Ovy – Familienplanung einfach natürlich
Das Startup Ovy verbindet Zyklus-App und Basalthermometer, um den Tag des Eisprungs, die fruchtbare Phase und die nächste Periode einer Frau vorherzusagen. Damit wird eine natürliche Methode zur Familienplanung erheblich vereinfacht. Wir haben mit den Gründerinnen, den Schwestern Eva und Lina Wüller, über ihr 2016 entstandenes Unternehmen gesprochen.
Liebe Lina, liebe Eva, stellt euch doch bitte einmal vor!
Lina hat vor 3 Jahren die Kommunikationsagentur Rebel at Heart gegründet, die auf den Markenaufbau von Startups spezialisiert ist. Zuvor hat sie die PR bei mytaxi vorangetrieben. Eva war nach ihrem BWL-Studium für einen Kosmetikkonzern tätig und übernahm dann die Leitung für ein Urban Gardening Startup.
Wie kam es zur Idee von Ovy?
Als Lina sich vor zwei Jahren bei einer Gynäkologin über alternative Verhütungsmittel informierte, wurde ihr geraten, ihren Zyklus anhand der Temperaturmethode zu verfolgen. Dazu wird jeden Morgen die Aufwachtemperatur gemessen und dokumentiert, um den Tag des Eisprungs im Zyklus zu berechnen. Die Dokumentation mit „Zettel und Stift“ erwies sich allerdings als sehr fehleranfällig. Auch Zyklus-Apps, die bereits im Markt existierten, brachten nicht das gewünschte Ergebnis: Entweder wurden Temperaturwerte nicht im Algorithmus berücksichtigt oder die Anwendungen waren zu umständlich in der Nutzung.
Für wen würdet ihr Ovy empfehlen?
Mit Ovy richten wir uns einerseits an Frauen, die ihren Zyklus natürlich verfolgen und ihr Körpergefühl verbessern möchten, und andererseits an Frauen mit Babywunsch. Generell wollen wir mit Ovy einfach ermutigen, ein stärkeres Bewusstsein für den eigenen Zyklus und Körper zu entwickeln.
Für die Nutzung von Ovy ist ein regelmäßiger Lebensstil von Vorteil, und man sollte etwas Disziplin darin haben, seine Gesundheitsdaten zu dokumentieren. Wichtig sei an dieser Stelle zu erwähnen, dass Ovy zwar ein Medizinprodukt, allerdings kein zertifiziertes Verhütungsmittel ist. Wir empfehlen z. B. Frauen mit sehr unregelmäßigen Zyklen oder Krankheiten, die eine Zyklusstörung verursachen können, auf zusätzlichen Schutz wie z. B. Kondome nicht zu verzichten, bis der Zyklus wieder eine Regelmäßigkeit über einen längeren Zeitraum aufweist.
Im Gegensatz zur App Clue stellt ihr nicht nur Software, sondern auch Hardware bereit. Wo wird sie hergestellt?
Wir kooperieren mit einem deutschen Produzenten, der über langjährige Erfahrung im Bereich Basalthermometer verfügt und bereits unterschiedliche Produkte im Bereich der reproduktiven Medizin entwickelt und zertifiziert hat.
Ist die Hardware notwendig für die Benutzung der Software?
Die App ist auch ohne Hardware in vollem Umfang nutzbar – die Nutzerin kann dann einfach ihre Körpersignale wie z. B. Zervix oder Periode dokumentieren. Das entscheidende Kriterium für den Algorithmus, der den Eisprung und die fruchtbare Phase berechnet, ist aber die tägliche Erfassung der Temperatur in Kombination mit dem Zervix (Ausflussverhalten).
Wo seht ihr zurzeit euren Absatzmarkt?
Ovy ist aktuell auf deutsch und englisch verfügbar. Das Thermometer wird innerhalb der EU verschickt.
Was sind eure Meilensteine für dieses Jahr?
Wir haben gerade die erste Version der App für iOS und Android gelauncht und haben mit dem Verkauf der Vorserie gestartet. Das Ovy Bluetooth Thermometer, das automatisch mit der Ovy App verbunden ist, befindet sich noch in der Entwicklung und als zweite Generation eingeführt.
Vielen Dank für das Interview!
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