Mit KI zu glücklicheren Tieren und weniger Arbeit
Was hat die Hamburger KI-Szene zu bieten? Zehn gute Antworten auf diese Frage bot der 4. Graduation Day des AI.STARTUP.HUB. Gründerinnen und Gründer, die mit ihren Ideen noch ganz am Anfang stehen, stellten sich dort ebenso vor wie bereits etablierte Startups. Wie sie künstliche Intelligenz für ihre Zwecke einsetzen, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
„Ist die Katze gesund, freut sich der Mensch.“ So lautete in den 80er-Jahren der Werbespruch einer bekannten Marke für Katzenfutter. Er hat bis heute seine Gültigkeit behalten und gilt selbstverständlich auch für andere Haustiere. Nur dass für ihr Wohlbefinden heutzutage nicht nur das richtige Futter sorgen, sondern auch künstliche Intelligenz seinen Beitrag leisten kann. So entwickelt die angehende Veterinärin Lola Kotte einen digitalen Tierarzt, der seinen menschlichen Kolleginnen und Kollegen die erste Diagnose abnimmt und hoffentlich Entwarnung geben kann. Ansonsten vermittelt bettersoon, so der Name des entstehenden Startups, an tiermedizinische Profis weiter. Im engeren Sinne keine Haustiere, aber vielen Menschen ebenso ans Herz gewachsen, sind Pferde. Sie stehen im Mittelpunkt von Happie, der App des schon einige Jahre aktiven Startups Anymalitics. Die App ermöglicht einen Gesundheitscheck der Pferde, enthält einen Kalender, Futter- und Trainingspläne und einiges mehr. Für Hunde soll es das irgendwann auch geben.
Ki-Startups mit Geschichte und als hilfreiche Assistenten
Bereits 2016 brachte das Startup miraminds sein E-Learning-Tool FlowShare auf den Markt. Damals spiele KI noch keine Rolle bei der Dokumentationssoftware, die automatisch aus der Anwendung eines Computerprogramms Lernanleitungen erstellt. Im Gegensatz zu miraminds kam bei dem ebenfalls 2016 erstmals an die Öffentlichkeit getretenen Startup neuroflash künstliche Intelligenz schon früh zum Einsatz. Half sie zunächst bei der Analyse und Optimierung von Werbetexten, generiert sie inzwischen selbst Marketinginhalte in Wort und Bild. Zufriedenere Kunden und dadurch mehr Umsätze verspricht auch Honeepot, und zwar für die Tourismusbranche. Die KI erstellt hier individuelle Angebote und berät als honeebot Reiselustige.
Was kommt vor dem wohlverdienten Urlaub? Richtig, die Arbeit, und die kann oft ganz schon zeitraubend und nervenaufreibend sein. Da kommt jede künstliche Intelligenz, die einem besonders unkreative Aufgaben abnimmt, gerade recht. Zum Beispiel die Legal Mind AI von smart data AI, die juristische Recherche und Dokumentenverarbeitung in Anwaltskanzleien erledigt. Noch ist diese hilfreiche Software nicht erhältlich, was auch für das Angebot von AIA Education, wo eine KI Lehrkräften bei der Korrektur von Klassenarbeiten oder Semesterarbeiten hilft. Die kommen vielleicht mit der Hilfe von Deepstudy zustande, einer App, die umfangreiche Lerninhalte auf digitale Karteikarten überträgt und so leichter konsumierbar macht.
Beim nächsten Pitch hat vielleicht KI geholfen
Die schöne neue Digitalwelt hat aber auch ihre Schattenseiten. Dazu gehören Cyberangriffe, die Unternehmen oder sogar ganze Versorgungssysteme lahmlegen können. Zwar gibt es viele Anbieter von Sicherheitssoftware, die jedoch nur einen Teil der Probleme lösen kann. Guard Technology verspricht mit einer All-in-one-Plattform die Attacken aus dem Internet schneller, kostengünstiger und ganzheitlicher abwehren zu können als seine Mitbewerber. So, das waren bisher neun Startups mit KI-Komponente, beim Graduation Day in überzeugenden Pitches präsentiert. Bei der Vorbereitung darauf dürfte künstliche Intelligenz noch keine Rolle gespielt haben, doch das könnte sich bald ändern. dann nämlich, wenn Presada mit seinem digitalen Präsentationscoach an den Start geht, der Folien ebenso auf Publikumswirksamkeit überprüft wie Wortbetonung und Körpersprache. Den Pitch selbst hält dann glücklicherweise immer noch ein Mensch.