Online Marketing Rockstars – das war der Gipfel!
Vom Kellerclub-Indie zum Stadionrock – das ist die atemberaubende Entwicklung, die die Online Marketing Rockstars in den letzten fünf Jahren gemacht haben. Es waren zwei Tage voller Superlative, die verdeutlichten, welche ökonomische und gesellschaftliche Macht die Digitalwirtschaft im Jahr 2016 hat. Eine Macht, von der auch Startups profitieren können.
Eine Messe der Superlative
2012, bei der ersten Ausgabe, waren es nur 200 Gäste, mittlerweile brauchen die Online Marketing Rockstars zwei große Hallen der Hamburg Messe, um die über 120 Aussteller und insgesamt 16.533 Besucher unterzubringen. In der einen präsentierten sich Riesen wie Facebook und Google angemessen opulent, in der anderen ging es etwas spartanischer zu, dafür fand man hier wahrscheinlich sogar die interessanteren Unternehmen, die kleinen Softwareschmieden und Marketingprofis mit den frischesten Ideen. Auch einige Hamburger Startups waren dabei, appinio zum Beispiel, dessen Mitgründer und COO Flemming Kühl ein äußerst positives Fazit zieht:
Wir hatten vorher natürlich schon einiges gehört, eine legendäre Veranstaltung, mit dem Who-is-Who der Digital-Branche. Unsere Erwartungen haben sich in allen Belangen erfüllt und wurden sogar übertroffen. Nicht nur war die Veranstaltung „Rockstars-würdig“, für uns haben sich viele spannende Kontakte im B2B-Bereich ergeben und wir konnten die Marke appinio weiter bekannt machen. Ein voller Erfolg!
János Moldvay, einer der Gründer von AdTriba, äußert sich ebenfalls begeistert über den ersten Tag:
Die Expo war echt super! Wir haben fast ohne Unterbrechung von 10 Uhr bis 18 Uhr mit potentiellen Kunden und Partnern gesprochen. Das schöne ist, dass wir fast durchgehend positives Feedback erhalten haben. Gefühlt haben wir mit mindestens 20 Leads und potentiellen Partnern gesprochen, dazu kamen noch einige bestehende Leads, mit denen wir das weitere Vorgehen festgelegt haben.
Dabei sind wir erst als letzter Aussteller in die Expo hineingerutscht und haben uns erst anderthalb Wochen vorher entschieden, dort auszustellen, nachdem Philipp Westermeyer so nett war, für uns die Vorstellung beim zweiten NMA-DemoDay zu machen. Mein Mitgründer Ludwig Ostrowskiund ich haben das beide zum ersten mal gemacht und waren am Abend heiser von den ganzen Gesprächen. Daran sieht man, dass die Themen Attribution Modelling, Cross-Channel Marketing Management und Customer Journey Analysen sehr stark nachgefragt werden und wir mit unserem simplen und kosteneffizienten Ansatz genau richtig liegen.
10 Dinge, die Startups von den OMR lernen können
Das ganz große Fass wird dann am zweiten Tag aufgemacht. Halle, Bühne, Licht, Ton, Programm – bei der Online Marketing Rockstars Konferenz ist alles giganisch. So kommen die Sicherheitsanleitungen nicht von irgendwem, sondern von Safety Fürst persönlich (Rapper Das Bo, im Barockkostüm und bleich geschminkt). Der König des Tages ist aber Philipp Westermeyer, der mit seinem Team das Spektakel auf die Beine gestellt hat. Gesundheitlich etwas angeschlagen, führt er unermüdlich durch das Programm, das viel zu umfangreich für eine erschöpfende Zusammenfassung ist. Beschränken wir uns also auf einige Highlights nach dem Motto „10 Dinge, die Startups von den OMR lernen können“ – und alle anderen natürlich auch.
1. Wer eine Karriere in der Branche machen will, muss zur Viererbande gehen
Den Auftakt macht Scott Galloway, und er nimmt sich die vier Apokalyptischen Reiter vor, die Viererbande, also Amazon, Apple, Facebook und Google. Die seien unaufhaltsam auf dem Weg zu Billionenunternehmen, meint er, und belegt ihre Marktdominanz mit eindrucksvollen Zahlen. Im Vergleich zu den vier großen Drachen erscheinen fast alle anderen Weltkonzerne wie Gartenzwerge. Deshalb rät er jedem, der im Onlinemarkting wirklich erfolgreich sein will, zu Facebook oder Google gehen, so dominant seien die beiden Webgiganten. Scott bezeichnet sich selbst als Pessimisten, macht aber trotzdem Spaß und schreckt auch nicht davor zurück, mit Perücke auf dem Kopf Adele zu imitieren.
2. Auch aus kleinen Dingen kann Großes werden
Dass es natürlich auch anders geht, beweist anschließend Fany Péchiodat, Gründerin von My Little Paris. Am Anfang hatte ihr Newsletter 50 Abonnentinnen, inzwischen sind es über zwei Millionen, die liebevoll gestaltete Infos über Paris erhalten, und die passende Werbung gleich dazu. Die Nachfrage nach den im Newsletter behandelten Produkten wurde so groß, dass daraus My Little Box enstand, die es in Frankreich, den USA, Japan und seit Anfang des Jahres auch in Deutschland zu bestellen gibt. Dazu kommt noch My Little App. Ein Vorbild für Gründerinnen zu sein gehörte gar nicht zu Fanys Zielen, doch genau das ist sie geworden.
3. In Amerika ist alles möglich
Darf man glauben, dass das wirklich alles funktioniert, was uns Neil Patel an Ratschlägen für erfolgreicheres Onlinemarketing mitgibt? Einfach „login“ statt „signup“ schreiben, und schon steigt die Zahl der Anmeldungen signifikant? Kostenlose Webinare veranstalten und darum herum teure Sachen verkaufen? Einfach mal Mails verschicken, um Empfehlungen einzuholen und anzubieten? Einiges klingt plausibel, anderes doch arg übertrieben, was das Schlitzohr Neil da erzählt, aber wie gesagt, zumindest in Amerika ist wahrscheinlich alles möglich.
4. Du brauchst keine Webseite, um was mit Medien zu machen
Und einen Nachnamen brauchtst Du auch nicht. Angie aus Atlanta reicht ein Instagram-Account, um mit The Shade Room das Klatschmagazin der Zukunft aufzuziehen. Da sie keine Ahnung hatte, wie man eine Webseite baut, verbreitete Angie ihre Prominews einfach per Instagram und hatte innerhalb von zwei Wochen 10.000 Follower gewonnen – inzwischen sind es vier Millionen. Und die sind nicht nur passive Konsumenten, sondern versorgen als Roommates The Shade Room mit Fotos und News aus der Welt der Reichen und Schönen. Selbst echte Berühmtheiten machen da mit. Journalisten kann man sich also auch noch sparen.
5. Wenn Du Dein Startup verkaufen willst, halte Dich an Ströer
Ströer, das sind doch mit der Außenwerbung. Stimmt, allerdings tut man dem Unternehmen bitter unrecht, wenn man es nur mit Plakate kleben in Verbindung bringt. Binnen drei Jahren hat Ströer den Anteil der Digitalwerbung am Umsatz von 5 auf 50 % gesteigert, so dass es bei den Online Marketing Rockstars genau richtig ist. Dabei stößt es auf nationalen und lokalen Märkten in Lücken, die Facebook und Google nicht ausfüllen können. Den Sprung in die Webwirtschaft hat Ströer vor allem durch zahlreiche Zukäufe geschafft – die Chance für so manches Startup auf einen gepflegten Exit.
6. Es gibt mehr Smartphones als Zahnbürsten auf der Welt
Bonin Bough, CMO des Lebensmittelkonzerns Mondelēz International, muss pure Energie gefrühstückt haben. Anders ist sein rasanter Auftritt kaum zu erklären, bei dem er die Pointen im Sekundentakt raushaut. Um Mobile Marketing geht es und alles mögliche, etwa, dass Kiffer bei IQ-Tests besser abschneiden als Multitasker. Oder um das Phantom Vibration Syndrom (die Reaktion auf eingebildete Handyvibrationen) und die Smartphone-Sucht überhaupt. Und dann noch diese Zahlen: 5,1 Milliarden Menschen haben ein Handy, aber nur 4,2 Milliarden eine Zahnbürste. Was man daraus lernen kann? Vieleicht was mit Mobile zu machen. Oder mit Zahnhygiene, da gibt es noch Nachholbedarf.
7. Manchmal sind die Pausen das Allerbeste
Die Vorträge sind klasse, unterhaltsam, lehr- und abwechslungsreich, keine Frage, und manchmal sogar ein bisschen Rock ’n‘ Roll. Kenner der Veranstaltung ahnen allerdings, dass da immer noch eine Schippe drauf kann, und am Nachmittag ist es soweit: In der Kaffeepause steht plötzlich Jan Delay auf der Bühne und haut seine bekanntesten Nummern raus. Schon geil, aber nicht völlig überraschend, obwohl es nicht auf der Agenda steht. Doch dann kommt auch noch Udo Lindenberg dazu, und spätestens jetzt ist allen klar, das ist nicht irgendeine Internetkonferenz, das sind die Online Marketing Rockstars aus Hamburg!
8. Im Web ist auch Platz für Romantiker
Mit Big Data versuchen viele, auch das letzte Fitzelchen Information über ihre Kunden heruszubekommen, um den Umsatz zu optimieren. Dabei tut ein Rest an Geheimnis uns allen ganz gut, meint Tim Lebrecht, und will eine romantische Gegenbewegung starten. Seine drei Erfolgsrezepte für Webromatiker: Finde das Große im Kleinen, hüte das Geheimnis und leide (ein bisschen). Kurz: sei ein Rockstar. Mit Geschäftsideen, die das Unvollkommene, das Abseitige und das Unbekannte zelebrieren, seien ebenso große Erfolge möglich wie mit dröger Datenanalyse. Die vielleicht sympathischste These des Tages.
9. Beim Influencer-Marketing könnte es eng werden
Influencer, das sind diese hippen, meist sehr jungen Menschen, die über Blogs und YouTube ein Millionenpublikum erreichen, an das klassische Medien gar nicht mehr herankommen. So konnte Bibi, die bei der Expo zu Besuch war, für ihr BeautyPalace schon knapp drei Millionen Abonnenten gewinnen. Solche Stars sind natürlich in der Werbebranche begehrt, und ihre Vermarktung ist eine lukrative Angelegenheit. Denken sich auch viele Startups und steigen in dieses neue Geschäft ein. Sieben von ihnen präsentieren sich bei den Online Marketing Rockstars, und das sind längst nicht alle. Wer also darüber nachdenkt, jetzt noch was mit Influencern machen zu wollen, sollte sich das ganz genau überlegen.
Eines der Startups, die sich mit dem Thema beschäftigen, ist übrigens BuzzBird, und dessen Gründer Andreas Türck sagt über sein Unternehmen und die Online Marketing Rockstars:
Am meisten freue mich darüber, dass solch eine Veranstaltung in Hamburg stattfindet. Digitale Themen in Hamburg zu platzieren finde ich wichtig. Der Spirit, das Programm und die Besucher der Messe haben zu zwei inspirierenden Tagen beigetragen. Die OMR erinnert mich ein wenig an die Anfänge der DMEXCO.BuzzBird ist eine Plattform, und kein Marktplatz, die den Workflow von Influencer Marketing vollständig automatisiert. Es ist eine transparentes und faires Produkt für beide Seiten, für Creator und auch für Marken. Planbar, skalierbare und messbar. Die Idee zu meinem Startup BuzzBird ist hier in Hamburg mit Felix Hummel entstanden. Er selbst ist YouTube-Star und in der Creator Szene stark vernetzt. Sein Wissen und meine Erfahrung aus fast zehn Jahren Agenturarbeit bei Pilot macht uns zu idealen Partnern. Wir wollen den komplexen Markt mit BuzzBird vereinfachen und emanzipieren!
10. Tony Hawk – eine Marke kann auch Mensch sein
Darauf haben alle gewartet: Als letzter Programmpunkt steht Tony Hawk auf der Liste, und das ist nicht irgendein weiterer Tausendsassa aus der Marketingszene, den außerhalb der Halle kein Mensch kennt, sondern der vielleicht bester Skateboarder aller Zeiten. Ein Sportstar, der irgendwann zur Marke wurde, so dass man ihn fragte, warum er den wie ein Videospiel hieße. Dabei kommt er nicht mit einem 900°, sondern völlig unspektakulär auf die Bühne und bleibt so bodenständig. Als Online Marketing Wannabe bezeichnet er sich und unterzeichnet zwischendurch ein paar Boards, die ihm Fans reichen. Ein Superstar zum Anfassen, auch das ist amerikanisch.
Natürlich sind da noch hundert andere Dinge, die man lernen konnte, aber das soll es hier gewesen sein von den Online Marketing Rockstars 2016. Zum Abschluss haben wir noch ein paar Stimmen zu dem Event eingeholt, so von Tobias Seikel, Partner bei Hanse Ventures:
Ich finde es beeindruckend, was Philipp, Tobias und Christian mit den OMR aufgebaut haben und wie die Konferenz es schafft, den Spagat zwischen Fachthemen und Unterhaltung zu meistern. Ein Highlight ist auch immer der Live-Ticker von 11Freunde.
Dabei war auch Josef von Garrel, Gründer von Check Jugendreisen,der seine Karte für das Spektakel über unser Gewinnspiel bekommen hat. Sein Kommentar:
#OMR16 – eine coole Veranstaltung mit einem tollen Mix aus Entertainment und hilfreichem Input. Ich konnte viel nützliche Dinge mitnehmen und Jan Delay am Nachmittag kann man auch mal mitnehmen.Danke Hamburg Startups für das tolle Gewinnspiel!
Die Lightboys (und -girls) sind ebenfalls begeistert von den Online Marketing Rockstars:
Philipp: Wir sitzen mit den OMRs in einem Büro, da die Jungs unsere Gesellschafter sind. Ich wusste, dass es groß werden würde, aber vor Ort hat es mir dann wirklich die Schuhe ausgezogen!
Lisa: Ich war dieses Jahr das erste mal bei den OMR und ich bin überwältigt von dem, was das Team hier auf die Beine gestellt hat! Auch für uns als Brand haben sich tolle Gelegenheiten eröffnet und viele haben sich fernab vom Online Marketing bei uns am Stand mit Urlaubsfeeling entspannt.
Die letzten Worte gehören Jasper Ramm aus dem grandiosen Orga-Team der Online Marketing Rockstars:
Im Moment werden noch die die letzten Traversen aus der Halle gefahren und die Crew verspeist den spärlichen Rest Pulled Pork. Wir hatten noch gar keine Zeit zu begreifen was da alles passiert ist. Wir waren bestmöglich auf die Herausforderung „Messehallen“ vorbereitet. Hatten am Anfang eine ordentliche Portion Respekt. Ich bin einfach unendlich stolz auf uns als gesamtes Team. Wir beginnen jetzt mit der Nachbearbeitung und ab März legen wir die Hebel für #OMR17 auf den Tisch.
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Mehr als 16.000 Besucher machen das Online Marketing Rockstars-Festival in der Messe und auf dem Kiez zu einer gigantischen Party, schreibt das Hamburger Abendblatt.
Ähnlich macht die Bild auf: Riesen-Erfolg für das Online Marketing Rockstars-Festival 2016: Über 16 000 Besucher kamen zu der Veranstaltung der Superlative!
Und Horizont hat die besten Zitate gesammelt:„Ich suche eine Agentur. Meine Markenwerte sind Kiffen, Hiphop und Saufen.“
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