minubo sorgt für intelligente Entscheidungen im Handel
Wer im Handel erfolgreich sein möchte, braucht eine gewisse Intelligenz und vor allem Business Intelligence. Die Zusammenführung und Auswertung unterschiedlichster Datenquellen ist eine Kunst, auf die sich das Hamburger Startup minubo spezialisiert hat.
Der gebürtige Bremer Lennard Stoever kam 1999 nach Hamburg, um ein Duales Studium an der HSBA und bei Unilever zu absolvieren. Während seines anschließenden Studiums der Wirtschaftsinformatik entdeckte er seine Leidenschaft für Datenanalyse und Reporting und wagte den Schritt in die Selbständigkeit. Gleich seine ersten beiden Kunden gaben die Branchen vor auf die er sich besonders konzentrieren sollte: Schifffahrt mit der Reederei Thomas Schulte und vor allem E-Commerce mit Frontlineshop, einem digitalen Modehändler.
Von der Agentur zum SaaS-Anbieter
Durch diese Anfangserfolge ermutigt, gründete er 2008 die Agentur nextel und betreute Startup-Pioniere wie Mr. Spex und mymüsli. Im Laufe der Zeit stellte er fest, dass sich bei der projektebezogenen Arbeit viele Prozesse wiederholten oder sehr ähnlich waren, sich da also einiges rationalisieren ließe. Als dann das Agenturgeschäft stockte, gab er nextel auf und gründete 2013 mit Michael vom Sondern, Ole Golombek und Dennis Heinbokel minubo.
Ihr Geschäftsmodell: Software as a Service (SaaS) für Business Intelligence (BI). Der Begriff „intelligence“ hat im Englischen mehrere Bedeutungen. Einmal natürlich „Intelligenz“, aber auch „Geheimdienst“. Spionage betreibt minubo natürlich nicht, dafür die akribische Sammlung und Analyse von Daten, die ja ebenfalls zu den Geheimdienstaufgaben gehört. Für Anbieter von Waren gibt es in der Regel drei wesentliche Vertriebskanäle. Das wären der eigene Onlineshop, Marktplätze wie Amazon und der stationäre Handel.
Jeder dieser Kanäle erzeugt eine Fülle von Daten, die beispielsweise Auskunft geben über Erfolg oder Misserfolg eines Produkts, einer Werbekampagne oder einer Sonderaktion. Schon sie Auswertung einer einzelnen Datenquelle erfordert eine Menge Arbeit. Die Zusammenführung der unterschiedlichsten Datensätze und ihre sinnvolle Analyse ist ohne externe Hilfe gar nicht zu bewältigen. Diese Hilfe bietet minubo mit seinem Singel Point of Truth, also einem allgemeingültigen und verlässlichen Datenbestand.
minubo hatte von Beginn an namhafte Unterstützer
Die daraus resultierenden Auswertungen bieten wichtige Entscheidungshilfen für Management, Marketing und Vertrieb, für die Neukundengewinnung, Bestandskundenpflege, Kampagnensteuerung und vieles mehr. Die umfassende Lösung von minubo überzeugte von Beginn an eine Reihe von Business Angels und Investoren, darunter der High-Tech Gründerfonds und Stephan Schambach. Vor allem dessen Engagement war wie ein kleiner Ritterschlag, denn Schambach, einer der Gründer von Intershop, gilt als ein Pionier im deutschen E-Commerce.
Die Signale standen also auf Erfolg für minubo, doch es gab auch Rückschläge. Der erhoffte Durchbruch in den USA mit einem 2015 eröffneten eigenen Büro klappte nicht wie erhofft. Heute betreut das Startup fast ausschließlich europäische Kunden. Auch die ursprüngliche Fokussierung auf BI-Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen rechnete sich nicht. Der Schwenk auf umsatzstärkere Anbieter brachte minubo dann endgültig auf Kurs. Was nicht heißen soll, dass sich der Service im Einzelfall nicht auch schon für Startups lohnen kann. Der durchschnittliche Jahresumsatz der Kunden liegt allerdings zwischen 5 Millionen und 1 Milliarde Euro.
Corona-Sonderkonditionen für krisenbetroffene Kunden
Wie viele andere Dienstleister bietet minubo zurzeit Corona-Sonderkonditionen an. Bis zu 50 % Rabatt gibt es für von der aktuellen Situation betroffene Unternehmen, egal, ob Neu- oder Bestandskunden. Obwohl die E-Commerce-Branche in der Krise bisher recht glimpflich davongekommen ist (und teilweise sogar von ihr profitiert hat), spürt auch minubo ihre Auswirkungen.
In den letzten Jahren konnte das 25-köpfige Startup kontinuierlich ein Wachstum zwischen 10 und 20 % erzielen. Für dieses Jahr war mit einem Umsatz von 2,5 bis 3 Millionen Euro eigentlich Profitabilität avisiert. Diese Ziel musste minubo auf 2021 verschieben. Wachstumspotenzial besteht auf jeden Fall zur Genüge. 35 Kunden betreut minubo momentan, darunter so bekannte Namen wie Intersport und tesa. 2.000 bis 4.000 Unternehmen allein in der DACH-Region könnten infrage kommen, schätzt Gründer Lennard. Das müsste doch Anreiz genug sein für weitere Partner und Investoren, die er gern mit ins Boot holen würde.
Foto: minubo