next media accelerator: Fanartikel von Influencern, eine Instagram-Soap und Videos für Journalisten
Der zehnte Batch vom next media accelerator ist da! Wir haben uns mit allen neun neuen Startups getroffen und stellen sie euch wie gewohnt in einer kleinen Serie vor. Los geht es mit Serpentine, Hashtag Daily und Klipworks.
Serpentine hilft Influencern bei der Vermarktung
Influencer sind aus der heutigen Marketingwelt gar nicht mehr wegzudenken. Einige von ihnen erreichen ein Millionenpublikum und haben das, was anfangs nur ein Spaß war, zum lukrativen Job gemacht. Sie sind Vorbild für viele Newcomer, die allerdings noch Hilfe brauchen, um sich selber erfolgreich vermarkten zu können. Hier möchte das Mitte 2019 gegründete Londoner Startup Serpentine ein vielseitiger Partner werden. Die beiden Gründer Nikita Novikov und Artur Gorelcenko kommen ursprünglich aus Litauen und kennen sich schon seit vielen Jahren. Nikita ist ein Finanzexperte und hat für die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung mehrere erfolgreiche Projekte in Zentralasien betreut. Artur ist ein Marketingprofi mit einem Fokus auf Social Media und Merchandising.
Damit ist auch schon das wichtigste Stichwort gefallen, welches die erste Geschäftsidee beschreibt, mit der Serpentine bald loslegen wird. Mittelfristig will das Startup einen umfassenden Service bieten, der es Influencern erleichtert, guten Content zu erstellen und Kunden und Follower zu gewinnen. In diesen Bereichen ist die Konkurrenz allerdings groß, während das Feld der Fanartikel noch niemand so richtig beackert. Vielen Influencer gefällt die Idee, Merchandise wie T-Shirts mit ihrem Logo oder Konterfei zu verkaufen, schrecken aber vor dem damit vermeintlich verbundenen großen Aufwand zurück. Serpentine nimmt ihnen die gesamte Arbeit ab, von der Gestaltung bis zur Vermittlung der geeigneten Produzenten der Artikel. Noch im Februar soll die App verfügbar sein, die das möglich macht.
Hashtag Daily dreht die erste Instagram-Seifenoper
Merchandising könnte für das Team von Hashtag Daily durchaus eine Überlegung wert sein. Zusammen erreichen die Mitglieder nämlich rund 1,8 Millionen Follower. Bei fünf Personen, die für die Produktion verantwortlich sind, und 18 Schauspielern kommt eben einiges zusammen. Hashtag Daily ist nämlich eine Seifenoper, und zwar nicht irgendeine, sondern die erste, die auf Instagram zu sehen ist. Showrunnerin ist Anna Juliana Jaenner, die schon beim RTL-Dauerbrenner GZSZ mitgespielt und auch in dieser Serie eine Rolle hat. Die Drehbücher stammen von der Romanautorin Marina Paunovic (mit Anna Juliana als Co-Autorin) und viele der Darstellerinnen und Darsteller hatten schon einige TV-Engagements.
Bei Hashtag Daily sind also keine Anfänger am Werk. Für Anna Juliana gilt das sogar in mehrfacher Hinsicht. Auch wenn sie mit ihrem Schauspielstudium beim next media acceleraror etwas aus der Reihe tanzt, hat sie doch mehr Startuperfahrungen gesammelt als viele ihrer neuen Mitstreiter. So hat sie für das Investmentunternehmen Target Global gearbeitet und eine App gegen Liebeskummer gelauncht. Mit Social TV hofft sie nun, das nächste große Ding gefunden zu haben. Drehbeginn war im August 2019, die erste Folge ging im September online, inzwischen sind es bereits über 50 Episoden, jeweils fünf bis sieben Minuten lang. Die Produktionskosten decken zu einem wichtigen Teil Sponsoren ab, natürlich spielt Product Placement eine große Rolle. Daneben gelingt es aber auch immer wieder, Botschaften zum Thema Nachhaltigkeit einzustreuen. Als erste Investoren sind Business Angel aus der Gaming-Branche eingestiegen, vom next media accelerator erhofft sich Anna Juliana unter anderem Kontakte zu weiteren Geldgebern.
Klipworks gibt TV-Zuschauern eine Stimme
Die Entfremdung zwischen klassischen Medien und ihren Konsumenten ist ein wachsendes Problem, viele Fernsehzuschauer zum Beispiel finden sich im Programmangebot nicht wieder. Asger Rasmussen, TV-Journalist aus Dänemark, möchte das mit seinem Startup Klipworks ändern, und zwar buchstäblich. Zusammen mit seinem Mitgründer Nikolaj Trnka und einem Softwareentwickler hat er eine Anwendung konzipiert, mit deren Hilfe Zuschauer ganz einfach per Video ihre Meinung sagen oder Fragen stellen können. Das funktioniert ähnlich wie eine Straßenumfrage, nur komfortabler und unkomplizierter zugleich. Journalisten können entweder auf einen Bestand von Personen zugreifen, die sie bei bestimmten Themen zu Wort kommen lassen wollen, oder spontan über soziale Medien zur Meinungsbekundung aufrufen. Die so gesammelten Stimmen aus dem Volk binden sie dann nach einer Prüfung der Qualität von Bild und Inhalt in ihre Beiträge ein.
Angefangen hat Klipworks mit einer App zur Erstellung von Unternehmensvideos. Die hat allerdings zu viel Überzeugungsarbeit abverlangt, während das aktuelle Produkt bei Journalisten auf breite Zustimmung stößt. Noch befindet es sich in der Testphase, doch das Team denkt schon an weitere Einsatzmöglichkeiten. So könnten die leicht zu produzierenden Videos für TV-Castings genutzt werden, oder ganz allgemein für Jobbewerbungen. Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Über den next media accelerator versucht Klipworks aber natürlich zunächst, deutsche Fernsehsender für sich zu begeistern. Die werden sicherlich nichts gegen mehr Publikumsnähe haben.
Beitragsbild: Tom Medici / The Fish & the Knife