salesheads macht kleine Fondsanbieter groß
Kleine Fondsgesellschaften mögen manchmal die besseren Ideen haben als große, doch fehlen ihnen die Mittel, diese auch bekannt zu machen. Hier tritt das B2B-FinTech salesheads auf den Plan, das sich um das richtige Marketing kümmert. Und seit ein paar Wochen sorgt die Plattform CAPTALinside für noch mehr Transparenz und Digitalisierung in der Finanzwelt.
Victor Reincke ist Hamburger in zehnter Generation, seine Familie gehört zu den Gesellschaftern von Hamburgs ältester Reederei, Rob. M. Sloman. Victor selbst ist allerdings Banker und hat in dieser Funktion zehn Jahre im Ausland für diverse Großbanken gearbeitet. Ende 2015 ist er in die Hansestadt zurückgekehrt, um mit den gebürtigen Koblenzer und Gründer Achim Denkel die salesheads AG zu entwickeln.
Die beiden hatten nämlich eine Marktlücke entdeckt. Gerade in Zeiten der Niedrigzinspolitik sind Vermögensverwalter und Anlageberater immer auf der Suche nach Investmentmöglichkeiten, die Solidität und Profit zugleich versprechen. Etablierte Marktteilnehmer wie etwa die Deutsche Bank und große Fondsgesellschaften verfügen über eigene Marketingabteilungen, um ihre Produkte bekannt zu machen. Daneben gibt es aber auch viele kleinere Anbieter, die seriöse Fonds mit frischen Ideen verwalten, aber nicht über die Möglichkeiten verfügen, diese hinreichend zu kommunizieren.
salesheads verbindet Fondsanbieter mit Anlageberatern
Hier kommt nun salesheads ins Spiel. Das Unternehmen bündelt alle wesentlichen Informationen zu den Fonds und verbreitet sie an die passende Zielgruppe. Das können institutionelle Anleger wie Versicherungen ebenso sein wie Sparkassenberater. Eine der ersten Aufgaben war es, eine umfassende Datenbank mit den unterschiedlichsten Anlageprofis anzulegen. Privatpersonen spielen dabei keine Rolle, das Geschäftsmodell ist ausschließlich auf den B2B-Bereich ausgerichtet.
Für die Marketing- und Vertriebsaktivitäten nutzt salesheads unter anderem Newsletter, soziale Medien, Webinare, telefonische Beratung und auch den persönlichen Kontakt etwa bei Informationsveranstaltungen. Diese Beratungsleistung lässt sich das FinTech mit einer monatlichen Fixgebühr entlohnen, also unabhängig von durch seine Vermittlung entstandenen Umsätzen. Das Geschäftsmodell hat sich bewährt, seit 2016 ist salesheads profitabel.
Stetiges Wachstum, auch international
Angefangen mit drei Teammitgliedern, waren es vor einem Jahr schon zehn Mitarbeiter, inzwischen sind es bereits 20, davon drei Frauen. Die Finanzbranche ist halt immer noch recht männerlastig, aber weitere Kolleginnen wären in dem jungen Team (Durchschnittsalter unter 30) selbstverständlich willkommen. Auf größere Finanzierungsrunden konnte salesheads bisher verzichten, die engagierten Business Angels stammen aus dem Freundeskreis. Die durften miterleben, wie sich das Geschäft stetig entwickelt hat, auch international, etwa in Katar, UK und sogar in den USA.
Die nächste Stufe hat salesheads vor wenigen Wochen mit der Plattform CAPITALinside gezündet. Ein Jahr Entwicklungsarbeit steckt in der Webseite, deren Kernstück eine Datenbank mit Informationen zu sämtlichen in Deutschland zugelassenen Investmentfonds ist. Die Nutzer können sich die Fonds heraussuchen, die sie am meisten interessieren, und miteinander vergleichen. So lassen sich auch Langzeitbeobachtungen durchführen und Musterportfolios erstellen. Und wie sich das heutzutage so gehört, ist auch Machine Learning im Spiel, eingekauft bei den Experten von Amazon.
Individuelle Informationen dank Machine Learning
Anhand des Klickverhaltens der Nutzer werden passende Fonds ermittelt und empfohlen, ebenso Nachrichten, die von Interesse sein könnten. CAPITALinside bietet nämlich auch eine große Auswahl von Berichten aus der Finanzwelt, die von internationalen Medienhäusern veröffentlicht werden. „Weniger lesen, mehr wissen“, ist das Motto, das hinter den individuell auf die Anwender zugeschnittenen Informationen steht.
Über sogenannte Dashboards können sich Kooperationspartner detailliert Auskunft über das Klickverhalten der Plattformbesucher und die Reichweite von bestimmten Investmentfonds einholen. „Wir haben somit einen effizienten Vertriebsweg für den Fondsmarkt entwickelt. Durch unsere Analysen können wir Trends im Markt erkennen und diese für uns und unsere Kunden nutzen“, erklärt dazu Achim Denkel.
Und das ist noch nicht alles. Aus den potenziell 150.000 Nutzern aus der Finanzberatungsbranche soll eine Community entstehen, deren Mitglieder sich gegenseitig mit Tipps versorgen. Zudem ist eine Chatfunktion in Arbeit, die Berater in Kontakt mit Fondsmanagern bringt. Daraus ergibt sich eine mögliche Einnahmequelle, Content Marketing wäre eine weitere.
Konzentration vorerst auf B2B
Wie gesagt, konzentriert sich salesheads bisher ausschließlich auf des B2B-Geschäft, das gilt auch für CAPITALinside. Mit dem Know-how, welches das junge Unternehmen inzwischen angesammelt hat, könnte es sicherlich auch im Endkundengeschäft erfolgreich sein. Das ist aber zurzeit nicht geplant, zumal es damit in Konkurrenz zu den eigenen Kunden treten würde.
Wer noch mehr über salesheads und CAPITALinside erfahren möchte, hat Gelegenheit, das Team auf der Fintech Week zu treffen. Am 10. November hat es dort im betahaus seinen Auftritt. Mehr Infos zu dieser Veranstaltung gibt es hier.
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