Next Commerce Accelerator: eine Bezahlapp für den Supermarkt und eine Salatfarm für Zuhause
In der fünften Runde des Next Commerce Accelerator sind wieder sechs Startups dabei, die mit cleveren Ideen und aktuellen Themen überzeugen. Zwei davon stellen wir heute vor: KOALA aus Elmshorn hat mit seiner Bezahlapp für Supermärkte schon für ordentlich Aufsehen gesorgt. Und BerlinGreen liegt mit seiner tragbaren Salatfarm ebenfalls voll im Trend.
Koala will das Bezahlen in Supermärkten revolutionieren
David Scharfschwerdt und Christoph Schönfelder aus Elmshorm kennen sich bereits seit der Schulzeit und haben auch beruflich schon einiges zusammen auf die Beine gestellt. Der Informatiker David ist Geschäftsführer des Softwaredienstleisters FESforward, BWLer Christoph ist dort für Marketing und Vertrieb zuständig. Aus ihrer gemeinsamen Arbeit ist das Startup KOALA hervorgegangen, mit dem sie es jetzt in den fünften Batch des Next Commerce Accelerator geschafft haben. Ende 2018 fingen sie damit an eine App zu entwickeln, die das Bezahlen in Supermärkten wesentlich vereinfachen soll. In anderen Ländern sind verschiedene Varianten von Mobile Payment bereits weit verbreitet, Deutschland tut sich da bisher schwer. KOALA, was übrigens „Kauf ohne Aufwand und langes Anstehen“ bedeutet, will das ändern.
Mit ihrem Handy können die Nutzer über eine App die zum Kauf vorgesehenen Produkte einscannen. Ein Vorteil ist, dass man so jederzeit einen Überblick über den anstehenden Rechnungsbetrag hat. Der eigentliche Clou ist aber die integrierte Bezahlfunktion, die langes Anstehen an der Kasse überflüssig macht. Stattdessen kann man einfach über eine sogenannte Fast Lane den Supermarkt verlassen. Natürlich besteht die Gefahr, dass manche Kunden nicht ganz ehrlich sind und das Einscannen einiger Artikel „vergessen“. Zufallskontrollen sollen das verhindern. Ob sich KOALA durchsetzen kann, hängt davon ab, ob sich sowohl genug Endkunden als auch genug Einzelhändler für das System entscheiden. Ein erster Praxistest läuft gerade bei EDEKA Meyer’s Frischecenter in Pinneberg und hat auch schon für Schlagzeilen gesorgt, unter anderem in der Hamburger Morgenpost.
BerlinGreen baut die Salatfarm für Zuhause
Indoor Farming ist ein Trend, der die Ernährungsprobleme der Welt nicht lösen wird, aber zumindest in Großstädten für frische und hochwertige Ware sorgen kann, die nicht über Hunderte von Kilometern heran gekarrt werden muss. Der innerstädtische Anbau von Salat und Kräutern kann in großen Hallen stattfinden, oder in der eigenen Küche. Ein Startup, das sich die Produktion von Minigärten für die Wohnung oder das Büro vorgenommen hat, ist BerlinGreen. Der Name verrät es schon, der Unternehmenssitz befindet sich in der Bundeshauptstadt, während das Gründerpaar Filip Wawrzyniak und Olga Blaszak ursprünglich aus Polen stammt.
Die GreenBox von BerlinGreen bietet in ihrer Basisversion Platz für acht Pflanzen. Sie ist ausgestattet mit Sensoren, die den Wasserstand und die Temperatur messen und über eine App Bescheid geben, wann beispielsweise Wasser nachgefüllt werden muss. Auch die Beleuchtung per LED-Technologie lässt sich über die App steuern und passt sich zudem den unterschiedlichen Lichtbedürfnissen der Pflanzen an. Als Nährboden dienen auf Kokosnussfasern basierende Plant Plugs, in die bei Bedarf das Saatgut bereits integriert ist. Voraussichtlich wird die GreenBox regulär um die 150 Euro kosten. Erhältlich ist sie noch nicht, eine Kickstarter-Kampagne ist angekündigt.