Mylily – Bio-Tampons für selbstbewusste Frauen
Der Kauf von Tampons ist für die meisten Frauen lästige Routine, vielen sogar etwas peinlich. Welche gesundheitlichen Risiken mit den herkömmlichen Produkten im Extremfall verbunden sein können, darüber macht sich kaum jemand Gedanken. Das Startup Mylily will jetzt mehr Bewusstsein für das Thema schaffen und mit Tampons aus Bio-Baumwolle Frauen zu noch mehr Sicherheit verhelfen.
Die dramatische Geschichte des kalifornischen Models Lauren Wasser war in letzter Zeit in einigen Medien zu lesen, unter anderen in der Süddeutschen Zeitung. Lauren mussten infolge eines toxischen Schocksyndroms beide Unterschenkel amputiert werden. Das toxische Schocksyndrom (TSS) ist eine durch Bakterien verursachte Krankheit, die zu schwerem Kreislauf- und Organversagen führen kann. Bekannt ist sie auch unter dem Namen „Tamponkrankheit“. Der Grund: Die Krankheitserreger, die durch kleine Wunden in den Körper gelangen können, fühlen sich in körperwarmem Blut besonders wohl. Dieses findet sich naturgemäß in Tampons während der Periode.
Tampons als Gesundheitsrisiko? Nicht unbedingt!
Das ist aber kein Grund zur Panik, denn das TSS kommt nur äußerst selten vor und kann auch Männer, Kinder und Frauen außerhalb der Menstruation betreffen. Fakt ist allerdings, dass Tampons ein zusätzlicher Risikofaktor sein können, weshalb ein entsprechender Warnhinweis auf den Beipackzetteln steht. Demnach sollten Tampons unter anderem möglichst häufig gewechselt werden. Das alles wissen aber die wenigsten, und auch Heide Peuckert hatte sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt, als sie während eine Mexikoreise im Sommer 2016 mit einer Amerikanerin ins Gespräch kam, die während ihrer Periode nicht tauchen wollte. Als Grund nannte sie, dass sie aus gesundheitlichen Gründen keine Tampons verwende.
Dabei spielte nicht nur die TSS-Gefahr eine Rolle. Immer mehr Menschen achten darauf, was sie ihrem Körper zufügen und kaufen deshalb Bio-Produkte, doch beschränkt sich das meist auf Nahrungsmittel. Wer weiß dagegen schon, dass die Fasern von Tampons üblicherweise aus Viskose bestehen, gebleicht sind und eine Hülle aus Polymeren besitzen. Alles ganz unbedenklich, versichern die Hersteller, aber trotzdem würden sich Verbraucherinnen mit Naturprodukten sicherlich noch wohler fühlen. Zumal schon 1994 ein wissenschaftlicher Test das Ergebnis lieferte, dass nur Tampons aus reiner Baumwolle kein zusätzliches TSS-Risiko bedeuten.
Der Weg zur Gründung von Mylily
Zurück in Deutschland versuchte Heide, Tampons aus Baumwolle, am besten in schadstofffreier Bio-Qualität, zu kaufen, wurde aber in normalen Supermärkten nicht fündig. Auch in Biomärkten oder im Internet war das Angebot nicht überzeugend; teuer und optisch wenig ansprechend. So langsam wuchs da eine Geschäftsidee heran. Heide hatte sich schon während ihres Studiums mit dem Thema Gründen beschäftigt und war als eine der Organisatorinnen des ersten Hamburger Startup Weekend Women im Frühjahr 2015 zum Startup-Fan geworden.
Den letzten Kick selbst zu gründen gab ihr eine Erfahrung, die sie Mitte 2017 bei einem Treffen des Teams von 12min.me machte. Sogar den selbstbewussten Frauen dort war es unangenehm, untereinander offen über Tampons zu sprechen. Das muss doch noch nicht sein, dachte sie sich, und entwickelte das Konzept für Mylily. Das Startup steht gewissermaßen auf zwei Säulen. Zum einen verkauft es Tampons aus hochwertiger Bio-Baumwolle, zum anderen bietet es Frauen eine Plattform für mehr Selbstbewusstsein.
Ein Konzept, das auch einen Mann überzeugte. Dennis Werner ist ein Experte für Content Marketing und scheut dabei auch den Umgang mit Tabus nicht. Er hat unter anderem schon für Airbnb und Wunder gearbeitet, bringt also eine ordentliche Portion Startup-Erfahrung mit. Damit war das Gründerduo gefunden. Die beiden befragten über 100 Frauen und wurden in ihrer Ansicht bestätigt, dass da noch viel Aufklärungsarbeit erforderlich sei. Außerdem besorgten sie sich für eine Marktanalyse jedes Produkt, das auf dem Weltmarkt erhältlich ist. Besonders in den USA sind Baumwolltampons schon auf dem Vormarsch.
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Beim Verpackungsdesign entschieden sich Heide und Dennis für eine puristische Linie. Weder sollte es medizinisch aussehen, noch zu verspielt. Der Name „Mylily“ ist schließlich schon blumig genug. Viel wichtiger ist sowieso der Inhalt. Die Tampons bestehen ausschließlich aus GOTS-zertifizierter Baumwolle und sind in drei Größen erhältlich, die sich auch mischen lassen. Erhältlich sind sie im Abo über den Webshop. Wirklich praktisch ist die Verpackung, die in jeden Briefkasten passt. Für Leserinnen, die Myliliy gerne einmal ausprobieren wollen, haben wir den Gutscheincode HH Startups eingerichtet. Die schnellsten 20 Personen bekommen 20% Rabatt auf ihre erste Bestellung.
Dennis arbeitet seit Anfang des Jahres nur noch für Mylily, Heide hatte am 30. März ihren letzten Tag als Head of Product bei dem Softwareunternehmen Njiuko und widmet sich nun auch ausschließlich ihrem Startup. Drei Business Angel stehen ihnen mit Geld und Know-how zur Seite. Das Marketing erfolgt bisher ausschließlich über soziale Medien. Der Hashtag #machdirgedanken soll zur Diskussion anregen; beispielsweise in einer geschlossenen Facebook-Gruppe wird das auch schon ausgiebig getan. Mylily versteht sich eben nicht nur als Produzent von gesunden Tampons, sondern als Marke, die Frauen stärkt.
Alle Fotos: Mylily