Schülerwettbewerb präsentiert die nächste Startup-Generation
Wie sieht eigentlich die Zukunft der Startups aus? Ziemlich gut, wenn man als Maßstab einen Schülerwettbewerb nimmt, der diesen Donnerstag stattgefunden hat. Hamburg Startups war dabei und verspricht: Die Siegerin könnt ihr über uns bald kennenlernen!
Das Network for Teaching Entrepreneurship – kurz NFTE – ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 2004 Lehrkräfte darin ausbildet, ihren Schülerinnen und Schülern unternehmerische Kompetenzen zu vermitteln. Höhepunkt der NFTE-Aktivitäten ist eine Art Startup-Wettbewerb für Kinder, dessen Finale in diesem Jahr im Rahmen des Entrepreneurship Summits am 18. und 19. Oktober in Berlin stattfinden wird. Am 20. Juni ging im WeWork in der Europa Passage der Hamburger Landes-Schülerpreis für Entrepreneurship Education über die Bühne, um zu ermitteln, wer die Hansestadt in Berlin vertreten soll.
Zehn ausgewählte Schulen ermittelten die fünf Finalisten
An zehn ausgewählten Hamburger Gymnasien und Stadtteilschulen waren Kinder aus den neunten Klassen in Projektwochen und bei internen Wettbewerben dazu animiert worden Geschäftsideen zu entwickeln. In die engere Auswahl kamen schließlich fünf Projekte, welche die Mädchen und Jungen, die diese ausgearbeitet hatten, einer vierköpfigen Jury präsentierten. Tolle und zum Teil schon verblüffend detailliert ausgearbeitete Konzepte gab es da zu sehen, engagiert vorgetragen. Am Ende waren alle Schülerinnen und Schüler Gewinner.
So natürlich auch Keno Schuldt, der mit einer App Ordnung ins manchmal chaotische Schulleben bringen will. Die App soll zum Beispiel dabei helfen, die richtigen Bücher einzupacken und sich vernünftig auf eine Klausur vorzubereiten. Keno hat dazu schon ein längeres Telefonat mit Entwicklern aus München geführt. Die Jury lobte seine starke Persönlichkeit und riet ihm, sich bei den vielen Anwendungsmöglichkeiten seiner App noch stärker zu fokussieren. Damit das klappt, bekommt er Beratung von den Juroren Lasse Schuirmann von VIPERdev und Alexander Kritzel von elbWalker.
Apps, Stickereien und Lesezeichen – dieser Schülerwettbewerb bot viel Abwechslung
Die beiden IT-Spezialisten werden auch Chiara Lesch unterstützen, die ebenfalls ein Konzept für eine App präsentierte. Ihr Großvater kam immer mal wieder mit Fragen zur Funktion seines Smartphones zu ihr. Die hat sie natürlich gern beantwortet, aber wenn sie gerade nicht greifbar ist, wäre ein digitaler Assistent vielleicht auch eine gute Lösung. Also eine App, die einfach erklärt, was das Handy so alles leisten kann. Eine prima Idee, fanden der Großvater und auch die Jury.
Toni Mohr erfuhr erst wenige Stunden vor dem Pitch, dass sie dabei sein sollte, weil eine Mitschülerin krank geworden war. Umso bemerkenswerter, wie sie sich bei ihrem Auftritt schlug. Toni hatte schon häufiger das Problem, dass ihr bei einem Kleidungsstück zwar der Schnitt gefiehl, nicht aber das Design. Also fing sie an ihre Sachen mit Schriftzügen und Motiven zu besticken. Das kam auch bei anderen so gut an, dass sie sich vorstellen kann, daraus ein Geschäftsmodell zu entwickeln. Einen Auftrag konnte sie als Belohnung gleich ergattern: Jurymitglied Heide Peuckert von MYLILY lässt sich den Namen ihres Startups sticken.
Deniz Yezil ist ein leidenschaftlicher Leser. Ärgerlich wenn ihm beim Aufschlagen eines Buches das Lesezeichen herausfällt und er mühsam die Stelle suchen muss, an der er zuletzt aufgehört hatte. Damit das nie wieder passiert, bastelte er an einem selbstklebenden Lesezeichen, testete dabei verschiedene Papierstärken und entwickelte den idealen Klebstoff, der lange hält und das Papier schont. Inzwischen ist sein Produkt fast schon marktreif, was ihm großes Lob der Jury einbrachte. Nur beim Verkaufspreis gingen die Meinungen noch auseinander. Deniz darf seinen Seitenfinder beim nächsten Startup Slam von 12min.me vorstellen.
Siegerin Amelie bringt ihre Cookies nach Berlin – und zum Reeperbahn Startup Pitch!
Alle lieben Kekse, erst recht, wenn man dazu auch noch eine Auswahl leckerer Toppings bekommt. Amelie Rade will das Süßgebäck über einen Food Truck unters Volk bringen, zunächst am Wochenende, schließlich geht sie noch zur Schule. Ihr Geschäftsmodell war so gut durchdacht, dass die Jury nach langer Beratung entschieden hat, zur Siegerin des Tages zu erklären. Sie fährt also im Oktober nach Berlin und vielleicht sogar einen Monat später nach Barcelona, wo das Europafinale stattfinden wird.
Wer Amelies Cookies probieren möchte, bekommt dazu am 7. November im Mojo Club die Gelegenheit. Jurorin Sanja Stankovivc, eine der Gründerinnen von Hamburg Startups, hat die Schülerin nämlich eingeladen, ihr Backwerk im Rahmenprogramm des Reeperbahn Startup Pitch vorzuführen. In Kürze erfahrt ihr bei uns mehr über diesen Startup-Wettbewerb der Superlative. Für heute gratulieren wir allen fünf fabelhaften Finalisten und sind gespannt, was wir von ihnen in Zukunft noch hören werden!