Nachhaltiger Coworking Space Impact Hub kommt nach Hamburg
In über 100 Städten gibt es bereits einen Impact Hub – und sehr bald auch in Hamburg! Ziel des weltweiten Netzwerks ist es, nachhaltige und sozial gerechte Geschäftsmodelle voranzubringen. Für die Ausstattung des geplanten Coworking Spaces ist gerade eine Crowdfunding-Kampagne angelaufen.
Neun Jahre hat der Spanier Jose Saldana für große Unternehmen gearbeitet und ist dabei viel in der Welt herumgekommen: USA, Chile, Dänemark und schließlich Hamburg. Hier war er 2018 an einen Punkt gelangt, wo ihn sein Berufsleben nicht mehr erfüllte. Als Konsequenz kündigte er und beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Social Entrepreneurship. Ein Freund aus San Sebastian gab ihm den Tipp, den hiesigen Impact Hub aufzusuchen, um sich dort mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN sind der Maßstab
Impact Hub ist ein 2005 in London gegründetes Netzwerk von Coworking Spaces an mittlerweile über 100 Standorten in mehr als 50 Ländern. Die über 17.000 Mitglieder vereint der Wunsch, mit ihrem unternehmerischen Handeln Zeichen zu setzen und gesellschaftlichen Wandel zu stärken. Als Leitfaden dienen dabei die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen definiert haben. Impact Hubs gibt es in Deutschland bereits in Berlin, München, Essen und Dresden. Hamburg steht bisher nicht auf der Liste.
Anfang 2018 machten sich Flora Rosenow und Lena Bücker daran, das zu ändern. Jose erfuhr von ihrer Initiative und schloss sich ihnen im August an. Im Oktober kam Boris Kozlowski dazu. Er hat eine ähnliche Geschichte wie Jose. Nach Abschluss seines Wirtschaftsingenieursstudiums war er für ein paar Jahre bei einem Unternehmen für Medizintechnik im Controlling tätig. Als im klar wurde, dass er auf Dauer in einer klassischen Festanstellung nicht glücklich sein konnte, gab er den Job auf, ohne zunächst einen festen Plan für die Zukunft zu haben. Auf jeden Fall wollte er aber wirtschaftliches Denken mit sozialem Engagement verknüpfen. So stieß er fast zwangsläufig auf das Projekt Impact Hub Hamburg.
Ideale Lage für den Impact Hub Hamburg
Zusammen mit Jose agiert er jetzt als Gründer der Dependance in der Hansestadt. Das heißt nicht, dass die beiden ursprünglichen Initiatorinnen raus aus dem Spiel sind. Sie haben aber auch noch ihre Vollzeitjobs, Flora beim global Impact Hub und Lena bei Xing. Boris und Jose kümmern sich dagegen ausschließlich um den neuen Hub. Die wichtigste Voraussetzung für den Start wurde inzwischen erfüllt, eine passende Location ist gefunden. Und besser könnte die Lage kaum sein: Karolinenstraße 9 liegt direkt gegenüber der U-Bahn-Station Messehallen, die Schanze ist nicht weit und das Karolinenviertel sowieso um die Ecke.
Die jetzige Adresse ist allerdings nur ein Provisorium, das für etwa ein halbes Jahr reichen soll. Eigentlich gehören die Räume der nachhaltigen Bank Tomorrow, die gerade vom betahaus in die Karolinenstraße umgezogen ist. Das Fintech-Startup ist in letzter Zeit kräftig gewachsen, hat seine Büros im dritten bis fünften Stock und wird in absehbarer Zeit auch das Erdgeschoss benötigen, wo momentan der Impact Hub Platz gefunden hat. Der ist recht überschaubar, etwa 100 Quadratmeter stehen insgesamt zur Verfügung. Der nächste Standort soll dann wesentlich mehr Fläche bieten. Gesucht wird eine Location mit mindestens 1.000 Quadratmetern.
Gesucht werden auch noch Mitglieder. Das können Einzelpersonen sein, kleine Startups oder Intrapreneure aus großen Unternehmen. Gemeinsam sollten sie nur haben, Nachhaltigkeit mit unternehmerischem Erfolg zu verbinden. Sie erwartet einer von 20 flexiblen Arbeitsplätzen und ein kreatives Umfeld. Schließlich ist der Hamburger Hub in dieser Phase noch ein Prototyp, ein Platz zum Experimentieren, der sich auch als Veranstaltungsort anbietet. Die Höhe des Mitgliedsbeitrags wird bei 75 Euro pro Monat liegen. Mit der Mitgliedschaft erhält man dreimal pro Woche einen flexiblen Arbeitsplatz, den Zugang zum lokalen und globalen Netzwerk, sowie ein Angebot an Workshops und Events.
Eine Crowdfunding-Kampagne ist gerade gestartet
Impact Hub ist zwar ein internationales Netzwerk, die Organisation vor Ort bleibt aber weitgehend den Gründern überlassen. Das gilt auch für die Finanzierung. Momentan hat der Hub noch den Status eines „Candidate“, doch die Eröffnung ist schon für den 1. August geplant. Bis dahin sollte natürlich die Innenausstattung stehen und damit das klappt, ist gerade eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Für die angestrebten 15.000 Euro sollen beispielsweise Möbel gekauft werden. Als Belohnung winken unter anderem befristete Mitgliedschaften und Workshops. Wer dazu beitragen möchte, dass der Impact Hub in Hamburg zum Erfolg wird, kann sich hier bei Startnext ausführlich über die Kampagne informieren.