SCALIZE findet die optimale Verpackung
Was hat die Verpackung einer Ware mit der CO2-Bilanz eines Unternehmens zu tun? Eine ganze Menge, wie das Startup SCALIZE deutlich macht. Mit seiner Software hilft es, den Prozess der Verpackungsoptimierung zu vereinfachen und beschleunigen.
Ursprünglich hat der Verpackungsspezialist Robert Hughes in Bristol Chemie studiert. Passenderweise führte ihn sein erster beruflicher Ausflug nach Deutschland zu Bayer CropScience. Danach ging es in die Niederlande, wo er sich bei Heinz bereits dem Verpackungsthema widmete, genauer gesagt, der Ketchupflasche. Auch aus privaten Gründen zog es ihn zurück nach Deutschland, wo Beiersdorf seine bis dahin wichtigste berufliche Station wurde.
Ein Berufsleben für die Verpackung
Fünfeinhalb glückliche Jahre verbrachte Robert dort, wie er erklärt, beschäftigt natürlich mit der Optimierung von Verpackungen vor allem für Hautpflegeprodukte. Als neugieriger Mensch und offen für Veränderungen, wuchs in ihm dennoch der Wunsch, seine Erfahrung in die Gründung eines eigenen Unternehmens einfließen zu lassen. Als Mitgründer konnte er den Datenwissenschaftler Jan Mammen gewinnen, der an der Uni in Nürnberg und Erlangen lehrt, aber auch Familie in der Nähe von Hamburg hat und immer wieder gern im Norden vorbeischaut.
Zudem hat Jan bereits für Siemens und Beiersdorf gearbeitet, womit sich der Kreis zu Robert schließt. Gegründet haben die beiden ihr Startup SCALIZE im Frühjahr 2021. Wenig überraschend dreht sich hier alles um Verpackungen und, wie der Name schon nahelegt, vor allem um deren Größen und Maße. Selbst kleine Veränderungen können da nämlich erhebliche Einsparungen bewirken. Dabei gilt es zunächst zwei grundsätzliche Kategorien zu unterscheiden: Primär- und Sekundärverpackungen.
Primär sind die Verpackungen, die das eigentliche Produkt enthalten, also Ketchup, Duschgel oder Hautcreme. Sekundärverpackungen sind solche, die für den Versand gebraucht werden, also in der Regel Kartons unterschiedlicher Größe und Gestaltung. Fangen wir hiermit an und lassen die bestehende Primärverpackung zunächst unverändert. SCALIZE kann ermitteln, wie sich Produkte möglichst geschickt und platzsparend verpacken lassen, um auf einer Palette die optimale Menge unterzubringen.
Bis zu 40 % Verbesserung sind drin
SCALIZE hat am Beispiel eines real existierenden Duschgels ausgerechnet, dass sich die Stückzahl pro Palette um bis zu 40 % erhöhen ließe, wenn alle Verbesserungsmöglichkeiten ausgeschöpft würden. Komplexer als bei Sekundär- ist der Optimierungsprozess bei bereits etablierten Primärverpackungen. So könnte zum Beispiel eine Verkleinerung um wenige Millimeter zwar bei großen Produktionsmengen viel Platz und Material sparen, aber auch die Stabilität der Verpackung gefährden und die Inhaltsmenge reduzieren.
Daher wird ein solcher Entwicklungsprozess nie geradlinig verlaufen, sondern mit vielen Zwischenschritten und Korrekturen verbunden sein. Hier kommt die Software von SCALIZE ins Spiel, die den Vorgang erheblich beschleunigt und vereinfacht. Nach einer vom Startup begleiteten Einarbeitungsphase können die Kunden die Software-as-a-Service eigenständig nutzen und die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Echtzeit die erforderlichen Entwicklungsschritte durchspielen. Auch Lieferanten und andere Partnerunternehmen, die bei der Realisierung eine wichtige Rolle spielen, lassen sich so leichter in den Prozess einbinden.
Die CO2-Bilanz mit SCALIZE verbessern
Die Gründe für ein Unternehmen, über Änderungen an den Verpackungen nachzudenken und dafür SCALIZE zu nutzen, sind vielfältig. Sie sparen Material- und Transportkosten und bei Einsatz der Software auch noch viel Zeit. Die Zauberworte unserer Zeit sind jedoch „Nachhaltigkeit“ und ganz besonders „CO2-Bilanz“. Die möglichst positiv zu gestalten gehört mittlerweile zu den wesentlichen Unternehmenszielen, und die Verpackung kann dabei eine wichtigere Rolle Spielen, als vielen bewusst ist.
Auf Kundenseite hat SCALIZE auf jeden Fall schon Interesse geweckt und auch potenzielle Investoren sind bereits hellhörig geworden. Ein Fachartikel und der damit Verbundene Post auf LinkedIn erregte die Aufmerksamkeit diverser VCs und Family Offices, ein Kontakt kam zudem über unseren Hamburg Startups Club zustande. Mit diesem Rückenwind stehen im Sommer erste größere Praxistests an, ein wichtiger Messeauftritt folgt im September.
Wenn es mit der Finanzierung geklappt, steht spätestens 2023 Expansion auf der Agenda. Zunächst soll das Zwei-Mann-Team um zwei weitere Personen aufgestockt werden um dann die Markterschließung zu forcieren. Das Potenzial ist zweifellos groß, denn die Verpackungsfrage wird aus vielen Gründen immer relevanter und die Einsparmöglichkeiten, auch an CO2, sind ,wie gesagt, erheblich.
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