Neu-Löwe Tillman Schulz investiert in Hamburger Startup
Erster Auftritt des Familienunternehmers Tillman Schulz als Investor bei „Die Höhle der Löwen“ und gleich der erste Deal. Zusammen mit Dagmar Wöhrl und Nils Glagau unterstützt er das Hamburger Food-Startup MARY KWONG. Wie es dazu kam und wie es LOCKCARD, PlugVan, cityscaper und Aquakallax ergangen ist, erfahrt ihr in unserem Nachbericht.
LOCKCARD hat Geld und Deal im Griff
Wenn es nach Aaron Rau und Jonas Weber geht, ist die klassische Brieftasche bald Geschichte. Ursprünglich wollten sie nur eine Alternative zum Schlüsselbund entwickeln, das Endergebnis ist die modulare LOCKCARD Wallet, die Platz für bis zu 15 Kreditkarten hat, für Bargeld und auch Schlüssel, Bisher haben die Gründer alles mit 3D-Druckern produziert und schon 250.000 Euro Umsatz gemacht, jetzt sollen es mit Löwenhilfe Millionen werden. Tatsächlich bekommen sie gleich drei Angebote. Nils Glagau und Tillman Schulz wollen das Geschäft cool und langfristig aufbauen und für 200.000 Euro 30 %. Dagmar Wöhrl wäre schon mit 20 % zufrieden. Den Deal machen aber Ralf Dümmel und Carsten Masschmeyer für 25 % .
PlugVan passt nicht zu den Löwen
Urlaub macht man nur ein paar Wochen im Jahr, da lohnt es sich kaum einen eigenen Camper anzuschaffen. In Deutschland gibt es um die drei Millionen Transportfahrzeuge, die sich leicht zu so einem Reisevehikel umbauen ließen, so zumindest die Idee von Jörg Kortmann, Florian Fey und Max Müller. Mit ihrem Campingmodul PlugVan soll das im Handumdrehen möglich sein. Zunächst sind die Löwen angetan vom Erfindergeist des Trios, doch dann mehren sich die Zweifel. Etwa am Preis (ab 14.500 Euro) oder grundsätzlich am Marktpotenzial. So gehen die Gründer mit leeren Händen aus der Höhle.
Bei MARY KWONG beißen die Löwen an
Über die Vorgeschichte des Hamburger Food-Startups MARY KWONG konntet ihr bereits in unserem Interview mit dem Gründerpaar Mary-Ann und Dennis Kwong lesen. In der Show kommt es dann zum Happy End: Dagmar Wöhrl, Nils Glagau und Neu-Löwe Tillman Schulz steigen mit ihren Familienunternehmen in das Familienunternehmen mit 300.000 Euro für 30 % an. Das Gründerpaar sagt zu den positiven Auswirkungen des Deals: „Wir haben die Zubereitung unserer Pekingente aus dem Restaurant heraus in eine externe Produktionsküche ausgelagert. Außerdem produzieren wir jetzt auch unsere Dim sum Dumplings in großer Stückzahl für die Tiefkühlung und haben außerdem noch eine Saucenkollektion. Die Dim sum und Saucen werden wir mittelfristig im Lebensmitteleinzelhandel platzieren.“
cityscaper denkt nicht groß genug
Überall wird gebaut, aber oft ist nicht ersichtlich, was da eigentlich gebaut wird. Sebastian Witt und Robin Römer wollen mit ihrer App cityscaper Aufklärungsarbeit leisten. Per Augmented Reality lässt sich an Ort und Stelle betrachten, was dort in Zukunft sein wird. Die App soll zudem die Bürgerbeteiligung bei neuen Projekten erleichtern. Als zahlende Zielgruppen haben die Gründer Kommunen und Projektentwicklungsfirmen im Visier. Für solch technische Lösungen fühlen sich die meisten Löwen nicht zuständig. Lediglich Carsten Maschmeyer hätte grundsätzlich Interesse. Ihm denken aber Sebastian und Robin nicht groß genug, mit den gewünschten 240.000 Euro würden sie in dem schwierigen Markt, den sie anpeilen, nicht weit kommen. Kein Deal.
Aquakallax angelt sich Dümmel-Deal
Es gibt so Gründer, die sind wie gemacht für einen Deal mit Ralf Dümmel. Sie gehören in die Kategorien Tüftler, Bastler und Macher. All das trifft definitiv auf Dennis Vietze zu. Sein Hobby ist Aquaristik und seine Erfindung ist ein Konkav-Mattenfilter. Herkömmliche Filter nehmen in kleineren Aquarien entweder zu viel Platz weg oder bringen zu wenig Leistung. Sein Aquakallax, bisher ausschließlich von ihm in Handarbeit gefertigt, löst dieses Dilemma auf. 4.000 Stück konnte Dennis in 1 1/2 Jahren bereits verkaufen. In Zukunft werden es sicherlich deutlich mehr werden, dafür sorgt der Dümmel-Deal über 150.000 Euro für 25 %.
Fotos: RTL / Bernd-Michael Maurer