moincoins macht die Schnäppchenjagd nachhaltiger
Das Internet nach Rabattaktionen und Sonderangeboten abzusuchen macht Spaß, doch der damit verbundene Konsum steht oft im Widerspruch zu dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit. Die Plattform moincoins bietet nun die Möglichkeit, Onlineshops und ihre Produkte auf eine Reihe von Nachhaltigkeitskriterien abzuklopfen, um mit gutem Gewissen shoppen zu können.
„Affiliate-Marketing bezeichnet eine Vertriebsart, bei denen in der Regel ein kommerzieller Anbieter seinen Vertriebspartnern Provisionen anbietet.“ Leicht verkürzt wiedergegeben, ist dies eine Definition, die bei Wikipedia zu finden ist. Alicja Borucinska könnte das sicherlich noch viel besser erklären, schließlich beschäftigt sie sich schon seit über zehn Jahren mit dem Thema.
Beim dritten Mal ohne Mitgründer
Auch an unternehmerischer Erfahrung bringt sie schon einiges mit. So war sie Mitgründerin bei den Agenturen inSocial Media und Nutzz Media. Dort lief nicht alles nach Plan, unter anderem deshalb, weil sich die Interessen der Mitglieder der Gründungsteams mit der Zeit in unterschiedliche Richtungen entwickelten. Bei ihrer dritten Gründung, der Users Digital GmbH, entschied sich Alicja deshalb dafür, es im Alleingang zu versuchen.
Wobei „Alleingang“ eigentlich die falsche Formulierung ist, denn natürlich übernimmt sie in ihrem Unternehmen nicht alle Aufgaben selbst. Insgesamt zehn Personen aus fast ebenso vielen Ländern, darunter Griechenland, Mexiko und Indien, besorgen von Hamburg aus das internationale Geschäft. Das besteht zum einem aus Agenturtätigkeiten im Bereich Marketing und zum anderen im Aufbau der eigenen Plattform moincoins.
Bei moincoins bekommt jedes Angebot den Nachhaltigkeits-Check
Bei moincoins lassen sich Cashback-Aktionen zahlreicher Anbieter finden, bei denen es beim Kauf einen bestimmten Prozentsatz des Preises als Geldzahlung zurückerstattet gibt. Eine Plattform dieser Art ist nicht neu und schon gar nicht einzigartig, allerdings kommt bei moincoins noch ein ganz besonderer Service hinzu. Alle Angebote werden nämlich einem Nachhaltigkeits-Check unterzogen. Je nach Produkt fallen dabei diverse Kategorien mehr oder weniger ins Gewicht.
Kommen recycelte Materialien zum Einsatz? Wird bei der Produktion auf CO2-Vermeidung geachtet und findet sie unter fairen Arbeitsbedingungen statt? Ist das Sortiment ganz oder teilweise vegan? Für jede positive Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen gibt es Punkte, die zu einem Bewertungssystem mit vier Abstufungen führen. Bei „Non Eco“ muss ein Unternehmen noch einiges nachholen, bei „Eco Nerd“, der höchsten Stufe, hat es Vorbildcharakter in Sachen Nachhaltigkeit erreicht.
moincoins gibt bei jeder Cashback-Aktion seine Bewertung an, verfügbar sind also auch solche, die bei dem Check schlechte Ergebnisse erzielen. Welche Angebote Nutzerinnen und Nutzer dann annehmen, bleibt jedem selbst überlassen. Das gilt auch für den rückerstatteten Geldbetrag: Amazon-Gutschein, Gutschrift auf ein Paypal-Konto oder Spende heißen hier die Alternativen.
Norddeutscher Name, internationale Nachfrage
Erste Umsätze hat moincoins im März 2021 erzielt, im vergangenen Kalenderjahr waren es immerhin 1,2 Millionen Euro. Der Fokus liegt bisher auf den drei Produktkategorien Mode, Lebensmittel und Drogerieartikel. Für die Suche nach neuen, kleineren Anbietern erweist sich vor allem Instagram als gute Quelle. Rund 600 Shops sind mittlerweile eingebunden, jeweils etwa 200 aus Deutschland, dem UK und den USA.
Trotz des norddeutsch anmutenden Namens – passend dazu die Möwe im Firmenlogo – ist nämlich moincoins als internationale Marke konzipiert. Tatsächlich macht das US-Geschäft 80 % des Umsatzes aus. Geplant ist deshalb auch eine Plattform, die im Prinzip weltweit funktioniert. Finanziert das alles bisher aus eigener Tasche, beziehungsweise durch das Agenturgeschäft. Deshalb hat die Investorensuche nicht die Dringlichkeit wie bei manch anderem Startup.
Bilder: moincoins