf die Art von Pitchdecks konzentrieren, die für die Bewerbung für ein Event wie den Reeperbahn Startup Pitch am geeignetsten sind. Wir werden aber zuweilen auch auf andere Varianten kurz eingehen und vieles gilt sowieso grundsätzlich.
Immer schön die Form wahren
Drei verschiedene Schrifttypen, fünf verschiedene Schriftgrößen, das Firmenlogo mal links oben, mal rechts unten und mal gar nicht – das sind, nur leicht übertrieben, ein paar Faustregeln, wie ihr es nicht machen solltet. Gestaltet eure Slides so gut lesbar und übersichtlich wie möglich und haltet euch an ein klares Layout. Verwendet hochwertige und aussagekräftige Bilder; wo es passt, ist hier Humor durchaus willkommen. Mit einem sorgfältig konzipierten Pitchdeck deutet ihr an, dass ihr auch sonst strukturiert arbeiten könnt.
Auf den Punkt kommen
Apropos Lesbarkeit: Zwar haben die Personen, die eure Pitchdecks auf eure Wettbewerbstauglichkeit hin überprüfen sollen, theoretisch Zeit genug, sie sich gründlich anzuschauen. Praktisch möchte sich aber niemand durch ellenlange Texte kämpfen, um zu erfahren, was ihr eigentlich tut und vorhabt. Deshalb gilt für jedes Pitchdeck: Formuliert kurz, verständlich und auf den Punkt. Bei der Bewerbungsvariante können dann Slides auch mal mehrere Informationen und etwas mehr Text enthalten. Anders bei einem öffentlichen Pitch. Dort gehört auf jedes Slide am besten nur eine einzige wesentliche Information und so wenig Text wie möglich. Jury und Publikum sollen euch schließlich zuhören und nicht alles mühsam irgendwo ablesen.
Problem benennen, Problem lösen
Jedes gute Startup verdankt seine Entstehung einem Problem, für das es bisher keine befriedigende Lösung gab. Dabei müsst ihr nicht gleich die Welt retten, aber es muss erkennbar sein, welchen Vorteil eure Idee bringt. Das Pitchdeck sollte deshalb zunächst ein bis zwei Slides enthalten, die das Problem darstellen. Bei einem komplexen technischen Thema solltet ihr ein für auch Laien nachvollziehbares Beispiel wählen. Die Juroren sind zwar in der Regel Startup-Experten, aber nicht in allen technologischen Bereichen gleichermaßen bewandert. Ist das Problem dann erkannt und benannt, folgt auf weiteren ein bis zwei Slides dann eure Lösung. Ist die schlüssig, seid ihr schon einen entscheidenden Schritt weiter. Ein Tipp: Testet eure Problemerklärungs- und -lösungs-Slides bei Freundinnen und Freunden, die nicht aus eurem Fachbereich kommen. Wenn die alles verstehen, habt ihr offensichtlich etwas richtig gemacht.
Daten, Fakten und Prognosen – und immer an die Investoren denken
Problem erkannt, Problem gelöst – jetzt ist alles gut? Für euch vielleicht, aber lässt sich damit auch Geld verdienen? In keinem Pitchdeck darf der Beleg dafür fehlen, dass sich eure Idee und euer Produkt auch kommerziell nutzen lassen. Macht deutlich, dass für euer Startup ein Kundenpotenzial vorhanden ist, das gute Umsatz- und Wachstumschancen bietet. Dabei gilt es einige Klippen zu umschiffen. Zu viele und detaillierte Zahlen stiften eher Verwirrung, pickt die eindeutigsten und eindrucksvollsten Daten heraus. Vorsicht auch bei irgendwelchen Prognosen à la „Der gesamte Weltmarkt ist 100 Milliarden Euro schwer. Wenn wir davon nur 1 % erreichen, sind wir schon Milliardäre.“ Das ist zwar rechnerisch halbwegs richtig, aber wertlos, wenn ihr nicht plausibel darlegen könnt, wie ihr auch nur dieses eine Prozent einsammeln wollt. Zu einer vollständigen Marktanalyse gehört schließlich die Nennung der Mitbewerber und was euch von ihnen unterscheidet. Denkt daran, dass auch der netteste Investor mit euch Geld verdienen möchte, und überzeugt ihn mit fundierten Daten und Fakten.
Das Team gewinnt
Eine alte Investorenregel lautet, sein Geld lieber auf ein tolles Team mit einer mäßigen Idee zu setzen als auf ein lausiges Team mit einer guten Idee. Selbstverständlich verrät ein Pitchdeck nicht, wie gut ihr tatsächlich zusammenarbeitet, aber ein paar Hinweise kann es schon geben. Stellt heraus, dass die Teammitglieder verschiedene Kompetenzen und Biografien mitbringen, die sich zu einem erfolgversprechenden Ganzen verbinden. Kleiner Extratipp: Ein Gruppenfoto kann diesen Eindruck der Einheit eventuell stärker vermitteln als eine Reihe von Einzelbildern. Bei größeren Startups könnten zum Beispiel einzelne Porträts des Gründungstrios und dazu ein Bild des gesamten Teams gut funktionieren.
Die Kirsche auf dem Kuchen
Wenn ihr alle bisher genannten Punkte beachtet, dürfte euer Pitchdeck schon eine Menge Pluspunkte sicher haben. Einen kleinen Bonus könnt ihr euch dann noch holen, wenn ihr auf einem Slide erklärt, warum ihr gerade für diesen Wettbewerb prädestiniert seid. Nehmen wir als Beispiel unseren Reeperbahn Startup Pitch. Habt ihr einen besonderen Bezug zu Hamburg, zur Reeperbahn oder zu Musik (der Pitch findet schließlich im Mojo Club statt)? Warum solltet ausgerechnet ihr den Hauptpreis, also die Reise zum SXSW Festival nach Austin, Texas gewinnen? Eine schlüssige, originelle oder witzige Begründung kann durchaus das Sympathieguthaben noch erhöhen, wenn alles andere stimmt.
Fühlt ihr euch jetzt bestens vorbereitet auf eine erfolgreiche Bewerbung? Dann legt gleich los und geht auf unsere Webseite, wo ihr alles über den Reeperbahn Startup Pitch erfahrt. Wir freuen uns auf euch!