Mesaic sorgt per Messaging für zufriedene Kunden
Wenn ein Startup sein Geschäftsmodell scheinbar radikal ändert, kann das bedeuten, dass mit der alten Idee irgendetwas nicht stimmte. Oder aber, dass das neue Konzept eine konsequente Weiterentwicklung des alten ist. So wie bei Mesaic und seiner Software für Kundeninteraktion. Die hat ihren Ursprung nämlich beim durchaus erfolgreichen Fahrradpannendienst Veloyo. Wir klären auf, wie das alles zusammenhängt.
Die Idee zu Veloyo kam Sebastian Kellner während seines Studienaufenthalts in Kopenhagen, einer ausgewiesenen Fahrradstadt. Doch selbst dort war es schwierig, bei einer Panne schnell und unkompliziert die nächstgelegene Fahrradwerkstadt zu finden. Das Problem sollte doch zu lösen sein, am besten mit einer webbasierten App, dachte sich Sebastian. Für die Umsetzung nahm der BWLer den Informatiker Niko Uphoff ins Boot, den er bereits gut kannte.
Veloyo war erst der Anfang
Nach gründlicher Vorbereitung und von Beginn an solide finanziert ging Veloyo im April 2015 online, zuerst für Hamburg. Inzwischen kann die Plattform auch in Berlin, Frankfurt, Amsterdam und London genutzt werden. Das Verfahren ist denkbar simpel: Wer an einem dieser Standorte eine Panne an seinem Fahrrad hat, ruft die Webseite von Veloyo auf, meldet dort seinen Schaden (am besten mit Foto) und erhält schnellstmöglich ein Angebot von einer geeigneten Werkstatt. Wenn alles passt, kommt der Mechaniker vorbei und kümmert sich um die Sache.
Ein toller Service, der auch auf Anhieb viel Zuspruch erhielt. Aber das war längst noch nicht alles. Veloyo diente vielmehr von Anfang an als Einstieg, um Erfahrungen zu sammeln und vom Kundenfeedback zu lernen. Schließlich geht es bei diesem Startup primär nicht um das Reparieren von Fahrrädern – diese Dienstleistung übernehmen andere -, sondern um die Softwarelösung, die Anbieter und Kunden zusammenbringt.
Der nächste Schritt: Mesaic
Eine solche Software, die allgemeingültige Prozesse abbildet, lässt sich problemlos ebenso für andere Branchen und Anwendungsbereiche konfigurieren. Und genau das tut Mesaic, das Startup, das Ende 2016 aus dem weiterhin existierenden Veloyo hervorgegangen ist. Es setzt auf die immer noch wachsende Popularität von Messaging, mit WhatsApp und dem Facebook Messenger als bekanntesten Vertretern. Auch Google und Apple setzen mittlerweile auf den Trend. All diese Dienste können mit Mesaic über Schnittstellen genutzt werden, doch das junge Unternehmen bietet auch eine vollkommen eigenständige Lösung.
Mesaic verfolgt ein modulares Konzept, verschiedene Softwarebausteine können je nach Bedarf kombiniert werden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: Natürlich lässt sich ein Service wie bei Veloyo auf andere Branchen übertragen, von der Autoreparatur bis zum Klempnernotdienst. Das ist aber längst noch nicht alles. Wer beispielsweise wissen möchte, wie der Lieferstatus bei einer Onlinebestellung aussieht, oder ob ein bestimmtes Produkt in der Nähe erhältlich ist, kann Mesaic fragen.
Eine Technologie zur Verbesserung der Kundenbeziehungen
Natürlich nicht unter dem Namen Mesaic, denn die Software wird als White-Label-Lösung vertrieben. Der Endnutzer kommuniziert direkt mit dem Unternehmen, an das sich seine Fragen richten, und früher oder später auch mit echten Menschen. Mesaic hat zwar Elemente, die ähnlich wie bei einem Chatbot funktionieren, am Ende steht aber die individuelle Kundenbetreuung im Mittelpunkt. Die modulare Software trägt entscheidend dazu bei, die Kommunikation mit dem Kunden zu erleichtern und optimieren. Dazu gehören auch Bestell- und Bezahlvorgänge. Und das, wie gesagt, alles webbasiert, niemand muss dafür eine zusätzliche App herunterladen.
In einem Pilotprojekt im Winter hat sich der Service bereits bewährt, mittlerweile nutzen ihn drei Kunden aus der Automobil-, Fahrrad- und Logistikbranche. Dabei sind schon viele Daten zusammengekommen, und die sind wichtig, um das Kundenverhalten zu analysieren und die Software weiter zu verbessern. Das Potenzial ist jedenfalls riesig, immer neue Geschäftsfelder tun sich auf, gerade macht das Schlagwort „Messaging for Business“ die Runde.
Auch im betahaus können Startups wachsen und bleiben
Gut für Mesaic, das inzwischen ein Team von 15 Mitarbeitern beschäftigt. Und seinen Sitz seit den Anfangszeiten von Veloyo im betahaus hat. Dort plant es auch noch eine Weile zu bleiben, während die technologische Entwicklung voranschreitet. Vieles deutet darauf hin, dass Sprachsteuerung eine immer größere Rolle spielen und die klassische Texteingabe zumindest teilweise ablösen wird. Noch findet sich diese Entwicklung nicht im Angebot von Mesaic wieder, doch angesichts der Unternehmensgeschichte ist anzunehmen, das die passende Antwort darauf zumindest als Idee schon in irgendeiner virtuellen Schublade liegt.
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