Neu-Löwe macht Deal mit Hamburger Nudelmarke Kajnok
Er kam als Krankheitsvertretung für Judith Williams und machte gleich einen Deal: Georg Kofler schnappte sich das Hamburger Nudel-Startup Kajnok. Mehr dazu und was bei „Die Höhle der Löwen“ sonst noch passierte, wie immer in unserer Zusammenfassung.
Georg Kofler vertritt Judith Williams und springt auf Diät-Nudeln an – später platzt der Deal
Judith Williams ist eine Urlöwin. Wie Frank Thelen ist sie seit der ersten Staffel Teil des Investorenrudels. In der vierten Folge der vierten Staffel fehlte sie nun krankheitsbedingt zum ersten Mal. Für sie betrat Georg Kofler die Manege. Kofler machte sich vor allem als Medienmanager einen Namen, er leitete beispielsweise ProSieben und den Pay-TV-Sender Premiere. Heute ist einer der Geschäftsführer der Glow Media Group, die unter anderem im Bereich Social Media Marketing aktiv ist und bei der auch Judith Williams mitmischt. Er kennt sich also aus im Geschäft und bahnt bei seinem ersten Auftritt gleich den ersten Deal an, und zwar mit Kajnok aus Hamburg.
„Kajnok“ ist die rückwärts geschriebene Version von Konjak. Damit ist natürlich nicht ein alkoholisches Getränk gemeint, sondern eine auch Teufelszunge genannte asiatische Pflanze, aus deren Knollen sich Nudeln machen lassen. Da diese sehr sättigend und fast kalorienfrei sind, eignen sie sich hervorragend zum Abnehmen. Sie haben nur einen Nachteil: Normalerweise riechen sie unangenehm nach Fisch. Kajnok-Gründerin Sonja Tuber hat ihren Nudeln den Fischgeruch ausgetrieben und füttert damit die Löwen. Carsten Maschmeyer ist der Geschmack zu asiatisch, außerdem sind er und Frank Thelen in Lizza investiert, die inzwischen auch Nudeln im Programm haben. Also sind beide raus.
Die anderen drei sind dagegen auf den Geschmack gekommen und geben ihre Angebote ab. Ralf Dümmel wäre mit 200.000 Euro für 20 % dabei, Dagmar Wöhrl würde sich für den gleichen Betrag mit 10 % begnügen. Kofler packt dagegen den großen Koffer aus und will 26 %, bietet dafür aber auch 400.000 Euro. Ungewohnt für Dümmel: er bekommt den Zuschlag dieses Mal nicht und wirkt nicht so amüsiert. Den Deal macht, wie gesagt, Georg Kofler und legt damit für sich einen guten Start hin. Nachtrag: Im Nachhinein ist der Deal dann leider doch nicht zustande gekommen. Mehr dazu in unserem Interview mit Sonja Zuber.
Auch Katzen wollen schöner wohnen
Den allerersten Deal der aktuellen Folge hat sich dann aber doch Ralf Dümmel gesichert, und zwar mit KletterLetter. Dieses Düsseldorfer Startup will hässliche Kratzbäume für Katzen durch edle Designstücke in Form von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen ersetzen. Für jeden Haushalt sind sie allerdings nicht geeignet, dafür sind sie zu groß und auch zu teuer. Über 4.000 Euro kostet das wertvollste Stück. Kein Wunder, dass 2016 insgesamt nur 17 Stück verkauft wurden. Für Georg Kofler fällt das in die Kategorie Hobby, Frank Thelen spricht von einem Nischen-Nischen-Nischen-Markt. Als der Gründer Lutz Spening auch noch zugibt, dass er zu wenig Zeit in sein Unternehmen investiert, steigen nicht nur die beiden aus, sondern auch Carsten Maschmeyer und Dagmar Wöhrl.
Ein weiteres Problem: Das Unternehmen gehört eigentlich Lutz Spendings Freundin, die aber gar nicht im Studio ist. Ralf Dümmel ficht das alles nicht an, er sieht Potenzial für den Massenmarkt, und zwar mit Sparmodellen, die sich die Kunden selber zusammenbauen können. Wer sich die Webseite anschaut, kann feststellen, dass es diese Volksausgaben inzwischen gibt. Der Deal selbst war auch ein Schnäppchen mit 50.000 Euro für 33,3 %. Wobei man immer bedenken muss, das in den allermeisten Fällen der Aufwand an Working Capital erheblich höher ist, so auch hier.
Ein Rhythmus, bei dem keiner mit muss
Made in Hongkong – früher ein Kennzeichen für Billigschrott, heute ein echtes Qualitätsmerkmal. Sagen zumindest die Gründer von Soundbrenner und haben ihren Firmensitz in die chinesische Hafenstadt verlegt. Dort produzieren sie Armbänder, die per Vibration ihren Trägern helfen sollen den Rhythmus zu halten. Damit wollen sie das altehrwürdige Metronom ablösen, das Musikern seit Jahrhunderten das Tempo vorgibt. Dagmar Wöhrl und Georg Kofler testen das Gerät, finden aber so gar nicht in den Groove. Damit sind sie nicht allein, bei Bewertungen zeigen sich drei von zehn Kunden mäßig bis gar nicht begeistert. Da kommt kein Geschäft zustande, schon gar nicht zu den Wunschkonditionen von 1,5 Millionen für 10 %. Ralf Dümmel kann zumindest von seiner verhinderten Karriere als Organist erzählen, die deshalb ausblieb, weil der Orgellehrer schon vor der ersten Stunde besoffen in den Vorgarten fiel.
Klappe auf, Deal gemacht
Auto-Tuning, das hat doch auch etwas mit Musik zu tun, oder? Nee, jedenfalls nicht bei den Jungs von Go Simply, die schrauben an echten Kraftfahrzeugen herum. Und das auch nicht, um den Auspuff lauter zu machen, oder so. Sie haben einen Federmechanismus entwickelt, der bei Bedienung der Entriegelungstaste beim Autoschlüssel automatisch die Heckklappe öffnet. Das ist praktisch, wenn man zum Beispiel aus dem Supermarkt kommt und seine Einkäufe in den Kofferraum laden möchte, ohne sie vorher absetzen zu müssen. Ein kleines Stück Luxus, zum Preis von 39,99 Euro, und angeblich auch noch kinderleicht einzubauen.
Warum macht das nicht serienmäßig die Autoindustrie, fragen sich da nicht nur die Löwen. Aber sie macht es eben nicht, und daher könnte sich hier ein Millionenmarkt auftun. Für über 50 Modelle hat Go Simply das Produkt im Angebot. Für Frank Thelen ist das trotzdem kein 100-Millionen-Business, und Georg Kofler ist der Einbau zu kompliziert – beide raus. Dagmar Wöhrl hat solche Bedenken nicht und denkt vor allem an alte Leute als Zielgruppe. Sie bietet 150.000 Euro für 15 %. Ralf Dümmel will zwar 20 %, bekommt aber trotzdem den Zuschlag, um die Heckklappenöffnung ganz groß rauszubringen. Da ist sicher auch im Preis noch Luft nach unten.
Original Unverpackt tütet keinen Deal ein
Halb nackte Männer im Löwenkäfig – was hat das den zu bedeuten? Nun, die Jungs sind eben „Original Unverpackt“, und das ist gleichzeitig der Name eines kleinen Supermarkts, der schon eine gewisse Berühmtheit erlangt hat. Der Laden ist nämlich der erste, der vollständig auf Verpackungen verzichtet. Die Kunden kaufen die Waren lose und bringen ihre eigen Behälter mit. Ein tolle Idee, die inzwischen viele Nachahmer gefunden hat. Gründerin Milena Glimbovski will aber neben ihrem Markt in Kreuzberg keinen weiteren eröffnen, sondern ihr Online-Geschäft ausbauen. Das geht natürlich nicht ganz ohne Verpackungen, und überhaupt ist den Löwen das Geschäftsmodell zu vage und unsicher. Dickes Lob also für die Ursprungsidee, aber kein Deal.
Happy End mit fitten Brüdern
Zum Schluss wird es noch einmal sportlich und lecker zugleich. Das suggeriert zumindest der Markenname fit taste, den die Brüder Benjamin und Konstantin Ladwein für ihr Startup gewählt haben. Die beiden produzieren hochwertige Fertiggerichte, hauptsächlich für Sportler, die sie über ihren Online-Shop vertreiben. Mit dem Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen haben sie einen prominenten Werbepartner gefunden, der im Videoeinspieler verkündet, wie köstlich er die Gerichte findet.
Auch den Löwen schmeckt es beim obligatorischen Testessen. Bedenken haben sie trotzdem. Zu leicht sei die Idee zu kopieren, bei einem Durchschnittspreis von acht Euro pro Essen doch recht teuer, und die Frage, ob bei einer Massenproduktion die Qualität zu halten sei, stehe auch noch im Raum. Auch Frank Thelen grübelt, will das aber machen und bietet 300.000 Euro für 25 %. Von Thelen, der inzwischen als Food-Experte gilt, haben die Brüder geträumt, aber 25 %…? Klar, das passt, und so geht auch diese Folge wieder mit einem Deal zu Ende. Die Zuschauer sollen schließlich mit einem guten Gefühl ins Bett gehen können.
Bild oben: Georg Kofler (Foto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer)
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!