Machen die Löwen den 5 Millionen-Deal?
Auf der einen Seite eine Bewertung von 100.000 Euro, auf der anderen von 50 Millionen – wie werden sich die Löwen da entscheiden? Man braucht wohl keine hellseherischen Fähigkeiten, um das Ergebnis vorherzusagen, aber um ganz sicher zu gehen, solltet ihr unseren Nachbericht mit CATLABS, Iss doch WURSCHT, HACKBOE, HealthMe und Scewo lesen!
CATLABS hat Katzenspielzeug für die Löwen
Haben Löwen ein Herz für Katzen? Davon sollte man eigentlich ausgehen. Auf jeden Fall haben sie ein Herz für zielstrebige Gründerinnen wie Katharina Bickel. Eine langwierige Krankheit hat sie dazu gebracht, ihre Karriere mit einem hochdotierten Konzernjob gegen Selbständigkeit mit dem eigenen Unternehmen einzutauschen. CATLABS heißt es und verkauft mit Kräutern gefülltes Katenspielzeug, das fair und nachhaltig in Nepal produziert wird.
Das klingt zunächst so sympathisch wie egal, aber bei 13 Millionen Hauskatzen allein in Deutschland auch erfolgversprechend. Glauben zumindest Dagmar Wöhrl und Nils Glagau, der schon in Nepals Hauptstadt Katmandu gelebt hat, und bieten 75.000 Euro für 20 %. Da lassen sich Ralf Dümmel und Georg Kofler, die noch nie zusammen gedealt haben, nicht lumpen und verlangen sogar 30 %. Den Zuschlag bekommen sie trotzdem.
Iss doch WURSCHT überzeugt mit Currywurstdrama
Currywurst im Glas. 49.000 Euro für 49 %. Wer da auf einen Dümmel-Deal wettet, bekommt wahrscheinlich im Erfolgsfall noch nicht einmal seinen Einsatz zurück. Deshalb hier nur kurz die Geschichte hinter dem Produkt: Marco Peters betreibt einen erfolgreichen Food Truck, doch Corona drückt seine Umsätze auf Null. Iss doch WURSCHT ist seine letzte Chance vor der Pleite. Für seinen Unternehmergeist und seine Offenheit erhält er Standing Ovations und einen Antrag von Ralf Dümmel. Alle anderen Löwen kommen gar nicht erst dazu, ein Angebot zu machen. Hätten sie sonst getan. Die Currywurst sorgt in Deutschland halt immer für große Emotionen. Dazu passt auch die Meldung, dass Dümmel noch nachträglich 9 % an Marcos Sohn abgegeben hat.
HACKBOE gewinnt bei den Löwen Kunden, aber keinen Deal
Ein Gartengerät, erfunden von einem bodenständigen Tüftler – eigentlich der nächste todsichere Dümmel-Deal. Bei HACKBOE ist es allerdings nicht ganz so einfach. Die Motorhacke von Mike Bökenkröger weist zwar allerlei technische Feinheiten auf und lässt sich rückenschonend bedienen, eignet sich aber nur bedingt für Baumärkte und den heimischen Garten. Mit einem Stückpreis von 899 Euro spricht sie vielmehr eine professionelle Kundschaft an. Carsten Maschmeyer und Nils Glagau würden zwar für den Eigenbedarf kaufen, investieren wollen sie aber wie alle anderen nicht.
Bei HealthMe steht die Ampel auf Grün
Während bei manchem Tüftler die Startup-Karriere eher ein Zufall ist, steckt bei bei Victoria Noack ein echter Plan dahinter, ihr Business-Studium steht kurz vor dem Abschluss. Auch ihre App HealthMe wirkt ziemlich durchdacht. Über das Scannen des Strichcodes, der sich auf Lebensmittelprodukten findet, ermittelt sie alle verwendeten Zutaten. Je nachdem, welche Allregien und Unverträglichkeiten man bei der App angegeben hat, erhält man für den Kauf dann grünes oder rotes Licht.
Rund 24 Millionen Menschen gibt es in Deutschland, die bestimmte Lebensmittel nicht vertragen. Die Zielgruppe ist also groß genug, der Aufwand, HealthMe zum Durchbruch zu verhelfen, aber auch, zu groß für einige der Löwen. Carsten Maschmeyer und Nils Glagau wollen es gemeinsam versuchen und bieten 250.000 Euro für 30 %. Eigentlich wollen sie dabei bleiben, lassen sich aber noch auf 26 % herunterhandeln.
Kein Geld für die größenwahnsinnigen Genies von Scewo
Zum Schluss nun der schon angekündigte Pitch mit der höchsten je bei „Die Höhle der Löwen“ aufgerufenen Bewertung. Die Gründer Thomas Gemperle, Pascal Buholzer und Bernhard Winter benötigen 5 Millionen Euro und bieten dafür nur 10 % ihres Unternehmens Scewo. Ihr elektrischer Rollstuhl ist allerdings auch spektakulär: Er kann unter anderem rückwärts eine Treppe hinaufrollen und den Sitz so hochfahren, dass auch obere Regalreihen im Supermarkt erreichbar sind. Kostenpunkt: 36.000 Euro.
Nico Rosberg bezeichnet die drei als Genies, Georg Kofler attestiert ihnen Größenwahn im positiven Sinn. Der einzige Investor, der finanziell in der Lage wäre einzusteigen, scheint Carsten Maschmeyer zu sein. Er ruft einen Geschäftspartner an, zieht also quasi den Telefonjoker, was sonst nur die Kandidaten tun. Die anderen Löwen zeigen sich davon leicht genervt. Am Ende nimmt auch Maschmeyer Abstand von einem Deal, ihm ist der Rollstuhl zu sehr Rolls Royce und zu wenig massentauglich.
Fotos: RTL / Bernd-Michael Maurer