Mediengruppe KLAMBT investiert sechsstellig in myndwerk
Das Hamburger Mental Health-Tech-Startup myndwerk GmbH kann sich über frisches Kapital freuen. Die Mediengruppe KLAMBT investiert einen sechsstelligen Betrag in das Unternehmen. Mit dem Investment soll die Paarberatungs-App myndpaar weiterentwickelt und bekannt gemacht werden. Hinter myndwerk steckt mit Leonie und Ulrich Wilken ein Tocher-Vater-Duo.
Laut Wikipedia ist die systhemische Therapie „ein psychotherapeutisches Verfahren, dessen Schwerpunkt auf dem sozialen Kontext psychischer Störungen, insbesondere auf Interaktionen zwischen Mitgliedern der Familie und deren sozialer Umwelt liegt. Seit Ende 2018 ist in Deutschland die systemische Therapie in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse aufgenommen.“ Bereits seit 1984 gibt es in Hamburg das Institut für systemische Studien e. V..
Die Idee von myndpaar: Paartherapie digitalisieren
Dessen Gründer und 1. Vorsitzender, der Diplom-Psychologe Ulrich Wilken, hat seither mit seinem Team schon über 2.000 Fachkräfte ausgebildet und zahllose Sitzungen durchgeführt. Eines seiner Spezialgebiete ist die Paartherapie. Dabei hat er festgestellt, dass bei aller Individualität der Fälle bestimmte Verhaltensweisen und Muster bei Beziehungsproblemen immer wieder auftreten. Ein Vortrag über das Thema faszinierte seine Tochter Leonie so sehr, dass sie zu überlegen begann, wie sich daraus ein digitales Konzept entwickeln ließe.
In ihrem Studium hatte Leonie die Schwerpunkte auf Marketing und Finanzen gelegt, danach arbeitete sie einige Jahre für Vodafone, zuletzt im Online-Bereich. Seit gut eineinhalb Jahren widmet sie sich ausschließlich ihrem Startup myndwerk. Angefangen hat es als Netzwerk für systemische Beratung und zählt mittlerweile rund 250 Mitglieder. Das ambitioniertere Projekt ist allerdings die Erstellung einer App für Beziehungsfragen.
Bei der Planung haben Vater und Tochter zunächst ganz altmodisch auf Stift und Papier zurückgegriffen und einen umfangreichen Logikbaum aufgestellt. Am Ende sind rund 1.100 Fragen und Anregungen dabei herausgekommen, die teils aufeinander aufbauen, aber selbstverständlich nicht alle bei jeder Anwendung zum Einsatz kommen. Viele Fragen sind geschlossen und führen durch ihre konkreten Antworten auch zu konkreten Ergebnissen. Andere sind offen und helfen dabei, sich seiner Situation bewusster zu machen.
Zehn Module, um die Beziehung zu retten
Nach umfangreichen Tests, die immer wieder zu Veränderungen der Fragemodalitäten führten, ist die App myndpaar nun seit Oktober 2021 erhältlich. Sie beinhaltet zehn Module, an deren Ende jeweils eine Aufgabe steht. Das erste Modul ist momentan kostenlos. Buchen lässt sich das gesamte Paket für 29,90 Euro oder eine monatliche Nutzung für 9.90 Euro. Die App funktioniert für Paare wie für Einzelpersonen, die momentan sogar in der Mehrheit sind.
Inwieweit myndpaar tatsächlich Beziehungsprobleme lösen kann, lässt sich wegen des gerade erst erfolgten Starts noch nicht verlässlich sagen. Bei über das App-Angebot hinausgehenden Fragen würde Ulrich aktuell auch für persönlichen Rat zur Verfügung stehen, bisher hat das aber noch niemand in Anspruch genommen. Bis sich myndpaar zu einem lukrativen Geschäft entwickeln kann, wird es sicherlich noch eine Weile dauern.
Eine wichtige Partnerfrage hat myndwerk schon beantwortet
Einen Partner, der an den Erfolg des Unternehmens glaubt, hat myndwerk zumindest schon gefunden. Über eine Bekannte, die ebenfalls eine App anbietet, hatte Leonie erfahren, dass die Mediengruppe KLAMBT in Startups investiert. Eine entsprechende Anfrage bei dem Verlagshaus, das hauptsächlich Programm- und Frauenzeitschriften publiziert, führte relativ schnell zum Erfolg. Das Ergebnis: eine Finanzierung im sechsstelligen Bereich und, fast noch wertvoller, umfangreiche Medialeistungen in den Zeitschriften und Online-Angeboten von KLAMBT.
Somit ist die nähere Zukunft von myndwerk und myndpaar auf jeden Fall gesichert. Eine erste nicht zur Familie gehörende Mitarbeiterin, zuständig für das Marketing, tritt in diesen Tagen ihren Job an. Auch wenn das Thema Paarbeziehungen zeitlose Gültigkeit hat, gibt es zudem Überlegungen, das Hilfsangebot auf andere Lebensbereiche auszubauen. Psychologische Hilfe ist in unserer von Krisen geprägten Welt schließlich gefragter denn je.
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Fotos: myndwerk