Mit Transporo einfach umziehen
Die Organisation eines Umzugs so einfach zu gestalten wie die Bestellung einer Pizza – das ist die Vision des Hamburger Startups Transporo. Den Service gibt es erst seit ein paar Monaten, doch die drei Gründer bringen langjährige Erfahrung mit.
Einen Umzug kann man in Eigenregie organisieren und dabei ein paar Freundschaften strapazieren, oder ein professionelles Unternehmen beauftragen. So oder so bleibt er eine lästige und anstrengende Angelegenheit. Zumal der Profi-Markt bezüglich der Preisgestaltung ziemlich intransparent ist und sich dort auch unseriöse Anbieter tummeln. Diese Probleme sind Gianni Kunstmann bestens bekannt, seit 17 Jahren arbeitet der Inhaber des Transportunternehmens Flex Transporte in der Branche.
Ein Trio mit viel Erfahrung
Als er einmal mit seinem langjährigen Bekannten Florian Krahmer über seine Erfahrungen sprach, entwickelte sich daraus die Geschäftsidee für Transporo. Florian ist ein Marketingexperte mit einigen Programmierkenntnissen, also entwickelte er das Grundgerüst für einen Algorithmus, der die Buchung von Umzügen zum Inhalt hatte.Gianni testete ihn und kam zu dem Ergebnis: Da lässt sich was draus machen! Nämlich ein neues Startup für dessen Gründung nur noch ein dritter Mann fehlte. Der fand sich in dem Speditionskaufmann Sohrab Nouri, seines Zeichens also ebenfalls ein Fachmann, wenn es darum geht, Dinge von A nach B zu befördern.
Offiziell gegründet hat das Trio im September 2022 und beauftragte dann Softwareprofis, den besagten Algorithmus weiterzuentwickeln und den Webauftritt zu programmieren. Der Start war für Anfang 2023 vorgesehen, klappte aber nur zum Teil. Die ersten Monate sammelte Transporo die erforderlichen Informationen über ein einfaches Kontaktformular ein, seit dem 9. Mai ist auch die von vornherein geplante Web-App in Betrieb. Über die lässt sich nun anhand weniger Angaben ein verbindliches Angebot einholen.
Transporo braucht nur wenige Infos für ein faires Angebot
Die erste zu beantwortende Frage lautet selbstverständlich „Von wo nach wo?“. Als nächstes wäre der Wunschtermin zu klären. Ein Tipp: In der Woche kann es bis zu 20 % günstiger werden als am Wochenende. Häufig erwarten Umzugsunternehmen eine ausführliche Inventarliste mit den zu transportierenden Möbeln und sonstigen Gegenständen. Bei Transporo ist das nicht erforderlich. Hier genügen Angaben zur Wohnungsgröße, der Personenzahl und der ungefähren Menge (viel – mittel – wenig) für die Preiskalkulation. Ein gewisses Risiko bleibt, dass Kunden das Volumen niedriger einschätzen als es wirklich ist. Manchmal verhält es sich aber auch umgekehrt, es gleicht sich also alles aus.
Anhand dieser Angaben und beruhend auf über Jahre gesammelten Erfahrungswerten kann Transporo dann einen fairen und marktgerechten Preis ermitteln. Eine Besichtigung ist nicht erforderlich. Das Startup fungiert als Vertragspartner, den eigentlichen Umzug übernehmen dann Partnerunternehmen, und zwar bundesweit und darüber hinaus. Gerade hat ein Umzug bis ins spanische Alicante stattgefunden. Manchmal packen die Gründer auch noch selbst mit an, um den praktischen Bezug zu ihrem Geschäft zu behalten.
Das Marktpotenzial ist riesig
Bisher ist das Startup vollständig ohne fremdes Kapital ausgekommen und hat von Beginn an operativen Gewinn gemacht. Bisher konzentriert sich das Geschäft auf den Raum Hamburg, das Ziel von einer halben Million Umsatz in diesem Jahr dürfte ziemlich sicher erreicht werden, und zwar nur mit Privatkunden, denn für Umzüge von Unternehmen gilt das Angebot nicht. Transporo agiert stark zahlenorientiert und strebt einen Marktanteil von 1 % in drei Jahren an. Das wirkt zunächst bescheiden, relativiert sich aber, wenn man von einem jährlichen Marktvolumen allein in Deutschland von 2,37 Milliarden Euro ausgeht.
Dass Hamburg bisher für den mit Abstand meisten Umsatz gesorgt hat, hängt auch mit den bisherigen, auf den Gründungsstandort konzentrierten Marketingaktivitäten zusammen. Die sollen nun ausgebaut werden, unter anderem über soziale Medien. Kurze Videos über die Tücken des Umzugs könnten durchaus ihr Publikum finden. Und auch solche, die zeigen, dass es mit Transporo anders geht.
Fotos: Transporo