Löwen im Rausch der Gefühle
Wütende Löwen haben wir schon häufiger gesehen in der Show, investitionsfreudige sowieso, und manchmal sind sie auch gerührt. In dieser Folge musste einer von ihnen sogar weinend das Studio verlassen. Wer das war und wie sich Forest Gum, FLOWKISS, Breaklethics, Klang2 und letsact bei „Die Höhle der Löwen“ geschlagen haben, steht in unserer Zusammenfassung!
Forest Gum weist gleich vier Löwen ab
An dem Produkt, das der Gründer Thomas Krämer präsentiert, gibt es kaum etwas zu kritisieren. Ein Kaugummi, der statt Plastik natürliche Kaumasse aus einem Tropenbaum enthält und dabei auch noch lateinamerikanische Bauern unterstützt, löst gleich mehrere Probleme. Forest Gum konnte schon beim ersten Online-Pitch unseres Food Innovation Camp gewinnen. Und auch die Löwen sind überzeugt, obwohl sie irritiert, dass Thomas noch nicht einmal das Land nennen möchte, in dem sein Produzent seinen Sitz hat. Kein Hindernis für Georg Kofler, Nils Glagau und Ralf Dümmel, die jeder für sich 300.000 Euro für 23 % bieten. Dagmar Wöhrl wäre sogar mit 20 % einverstanden. Thomas will aber von seinen gewünschten 10 % nicht abrücken. Die schon bestehenden Vereinbarungen mit zwei Gesellschaftern geben ihm aus seiner Sicht keinen Spielraum. Nicht einmal die von Dagmar Wöhrl nachgeschobenen 15 % können ihn umstimmen.
FLOWKISS macht die Löwen munter
Zunächst etwas kompliziert geht es auch beim nächsten Kandidaten zu, wobei sich das auf den Namen beschränkt. FH2OCUS schreibt sich der mit ineinander verschränkten Buchstaben. Ausgesprochen wird das „Fokus“, aber um jede Verwirrung zu vermeiden, nennt sich das Startup von Sonja Wüpping und Jan Oostendorp jetzt FLOWKISS. Ausgangspunkt war Sonjas heimliche Sucht nach Energydrinks, die ihrer sonst gesunden Ernährungsweise widersprach. Also entwickelte das Paar (ja, auch privat) ein koffeinhaltiges Mineralwasser mit einem Schuss Zitrone und ohne Kalorien. Das macht auch die Löwen munter und sie verbünden sich zu Zweierteams. Dagmar Wöhrl und Nils Glagau rücken sich als Familienunternehmer ins rechte Licht und akzeptieren das Einstiegsangebot von 90.000 Euro für 25 %. Das tun auch Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer und packen aus der Portokasse noch eine halbe Million für Außenwerbung drauf. Daraus wird ein Deal.
Breakletics gelingt der Durchbruch nicht
DHDL-Historiker wissen es: Mit Fitnessprogrammen kannst du in der Show eigentlich nichts werden. Rock the Billy und twerXout mussten das schon in früheren Staffeln erfahren. Nachdem es mit Rock’n’Roll und Twerking nicht geklappt hat, soll nun Breaklethics die Wende bringen. Das Programm basiert auf Breakdance, auch nichts wirklich Neues, den gibt es schon seit den 1970ern. Eines muss man den Gründern Samim Quraischi und Peter Sowinski, beide schon deutsche Breakdance-Meister, aber lassen: Sie bringen jede Menge Energie und Enthusiasmus mit. Mit einer App und der Ausbildung von Trainern haben sie bereits ordentliche Ergebnisse erzielt. Die Bewertung, die sich aus ihrem Wunschergebnis von 350.000 Euro für 10 % ergibt, passt allerdings gar nicht zu den gut 200.000 Euro Umsatz im Jahr 2019. Die Geschichte wiederholt sich, kein Deal.
klang² setzt auf die schönsten Karten
Da sind sich die Löwen mal wieder einig: „Das ist ein wirklich schönes Produkt!“ Und tatsächlich, das akustische Memory von klang² spricht gleich mehrere Sinne an. Die Spielkärtchen aus Holz, die einen NFC-Chip enthalten, sind ansprechend gestaltet und riechen gut. Vor allem aber spielen sie mithilfe einer App über das Handy Teile von Musikstücken und andere Klänge ab, die sich spielerisch einander zuordnen lassen. Auch zum Lernen zum Beispiel der Tonleiter ist klang² geeignet. Wie gesagt, eine schöne Erfindung, die der Geigenbauer Sebastian Oberlin und der Programmierer und Medienkünstler Adrian Rennertz da gemacht haben. Die Sache hat nur einen Haken: richtige Unternehmer sind sie nicht, bei Fragen nach Zahlen und dem Businessplan müssen sie schnell passen. Nils Glagau will es trotzdem riskieren und für 150.000 Euro 33,3 % haben. Adrian ist das zu viel, Sebastian sieht die Chance und so ringen sie sich zum Deal durch.
Bei letsact kochen die Emotionen hoch
Eine Achterbahn der Gefühle erwartet die Löwen und auch die beiden jungen Gründer Ludwig Petersen und Paul Bäumler. Mit letsact haben sie eine Plattform geschaffen, die ehrenamtliche Tätigkeiten bündelt und vermittelt. Geld verdienen soll sie mit Marketingaktionen größerer Wohltätigkeitsorganisationen und jetzt mit einem Deal über 300.000 Euro für 10 %. Dafür gibt es erstmal erstaunlich viel Gegenwind. Georg Kofler wittert Doppelmoral und auch Dagmar Wöhrl hält nicht viel von der Idee, mit sozialen Diensten Geld zu verdienen. Es dauert allerdings bis sie zu Wort kommt, Kofler und Nils Glagau grätschen mehrfach mit Fragen dazwischen. Dann aber hellt sich die Stimmung auf und die beiden Jungunternehmerbekommen viel Lob, vor allem von Ralf Dümmel. Den Spagat zwischen Geschäft und Wohltätigkeit will aber keiner wagen. Nico Rosberg nimmt das alles so mit, dass er weinend das Studio verlässt.
Fotos: TVNOW / Bernd-Michael Maurer