Pizzaöl und spannende Momente in der Höhle der Löwen
Wirklich spannend geht es bei „Die Höhle der Löwen“ eher selten zu, dafür läuft die Sendung inzwischen zu routiniert ab. Die sechste Folge der neuen Staffel bildete da eine Ausnahme. So bahnte sich Zoff zwischen Judith Williams und Ralf Dümmel an, und Frank Thelen kam bei einem Deal mächtig ins Grübeln. Mehr dazu und alles weitere in unserer Zusammenfassung.
700 Millionen potenzielle Geschmacksverbesserungen
700 Millionen Tiefkühlpizzen werden jedes Jahr in Deutschland verkauft und im Zweifelsfall auch gegessen. Die belegten Teigfladen sind praktisch und billig, wenn auch geschmacklich nicht immer auf besonders hohem Niveau. Unter dem Motto „Pimp your Pizza“ wollen die langjährigen Kumpels Luigi Stella und Taner Gecer da mit ihren Würzölen unter dem Namen Mio-Olio nachhelfen. Die sind in Portionsbeuteln erhältlich, für deren Produktion die Gründer extra eine Maschine aus China importiert haben. Dass die Bedienungsanleitung ausschließlich auf Chinesisch ist, hat sie da auch nicht lange aufgehalten.
Mio-Olio gibt es in zwei Geschmacksrichtungen, Knoblauch und Chili. „Brennt gleichmäßig, meine Nebenhöhlen sind frei“, stellt Judith Williams fest. Genau richtig für Dagmar Wöhrl, die enthüllt, dass sie immer Chilischoten dabei hat, um bei Bedarf ihr Restaurantessen aufzumotzen. Das geht natürlich besser mit den praktischen Ölen, weshalb sie 40.000 Euro für 25,1 % bietet. Judith will nur 15 % und würde dafür dafür 30.000 Euro rausrücken. Das den Zahlen nach schlechteste Angebot kommt von Ralf Dümmel, nämlich 30.000 für 25,1 %. Trotzdem macht er den Deal, denn ihm traut das Pizza-Duo am ehesten zu, die Beutelchen unters Volk zu bringen: „Das ist unser Mann!“
Bei Goodsmith kommt der Deal nicht in die Hufe
Hunde und Katzen waren schon häufiger im Löwenkäfig zu sehen, mit „Devil“ hat es jetzt auch ein ausgewachsenes Pferd geschafft. Das hat die Aufgabe, den Hufschutz von Goodsmith vorzuführen. Im Gegensatz zu den üblichen Hufeisen ist dieser neu entwickelte „Pferdeschuh“ flexibel und damit für das Tier angenehmer zu tragen. Außerdem lässt der sich abnehmen, damit ein Pferd unbeschwert und barhuf über eine Wiese galoppieren kann.
Eine schöne Erfindung mit einem riesigen Marktpotenzial, allerdings erst von acht Pferden getestet und noch kein einziges Mal verkauft. Da ist den Löwen das Wunschangebot von 250.000 Euro für 15 % und die daraus resultierende Bewertung deutlich zu hoch. Dagmar Wöhrl gibt zudem zu bedenken, dass die Pferdelobby extrem konservativ ist und sich mit Neuerungen grundsätzlich schwertut. So ernten die Gründer Lob, müssen aber trotzdem ohne Investment davonreiten.
Rivalisierende Löwen bei der Pferdeschwanzverstärkung
Mit der Bewertung gibt es kein Problem bei pony puffin, denn Gründerin Elena Musiol und ihr Mann Julian wollen nur 65.000 Euro und bieten satte 49 %. Kein schlechter Einstieg für ein Produkt, das einen dicken Pferdeschwanz und das Haar sehr puffig macht. Und damit genug der halbschlüpfrigen Wortspiele, denn bei dem pony puffin handelt es sich um einen harmlosen Silikonpömmel, der einem Haarzopf mehr Fülle verleiht. Judith Williams probiert ihn gleich aus und ist begeistert.
Das ist sie häufiger und steigt dann trotzdem aus. Hier läuft das anders. „Ich kann das verkaufen!“, freut sie sich und geht auf das Angebot ein. Schon da fließen bei Elena die ersten Freudentränen. Noch ist aber nichts entschieden, denn Ralf Dümmel hält sich ebenfalls bestens geeignet für das „Shaping Tool“, schließlich hat auch er schon millionenfach Haarprodukte abgesetzt. Judith findet sein Eingreifen gar nicht lustig und weiß: „Ich kann das besser!“ Kommt es zu einem ernsthaften Löwenzoff, wenn die Beautyexpertin den Kürzeren zieht? Zum Glück nicht, denn sie bekommt den Deal, und Elena vergießt noch ein paar Tränen mehr.
erledigungen.de erledigt vieles, nur kein Investment
Ob Sebastian Simon mit einem pony puffin im Haar erfolgreicher gewesen wäre? Wohl kaum, denn an seinem Männerdutt liegt es nicht, dass es bei ihm zu einem Deal nicht reicht. An seiner Geschäftsidee im Prinzip auch nicht, die kommt nämlich gut an. Sein Startup erledigungen.de will Bürgern lästige und vor allem zeitraubende Behördengänge abnehmen. In sieben Städten und zu einem Preis von 49 Euro bietet es diesen Service an. Über 100 Einsätze als Erlediger hat Sebastian bereits hinter sich, er weiß also, wer seine Kunden sind und welche Probleme sie gaben.
Ein gutes Geschäft ist das zurzeit trotzdem nicht, die realen Umsätze sind sehr überschaubar, das bisherige Minus von 250.000 Euro ist dagegen ziemlich happig. Trotzdem ruft er eine Bewertung von zwei Millionen auf. Dem können die Löwen nicht folgen, und wieder einmal gibt es viel Lob und kein Geld.
Ein Fitnessgerät, auch als Nahkampfwaffe geeignet
Dagmar Wöhrl erwähnt bekanntlich gern, dass sie aus einem Familienunternehmen kommt. Bei SYWOS hat sie nun die Gelegenheit, in ein solches zu investieren. Als nächste stellen sich nämlich Ariane Goehringer und ihre Eltern Rainer und Sandra den Löwen. Mitgebracht haben sie ihr Symmetrical Workout System, abgekürzt SYWOS. Das ist ein tragbares Fitnessgerät, an dem man in allerlei Variationen ziehen und damit diverse Muskel trainieren kann. Frank Thelen probiert und ist kurz darauf raus, ebenso wie Carsten Maschmeyer, dem weder Name noch Logo gefallen, und Judith Williams.
Bleibt noch Ralf Dümmel, der, wir ahnten es, schon ganz viele Fitnessprodukte verkauft hat. Er bietet 100.000 Euro für 20 %. Geschlagen wird er von Dagmar Wöhrl, die sich fit fühlt für den Deal und ihn für 15 % Firmenanteile tatsächlich bekommt. Zum Schluss entdeckt Judith noch einen zusätzlichen Verwendungszweck des Geräts und führt vor, wie sie damit beim Joggen irgendwelche Angreifer verhaut.
Frank Thelen findet seine Dealmeister
Tech-Startups haben es in der Regel schwer bei „Die Höhle der Löwen“. Parce macht da eine Ausnahme und bringt sogar eine der Raubkatzen ordentlich ins Schwitzen. Aber der Reihe nach. Das Unternehmen hat schon einen echten GAU hinter sich, denn es musste seine Produkte, smarte Steckdosen, drei Monate nach der Einführung mit einer Rückrufaktion vom Markt nehmen. Klar, dass jetzt dringend Kapitalbedarf besteht. Dabei ist ihre Idee bestechend. Alle reden vom „Smart Home“, doch kaum jemand möchte seinen Haushalt auf einen Schlag komplett mit passenden Geräten ausstatten.
Mit den Steckdosen von Parce lassen sich vorhandene Geräte problemlos smart machen und per WLAN steuern. Außer der Hardware hat das Startup auch noch einen Cloudservice im Angebot, und die verschiedenen konkurrierenden Standards will es über die Blockchain harmonisieren. Vier Löwen schwirrt bei diesen ganzen Fachbegriffen der Kopf; sie sind raus. Frank Thelen ist dagegen in seinem Element und bietet 500.000 Euro für 25 %. Das ist den drei Gründern, die noch drei weitere Gesellschafter im Boot haben, zu viel. Frank geht runter auf 400.000 plus Serverleistung im Wert von 100.000 für 20 %. Immer noch zu viel, das Trio setzt die Schmerzgrenze. Der sonst so kompromisslose Thele muss schwer nachdenken und willigt schließlich ein. Ein echter Zockerdeal, bei dem tatsächlich Spannung aufgekommen ist. So kann es nächste Woche gern weitergehen! Allerdings meldet Focus Online: Der Deal ist nachträglich geplatzt.
Beitragsbilf: Die Löwen probieren Mioolio (Foto: MG RTL D / Frank Hempel)
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