moovin bietet digitale Lösungen für Vermietungen
Der Wohnungsmarkt ist seit Jahren ein heißes Thema in Deutschland und bietet daher auch viele Entfaltungsmöglichkeiten für Startups mit innovativen Ideen. Zu ihnen gehört moovin, das den Prozess der Vermietung digitalisiert hat und damit eine echte Konkurrenz zu klassischen Maklern darstellt.
Fabian Mellin, der Geschäftsführer von moovin, kam schon früh mit der Immobilienbranche in Kontakt. Während seines BWL-Studiums arbeitete er als Makler. Danach ging er zu mytaxi und lernte dort Arne Schubert kennen. Gemeinsam entwickelten sie die Idee einer Vermietungsplattform. Die Zeit dafür war reif, als im Oktober 2014 die Bundesregierung das sogenannte Bestellerprinzip beschloss. Bis dahin konnten Vermieter die Kosten für einen von ihnen beauftragten Makler an die Mieter weiterberechnen, nach der neuen Rechtslage sollte das nicht mehr möglich sein.
Angesichts dieser Entwicklung änderte sich auch das angedachte Geschäftsmodell. Waren ursprünglich Mieter die anvisierte Zielgruppe, richtete sich das Augenmerk jetzt auf Vermieter. Die benötigten eine preisgünstige und unkomplizierte Lösung, die der veränderten Situation Rechnung trug. moovin bot diese und sorgte dabei auch gleich noch für eine beschleunigte Digitalisierung der Branche. Eine der ersten Anschaffungen bei der offiziellen Gründung des Startups im Jahr 2015 (neben Fabian und Arne gehörte zu den Urgründern auch Dr. Axel von Zimmermann, gleichzeitig Investor ) war ein Faxgerät. Dieses gibt es inzwischen nicht mehr, die Kunden haben längst auf digitale Kommunikation umgestellt.
Vom Baukasten zum Komplettpaket
Gestartet ist moovin mit einem Maklerservice nach dem Baukastenprinzip. Die Kunden mussten keinen Pauschalpreis bezahlen, sondern nur die Dienstleistungen, die sie gebucht hatten. Die Basis bildete ein Anzeigenpaket mit einer Platzierung in allen wichtigen Immobilienportalen. Andere Bausteine waren zum Beispiel die Erstellung eines Exposés, die Durchführung der Besichtigungen und die Abfassung des Mietvertrags. Das kam einerseits gut an bei den Kunden, andererseits empfanden manche die Handhabung als etwas zu kompliziert.
Deshalb gilt seit September 2019 ein neues Preismodell. Vermieter zahlen pauschal eine Nettokaltmiete (zuzüglich Mehrwertsteuer) der zu vermittelnden Wohnung und bekommen dafür immer das volle Paket mit insgesamt acht Leistungskomponenten, egal, wie hoch oder niedrig der Mietbetrag ausfällt. Neu ist zudem die Erfolgsabhängigkeit; die Gebührt wird nur bei erfolgreicher Vermietung fällig. Dieser Fall ist allerdings die absolute Norm, dafür sorgt schon die von moovin eingesetzte und über die Jahre optimierte Software. Über sie legen sowohl Vermieter als auch Interessenten Profile an, in denen sie ihre jeweiligen Eigenschaften und Kriterien dokumentieren. Der Abgleich dieser Profile sorgt für eine Auswahl an Mietern, die auch tatsächlich infrage kommen. So lassen sich Massenbesichtigungen und viel Frust und Zeitverschwendung auf beiden Seiten vermeiden.
Das neue Geschäftsmodell sowie die bewährte Kombination aus standardisierter Softwareanwendung und individueller Vor-Ort-Betreuung brachte noch einmal eine deutliche Umsatzsteigerung. Gesteuert wird moovin von einem 15-köpfigen Team in Hamburg, doch vertreten ist das Startup an rund 80 Standorten in ganz Deutschland mit jeweils mindestens zwei Personen. In größeren Städten auch mehr, in Berlin zum Beispiel sind es acht. Die teils freien, teils festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstellen vor Ort Fotos der Mietobjekte für die Vermarktung und führen die Besichtigungen durch.
moovin macht das meiste Geschäft inzwischen mit Großkunden
Im Laufe der Jahre hat sich nicht nur das Geschäftsmodell, sondern auch der Kundenkreis geändert. Privatpersonen, die vielleicht eine oder zwei Wohnungen im Angebot haben, sind inzwischen die absolute Ausnahme, Hausverwaltungen und große Immobilienfirmen die Regel. Jüngstes Beispiel ist eine Kooperation mit dem internationalen Unternehmen Hines, das gerade mit dem Stadtquartier Südkreuz in Berlin bis Herbst 2020 auf insgesamt 21.430 m2 Grundstücksfläche 664 Wohneinheiten für rund 1.200 Menschen errichtet. Die Vermietung übernimmt dann moovin, um das Immobilienmanagement kümmert sich mit REOS ein weiteres Startup aus Hamburg.
Auch wenn schon viele Großkunden an Bord sind und der Service ziemlich flächendeckend angeboten werden kann, will sich moovin weiterhin auf seinen Geschäftsbereich konzentrieren. Das heißt: vorerst kein Auslandsgeschäft, keine Gewerbeimmobilien und keine Wohnungsverkäufe. Vom ursprünglichen Gründertrio ist nur noch Fabian Mellin operativ tätig, Arne Schubert fungiert aber noch als Gesellschafter und Axel von Zimmermann gehört dem Beirat an. In dem sitzen unter anderem auch Facelift-CEO Benjamin Schroeter und Niclaus Mewes, Gründer von mytaxi. Hier schließt sich also ein Kreis und gibt ein schönes Beispiel für den Zusammenhalt in der Hamburger Digitalszene.
moovin ist Mitglied im Hamburg Startups Club
Mit dem Hamburg Startups Club schreiben wir ein neues Kapitel in unserer Geschichte als führende unabhängige Startup-Plattform im Norden. Alle Mitglieder erhalten ein eigenes Profil auf unserer Webseite, Zugang zu exklusiven Netzwerkevents, online wie offline, und die einjährige Nutzung des Jobboards. Hier könnt ihr noch mehr über den Club erfahren.