shipcloud – ein Lieferservice für Startups
Für Food-Startups ist überlebenswichtig, einen attraktiven und kundenfreundlichen Onlineshop zu haben. Und der Versand muss schnell und reibungslos funktionieren, gerade bei oft empfindlichen und verderblichen Waren wie Lebensmitteln. Die Zusammenarbeit mit mehr als einem Versandunternehmen kann da einen großen Wettbewerbsvorteil bringen. Dafür, dass auch kleine Unternehmen diesen nutzen können, sorgt das Hamburger Startup shipcloud. Wie das geht, erklärt eine neue Folge unserer Serie Spot on: Food & Health.
Die Zahl der Herausforderungen, die beim Versand von Nahrungsmitteln entstehen, ist fast so groß wie die Zahl der Food-Startups selbst:
- Muss die Ware beim Versand gekühlt oder auf andere Weise frisch gehalten werden?
- Was geschieht mit Retouren – zurück an den Absender, zwischenlagern oder gar vernichten?
- Ist die Ware zerbrechlich und muss daher bruchsicher verschickt werden?
- Wie zuverlässig kann der Versanddienstleister ein Lieferzeitfenster einhalten?
- „Same Day Delivery“ – klappt die Auslieferung noch am Tag der Bestellung? Oder sogar innerhalb einer Stunde („Instant Delivery“)?
Das sind nur einige der Fragen, auf die Onlineshops eine Antwort finden müssen, oft auf mehrere gleichzeitig. Dabei kommen die besten Antworten nicht immer vom selben Versanddienstleister, die Option, auf verschiedene Anbieter zurückgreifen zu können, würde den Kundenservice merklich verbessern. Aber als kleiner Internethändler die besten Konditionen mit Logistikriesen wie DHL, UPS oder Hermes aushandeln, wie soll das gehen?
shipcloud-Gründer sind selbst E-Commerce-Profis
Dieses Problem erkannt haben die E-Commerce Experten Claus Fahlbusch und Stefan Hollmann und gründeten deshalb im Mai 2013 in Hamburg shipcloud. Sie definieren ihr Startup als Shiping Service Provider. Ihr konkretes Angebot besteht aus einer Schnittstelle, die sich einfach in alle gängigen Shopsysteme integrieren lässt, von Jimdo über shopware bis zu SAP und viele mehr. Das eröffnet unter anderem folgende Möglichkeiten:
- Einheitliche Versandetiketten, die direkt aus dem Shop- oder Wawi-/ERP-System erstellt werden können.
- Der Stand jedes Versandvorgangs lässt sich jederzeit nachvollziehen.
- Freie Wahl unter mehreren Anbietern, je nachdem, welche Konditionen jeweils am günstigsten sind – was sich nicht nur am Preis festmacht.
- Die gesamte Verwaltung läuft über einen Account.
Dieses Angebot ist natürlich für kleine und mittlere Unternehmen aller Branchen interessant, weshalb shipcloud mittlerweile über 5.400 Kunden gewinnen konnte. Zwischen 300 und 400 davon kommen aus dem Food-Bereich. Dazu gehören in Hamburg der Craftbeerstore von Ratsherren ebenso wie einige echte Startups: Tastillery, Quijote Kaffee oder up to the sky. Und Gesund & Mutter.
shipcloud ist Partner vieler Startups aus „Die Höhle der Löwen“
Gesund & Mutter kennen seit dem Herbst 2016 viele Fernsehzuschauer aus der Gründershow „Die Höhle der Löwen“. Startups, die dort ihren Auftritt haben, müssen im Anschluss eine Reihe von echten Luxusproblemen lösen, die mit dem Ansturm auf den jeweiligen Onlineshop zu tun haben. Eines davon ist eben auch die Organisation des Versands der in nie zuvor dagewesener Zahl bestellten waren. Da kommt ein Dienstleister wie shipcloud gerade recht.
Längst hat sich herumgesprochen, welche Nachfrage die TV-Ausstrahlung zumindest kurzfristig auslöst, weshalb weit mehr als die Hälfte der Kandidaten rechtzeitig mit shipcloud Kontakt aufnähmen, schätzt Claus Fahlbusch. Viele werden dann Kunden, aus der letzten Staffel beispielsweise Grillido, myChipsbox und Lizza. Sie profitieren davon, dass die Softwarelösung sowohl für kleine als auch große Versandmengen geeignet ist. Die Kunden zahlen je nach Versandmenge feste Monatsbeträge. Bei mehr als 1.000 Sendungen pro Monat ist eine individuelle Kalkulation möglich. Und wer noch ganz am Anfang steht, bekommt eine kostenlose Beratung.
Logistik-Hauptstadt Hamburg?
Hamburg ist eine alte Handels- und Hafenstadt, daher läge es nahe, dass der Bereich „Logistik im digitalen Zeitalter“ hier eine besonders wichtige Rolle spielt. Tatsächlich ist das aber nicht der Fall; in Berlin würde da mehr passieren, erklärt Claus Fahlbusch. Vielleicht sei das Thema nicht „sexy“ genug, auch nicht für die öffentliche Hand, von der er sich grundsätzlich noch mehr Engagement wünscht.
shipcloud jedenfalls hat keine staatliche Förderung erhalten und diese auch nicht angestrebt. Das Unternehmen ist privat finanziert und wächst stetig. Die Zahl der Mitarbeiter soll sich von aktuell 17 bald auf 20 und bis Ende 2017 auf 25 erhöhen. Eine Internationalisierung des Geschäfts ist dann nicht ausgeschlossen, hat aber nicht oberste Priorität. Allein schon durch den momentanen Food-Boom auch in Hamburg wird sich shipcloud um Neukunden auch so keine Sorgen machen müssen.
Spot on: Food&Health
Hamburg ist ein Food-Standort und optimaler Eintrittsmarkt für Lebensmittelhersteller aller Art. Über 10% der Hamburger Startups bei uns im Monitor sind der Lebensmittelbranche zuzuordnen, und es werden immer mehr. Sie setzen als Innovatoren neue Trends, entwickeln neue Produkte, Vertriebswege und Geschäftsmodelle.
Geschätzt verfügt das Hamburger Startup Ökosystem über mindestens 100 Food-, Beverage- oder Food-Tech-Startups. Ein invieler Hinsicht großes Thema! Daher werden sich unsere Redaktion und unser Eventmanagement dem Thema Food in den nächsten Monaten mit dem ‚Spot on: Food&Health Special‘ intensiv widmen! Bleibt also gespannt!
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!