Neues vom nma: Hilfe für Verlage und eine Plattform für visuelle Inhalte
Zwei weitere Starups aus dem 12. Batch des next media accelerators (nma) stellen wir heute vor: Scriptbakery aus Freiburg und Who Can Shoot aus Berlin.
Scriptbakery hilft Verlagen bei der Sichtung von Manuskripten
Bereits seit 2013 gibt es den kladdebuchverlag von Géraldine and Jonas Al-Nemri. Er ermöglicht die Veröffentlichung von Büchern über Crowdfunding. Bei einer Kooperation mit dem renommierten Herder Verlag wurde den beiden bewusst, wie viele Manuskripte dort regelmäßig eingehen. Auf jeden Fall zu viele, um sie alle zu sichten, zu lesen und auf ihre Tauglichkeit für eine Veröffentlichung zu prüfen. Eine Lösung musste her und die bietet heutzutage die Schaffung einer künstlichen Intelligenz, in diesem Fall eine, die etwas von Texten versteht. Die Idee zu Scriptbakery war geboren.
Zum Team gehört unter anderem der BWLer Patrick Kaiser, der außerdem einen Schwarzen Gürtel in Kung Fu hat und Kampfunterricht gibt. Jonas war von seinem Unterrichtsstil so angetan, dass er ihn für Scriptbakery engagiert hat. Ebenfalls dabei sind Linda Erni im Marketing und ganz frisch seit Februar Lena Fehlhaber als Softwareentwicklerin. Die Software, eine künstliche Intelligenz, ist schließlich das Herzstück des Startups und befindet sich schon seit über zwei Jahren im Aufbau. Sie erkennt zunächst anhand von Mustern, ob ein Text eher als Sachbuch oder als Roman einzuordnen ist. Eigentlich trivial, aber nicht ganz unwichtig, damit er bei einem großen Verlag dem passendem Lektorat zugeteilt wird.
Die Software kann aber noch mehr, nämlich die Rechtschreibung und das Sprachniveau überprüfen und aus bestimmten Schlagwörtern Emotionen herauslesen. So lässt sich feststellen, ob es sich um eine romantische Liebesgeschichte oder einen harten Krimi handelt. Und eine Plagiatskontrolle gibt es auch. Dabei möchte Scriptbakery das klassische Lektorat nicht ersetzen, sondern ihm die Arbeit erleichtern und zugleich mehr Autorinnen und Autoren eine Chance geben. Scriptbakery steht noch ganz am Anfang, denkt aber schon darüber nach, sein Serviceangebot in Richtung Datenmanagement zu erweitern. Ein aktuelles Beispiel: Der Erfolg der Netflix-Serie „Queen’s Gambit“ löste einen kleinen Schachboom und eine vermehrte Nachfrage nach Schachbüchern aus. Solche Trends rechtzeitig zu erkennen könnte Verlagen helfen und Aufgabe von Scriptbakery werden.
Who Can Shoot zielt aufs Auge
Keine Angst, bei Who Can Shoot wird nicht wirklich scharf geschossen, jedenfalls nicht irgendwelchen Waffen. Das „Shoot“ bezieht sich vielmehr aufs Fotografieren, denn das Startup von Marta Marciniak und Ludwig Henne baut gerade eine Plattform für visuelle Inhalte auf. Als Basis dient dabei QVSTA ein Marktplatz für Modelcasting, hinter dem ebenfalls Marta und Ludwig stecken. Sie nutzen das technische Know-how und das Netzwerk, das sie durch QVSTA erhalten, und überführen es in ihr neues Startup, das die alte Marke ablösen und ein breiteres Angebot wird. Perspektivisch ist sogar eine Dachmarke „Who Can…“ für weitere kreative Dienstleistungen denkbar.
Vorerst geht es aber bei Who Can Shoot um Bilder, als Fotografien, Videos oder Grafiken. Das funktioniert im Prinzip wie bei vielen anderen Plattformen. Eine Unternehmen sucht zum Beispiel für ein Shooting eine Fotografin oder einen Fotografen, erhält passende Angebote, entscheidet sich für eines davon und bezahlt irgendwann die Rechnung. Who Can Shoot bekommt einen Provisionsanteil von dem Lohn. Zwischendurch greift aber noch ein Service, der ähnlichen Modellen nicht die Regel ist, nämlich die Prozessbegleitung beziehungsweise die Projektkoordinierung. Alle wesentlichen Schritte lassen sich über Who Can Shoot abwickeln und kontrollieren.
Dieses Tool lässt sich sogar separat nutzen, also auch bei Aufträgen, die nicht über die Plattform gebucht wurden. Das könnte es noch leichter machen, kreative Dienstleister für Who Can Shoot zu gewinnen. Momentan befindet sich das Startup noch in der Beta-Phase und sammelt potenzielle Kunden ein, bevorzugt Medienhäuser, Agenturen und Großunternehmen. Ein bisschen Geld von einem Business Angel konnte es auch schon einsammeln. Mit dem nma an der Seite könnten beide Sammlungen in den nächsten Monaten deutlich anwachsen.
Mehr über die beiden anderen Startups aus dem 12. Batch des nma erfahrt ihr hier.