Mindbreak will mit Hypnose für mehr Wohlbefinden sorgen
Hypnose – manche denken da wohl eher an eine Zirkusnummer als an ein seriöses Therapiemittel. Dabei ist ihre Wirkung bei verantwortungsvoller Anwendung gut belegt. Mit ihrem Startup Mindbreak möchte Gründerin Lea Badenhoop Menschen den Zugang zu Hypnose erleichtern.
Ein erstes prägendes Erlebnis, das sie über ihr Leben nachdenken ließ, hatte Lea Badenhoop 2010 schon als Teenager. Damals überstand sie einen schweren Autounfall mit viel Glück und nur leichten Blessuren. Fünf Jahre später, inzwischen arbeitete sie in der Filmproduktion, erlitt sie einen Burnout, hatte heftigste Kopfschmerzen, konnte zeitweise nicht mehr sprechen oder ihr Bein bewegen. Höchste Zeit um umzudenken und der eigenen Gesundheit die absolute Priorität einzuräumen.
Mindbreak bringt Hypnose in die Digitalwelt
Lea reiste nach Südostasien, beschäftigte sich mit Thai-Massage und Akupressur und und absolvierte ein Online-Studium in Funktioneller Medizin. Besonders faszinierte sie die Hypnose, also ließ sie sich auch zur Hypnotherapeutin ausbilden. Die Hypnotherapie ist für Erwachsene schon lange in vielen Bereichen anerkannt, seit 2006 sogar ganz offiziell als wissenschaftliche Psychotherapiemethode im Sinne des § 11 des Psychotherapeutengesetzes.
Normalerweise finden Hypnosesitzungen im direkten persönlichen Kontakt statt, aber wir wären hier nicht bei Hamburg Startups, wenn nicht auch in diesem Bereich Digitalisierung möglich wäre. 2021 gründete Lea Mindbreak, um den Beweis anzutreten. Wichtigstes Element von Mindbreak sind Tonaufnahmen von Hypnoseübungen, die sich im Rahmen eines Monats- oder Jahresabos unbegrenzt abrufen lassen. Das Themenspektrum reicht von Schlafstörungen über Angst- und Stressabbau bis hin zu allgemeinen Entspannungsübungen und wird ständig ausgebaut.
Um noch einmal mit einigen Klischees aufzuräumen: Niemand kann gegen seinen Willen hypnotisiert werden. Es ist auch nicht möglich, eine hypnotisierte Person zu Taten zu zwingen, die gegen ihre Natur wären, irgendwelche Verbrechen zu begehen etwa. Schließlich besteht auch nicht Gefahr, sich in der Hypnose komplett zu verlieren. Man wird zwar in einen Bewusstseinszustand versetzt, der tiefer geht als etwa bei einer Yogaübung, doch am Ende ihrer Aufnahmen zählt Lea einen wieder hoch in den Normalzustand. Oder man schläft ein, wenn das das Ziel ist, und wacht irgendwann wie gewohnt wieder auf.
Empfehlungen sind die beste Werbung
Bei individuelleren Problemen ist es auch möglich, Lea für eine Einzelsprechstunde zu buchen, online oder im persönlichen Gespräch. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Hypnose nicht für alle Fälle psychischer Belastungen geeignet ist, zum Beispiel nicht gegen akute Psychosen oder Paranoia. Auch kommen häufig verdrängte Traumata und unangenehme Erinnerungen ans Tageslicht, was eine hohe Sensibilität erfordert. Daher fungiert die Hypnose oft als Begleitung zu weiteren Therapieformen. Das mit den ausgegrabenen Kindheitserinnerungen ist übrigens kein Klischee: Lean berichtet von einem Patienten, der Angst beim Überqueren von Brücken verspürte und nach der Verarbeitung eines verdrängten Erlebnisses aus der Kindheit dieses Problem nicht mehr hatte.
Bisher ist Mindbreak ein Ein-Frau-Betrieb, inklusive der Webseite hat Lea alles selbst auf die Beine gestellt. Ihr Ziel ist es jetzt, eine App mit ihren Hypnoseangeboten zu entwickeln, dafür würde sie sich externe Hilfe holen. Mittelfristig könnte Mindbreak zu einer Plattform werden, auf der andere Therapeutinnen und Therapeuten ihre Dienste anbieten. Auch finanziell steht Lea bisher ganz auf eigenen Füssen. Da Werbung für Hypnose eine schwierige Kunst ist, hat sie ihr Marketingbudget bisher äußerst schlank gehalten. Viel besser wirken sowieso persönliche Weiterempfehlungen oder ein positiver Beitrag im Deutschlandfunk. Nur, wie gesagt, jemanden per Hypnose gegen seinen Willen zur Hypnotherapie zu zwingen, das funktioniert garantiert nicht.
Mindbreak ist Mitglied im Hamburg Startups Club
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Beitragsbild: Marie-Kristin Wulf / Emka Photography