NCA: Seifenbrause, eine Gen Z-Kreditkarte und ein nachhaltiger Marktplatz
Batch 6 des Next Commerce Accelerators (NCA) ist in vollem Gang und heute stellen wir drei weitere Startups daraus vor. Sause und TUTAKA stehen für Nachhaltigkeit, pockid ist ein Fintech der nächsten Generation.
Sause serviert Seifenbrause
Das Startup Sause ist zwar in München registriert, die beiden Gründer Moritz Simsch und Sebastian Jung sind aber echte Nordlichter, die sich seit der Schulzeit kennen. Der Maschinenbauer Moritz, der zurzeit als Berater für Fundraising arbeitet, suchte zusammen mit seiner Frau nach einer umweltfreundlicheren Alternative zu in Plastik verpackter Flüssigseife. Vielleicht ließen sich die Bestandteile der Seife zu einer Art Brausetablette komprimieren, die man dann nur noch in Wasser auflösen müsste? Beantworten konnte die Frage der alte Kumpel Sebastian, der Chemie studiert hat und in der Pharmabranche tätig ist.
Das Ergebnis ist die Seifenbrause, erhältlich in drei Sorten. In jeder Packung stecken zehn Tabletten, die insgesamt einen Liter Flüssigseife ergeben. Das Angebot komplettiert eine Glasflasche als Spender. Entstanden ist die Idee vor etwa eineinhalb Jahren, der Öffentlichkeit vorgestellt wurde sie im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne im Dezember 2019. Statt der erhofften 5.000 Euro trudelten insgesamt 14.000 Euro ein. Der Onlineshop hat seit Februar 2020 geöffnet. Sause ist nicht das einzige Unternehmen, das Reinigungsmittel als Konzentrat anbietet, und plant auch schon weitere Produkte. Einzigartig ist die Tablettenform, zumindest ungewöhnlich der Produktionsort. Hergestellt wird die Sause nämlich in einer ehemaligen Metzgerei in Weidenthal. Passt ganz gut zu einer veganen Seife, die auf Nachhaltigkeit und Müllvermeidung setzt.
Pockid bringt die Kreditkarte für die Generation Z
Generation Z – das sind die jungen Leute, die in diesem Jahrhundert geboren sind und jetzt so langsam erwachsen werden. Das Fintech pockid möchte sie auf zeitgemäße Weise an den Umgang mit Geld heranführen. Hinter pockid stehen seinerseits keine Anfänger, sondern ein Team mit einer Menge Erfahrung. Max Schwarz ist ein Marketingexperte und hat das schon bei mehreren Startups bewiesen. Jes Hennig ist ein Finanzprofi mit Stationen wie JPMorgan und der Commerzbank in seinem Lebenslauf. Timo Steffens hat diesbezüglich die Comdirect Bank und Deposit Solutions zu bieten. Und Deepankar Jha sorgt für das technische Know-how.
Gemeinsam setzen sie Jes‘ Idee in die Tat um, nämlich eine sowohl online als auch offline einsetzbare Kreditkarte für Teenager. Mit ihr lassen sich auf einfache Weise sämtliche alltäglichen Bezahlvorgänge durchführen, im Laden wie im Internet. Sie ersetzt allerdings kein klassisches Girokonto und hat auch keine Sparfunktion. Der Weg zum vollwertigen Anbieter à la N26 ist aber denkbar. Nutzer werden die Gen Z-Teenager sein, Kunden die Eltern, die somit die Übersicht über die finanziellen Aktivitäten ihrer Sprösslinge bekommen werden. Werden, denn noch befindet sich pockid in Investorengesprächen und vor dem Launch der Karte. Spätestens Anfang 2021 sollte es aber so weit sein.
TUTAKA ist ein Marktplatz für ecoistische Gastgeber
TUTAKA – das klingt nicht zufällig nach dem Taka-Tuka-Land aus dem Buch mit Pippi Langstrumpf. Die Gründerinnen Alexandra Herget und Franziska Altenrath verbinden mit dem Begriff Abenteuerlust und Kreativität, Stichworte die auch zum Startup-Leben passen. Der wichtigste Begriff im Zusammenhang mit TUTAKA ist aber Nachhaltigkeit. Alexandra hat Konzepte für die Hotel- und Gastronomiebranche entwickelt und festgestellt, dass dort nachhaltige Produkte ein Schattendasein führen. Dabei gibt es sie, sie sind nur schwer zu finden. Mit dem Marktplatz TUTAKA will sie das ändern und hat sich dafür mit Franziska zusammengetan, einer Kommunikationsexpertin mit Erfahrungen aus so unterschiedlichen Branchen wie Mode und Automobil.
Seit März 2019 ist TUTAKA online, mit über 80 Artikeln von mehr als 50 Lieferanten. Renner im Programm sind zum Beispiel Hotelslipper, Pfandmarken aus Restholz oder Trockenseifenspender. Sause passt da offensichtlich auch gut ins Sortiment, weitere Startups mit geeigneten Produkten können sich gern melden. TUTAKA möchte alles bieten, was professionelle Gastgeber brauchen, das können in Zukunft auch Hard- und Software, Möbel, Beratung und vieles mehr sein. In den letzten Monaten ist das Geschäft leider ins Stocken geraten, schließlich hatten die Kunden – Hotels, Gastronomie, Veranstalter, Festivals – besonders unter der Corona-Krise zu leiden. Bei einem Neustart wird aber Nachhaltigkeit mehr den je eine wichtige Rolle spielen – und damit hoffentlich auch TUTAKA.
Über die anderen neuen Startups von Batch 6 des NCA, fireXale und Byprotex, könnt ihr hier mehr erfahren.