Nect gewinnt bei Fintech Lounge Reise ins Silicon Valley
In der Hamburger Startup-Szene spielen Fintechs eine besonders wichtige Rolle. Damit sich das auch möglichst weit herumspricht, gibt es immer mehr Formate wie die Fintech Lounge. Bei deren mittlerweile dritter Ausgabe konnte das Team von Nect mal wieder seine Pitchqualitäten unter Beweis stellen und sich als Preis eine Reise ins Silicon Valley sichern.
Baustellen haben Symbolcharakter, schließlich ist das ganze Leben eine, wie der Titel eines deutschen Kinofilms besagt. Sie stehen auch für Aufbruch und Erneuerung und passen somit gut zu der Stimmung, die in Startups allgemein herrscht. Insofern war der Schauplatz der dritten Ausgabe der Fintech Lounge passend gewählt. Die fand nämlich auf der Baustelle statt, wo im November das Digital Experience Lab der zeb Unternehmensberatung eröffnen soll. Genaue Adresse: Kurze Mühren 20, 8. Stock, mit herrlichem Rundblick über halb Hamburg.
zeb hat sich ganz auf die Finanzdienstleistungsbranche spezialisiert und ist dort seit rund 25 Jahren aktiv. In den letzten Jahren rückte dabei die digitale Transformation immer mehr in den Vordergrund, und auch die Arbeit mit und für Startups ist mittlerweile Alltag. Die dabei gemachten Erfahrungen sollen jetzt in das Digital Experience Lab einfließen. Das ist ausdrücklich kein Accelerator oder Coworkingspace für Fintechs, eher ein Treffpunkt für alle, die die Finanzbranche mit Innovationen voranbringen können. So wird es 2018 ein umfangreiches Workshopprogramm geben. Über die Startup-Aktivitäten von zeb informiert der digitale Fintech Hub des Unternehmens.
Finanzplatz Hamburg will Fintechs der Hansestadt fördern
zeb war der Gastgeber an diesem Abend, Veranstalter der Fintech Lounge dagegen ist der Finanzplatz Hamburg e.V. Dieser Verein besteht mittlerweile aus über 110 Mitgliedern, die sich zum Ziel gesetzt haben, Hamburg als Standort der Finanzbranche noch mehr ins Rampenlicht zu rücken. Ein entscheidender Impulsgeber ist dabei die Handelskammer Hamburg, Vorstandsvorsitzender ist Haspa-Chef Dr. Harald Vogelsang.
Zu den von der Clusterinitiative durchgeführten Veranstaltungen gehört auch der Fintech-Wettbewerb, der am 23. August stattgefunden hat. Im Vorfeld hatten sich sieben Startups zur Wahl gestellt und untereinander die drei Finalisten ermittelt. Diese traten nun gegeneinander an, um das Stipendium für eine einwöchige Reise ins Silicon Valley, organisiert von Finanzplatz Hamburg, zu ergattern. Wert: 5.000 Euro.
Den Anfang machte Henner Heistermann von Nitrobox. Bei Pitchwettbewerben ist das Startup bisher nicht in Erscheinung getreten, ein echter Newcomer ist es aber dennoch nicht, im Gegenteil. Gegründet wurde es bereits 2012, in der von ihm vertriebenen Software stecken drei Jahre Entwicklungsarbeit. Das Angebot von Nitrobox ist eine Order-to-Cash-Plattform, also ein Service, der den gesamten Prozess von der Bestellung bis zum Zahlungseingang abdeckt.
Nitrobox übernimmt gesamten Bestell- und Bezahlprozess
Nicht nur für kleine Onlineshops ist das ein komplexes Thema, ohne fremde Hilfe verbunden mit erheblichem Zeit-, Kosten- und Arbeitsaufwand. 32 Anwendungen kann Nitrobox mittlerweile umsetzen und hat damit schon einige Kunden und Partner begeistert. Für 2017 erwartet das Fintech einen Umsatz im soliden sechsstelligen Bereich, mit klarer Aufwärtstendenz. Nitrobox kommt bisher ohne Fremdfinanzierung aus und hat nur ein Problem, das viele Startups kennen: geeignete Softwarentwickler zu finden.
Als nächste betraten Benny Bennet Jürgens und Carlo Ulbrich von Nect die Pitchbühne. Der Stern dieses Startups ging auf beim Gründergeist-Wettbewerb im Februar 2017, wo es den ersten Platz erreichte. Seither konnte es zahlreiche weitere Preise einheimsen. Regelmäßige Leser unseres Blogs werden die Geschäftsidee von Nect wahrscheinlich schon kennen, deshalb hier nur die Kurzversion: Eine Art digitaler Personalausweis soll das Hantieren mit umständlichen Passwörtern überflüssig machen und dabei auch noch sicherer sein. Die Entwicklung der sogenannten NectID läuft auf Hochtouren, der Launch ist für 2018 geplant.
Dritter Kandidat für die Reise nach Kalifornien war ein Startup, das schon eine beeindruckende Erfolgsgeschichte aufzuweisen hat: figo. Gegründet 2012 in München, kam es über den Umweg Berlin 2014 nach Hamburg und wuchs dort zu einem der führenden deutschen Fintechs heran. Lars Markull hatte also einiges zu erzählen über Europas ersten Banking Service Provider, der inzwischen über 50 Mitarbeiter beschäftigt und circa 70 Kunden betreut.
Nect setzt Siegesserie fort
Das waren also die drei Finalisten, die wieder einmal verdeutlichten, wie breit und erfolgversprechend Hamburger Fintechs aufgestellt sind. Da fiel den Juroren die Wahl gewiss nicht leicht, aber am Ende hatte erneut Nect am meisten überzeugt. Vielleicht liegt das auch daran, dass dieses Startup ein Problem zu lösen verspricht, mit dem sich wirklich jeder herumschlägt, der im Internet unterwegs ist. Jetzt wird das Nect-Team erstmal vom 14. bis 20. Oktober im Silicon Valley unterwegs sein. Das Datum für die nächste Fintech Lounge steht auch schon fest: der 7. November wird es sein, im Rahmen der Fintech Week Hamburg. Mit dabei als Medienpartner ist selbstverständlich Hamburg Startups, denn die aufstrebenden Finanzunternehmen aus er Hansestadt sind immer eine Geschichte wert.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!