Lauter Familienunternehmen bei „Die Höhle der Löwen“
Dagmar Wöhrl und Tillman Schulz lassen kaum eine Gelegenheit aus auf ihre Familienunternehmen hinzuweisen. In dieser Folge von „Die Höhle der Löwen“ bekommen sie mächtige Konkurrenz, denn fast alle Kandidaten bringen ihre Kinder mit oder sind irgendwie miteinander verwandt. Dabei sind SauberGarten, MyGutachter, veprosa, Vole Light und O-Spring.
SauberGarten kann Löwen nicht aufmischen
Das Leben ist schon hart genug, und dann wollen auch noch die Kinder beschäftigt werden und Küche und Bad sind nicht geputzt. Zwei Probleme, die Janine Wesener mit ihrem Startup SauberGarten auf einen Schlag lösen möchte. Sie bietet Sets an, mit denen der Nachwuchs spielerisch Reinigungsmittel anrühren kann. Alle Zutaten sind natürlich und für Kinder unbedenklich, zur Not kann man einige der Zutaten sogar essen. Als Testimonials hat die Gründerin ihre Zwillingssöhne mitgebracht, die eine fast schon irritierend professionelle Produktpräsentation abliefern. Die Löwen finden das erwartungsgemäß ganz süß, haben aber trotzdem noch die Businessbrille auf. Und durch die sehen sie kein dauerhaftes und skalierbares Geschäft.
Maschmeyer findet MyGutachter (nicht) gut (genug)
MyGutachter ist tatsächlich das einige Startup in dieser Folge, das ohne die Familienkomponente auskommt. Höchstens sind die Gründer Burhan Epaydin und Leonard Scheidt Brüder im Geiste. Das Problem, das sie Lösen möchten, kommt jedenfalls auch in den besten Familien vor. Die Löwen erzählen von ihren schwersten Autounfällen, Ralf Dümmel hatte nach einem Sekundenschlaf bei 200 km/h ein gebrochenes Bein und Totalschaden. Da brauchte er auch keinen Gutachter mehr, aber in leichteren Fällen muss der zur Feststellung der Schadenssumme bestellt werden. Das dauert und ist umständlich. Mit der App von MyGutachter soll das in 15 Minuten erledigt sein. Einfach ein paar Fragen beantworten und Fotos machen, um den Rest kümmert sich das Startup. Carsten Maschmeyer gefällt nicht nur der verdenglischte Name, er findet die ganze Idee gut und wäre mit 150.000 Euro für 25,1 % dabei. Da müssen die Gründer nicht lange überlegen, sie hatten ihn sowieso als Wunschlöwen im Visier. Im Nachhinein konnte man sich aber dann doch nicht einigen.
veprosa ist ganz nach dem Geschmack der Löwen
Zum Zeitpunkt ihres Pitches sind Alissa und Dominik Kübler seit drei Wochen verheiratet, ihr Startup veprosa passt also irgendwie auch in die Kategorie Familienunternehmen. Das sucht seinen Erfolg in der immer beliebter werdenden Kategorie der mit Proteinen angereicherten Lebensmittel und hat Instantsaucen als noch zu füllende Marktlücke entdeckt. Die Tomatensauce kommt nicht ganz so gut an, aber die anderen drei Sorten schmecken den Löwen. Nils Glagau kommt als erster aus der Deckung und ist bereit, das Eingangsangebot von 100.000 Euro für 13 % anzunehmen. Tillman Schulz, der sich als idealer Food-Investor sieht, würde für denselben Prozentsatz sogar 200.000 Euro herausrücken. Ralf Dümmel wollte ursprünglich für 100.000 Euro 18 % haben. Angesichts der Konkurrenz lässt er sich aber auf 13 % herunterhandeln und bekommt den Deal.
Vole Light geht kein Deal-Licht auf
Wenn ein Produkt selbst dem angeblichen Milliardär Carsten Maschmeyer zu luxuriös erscheint, dann ist das ein Alarmsignal. Immerhin 500.000 Euro hat Joachim Wendel, der mit seinen Söhnen Niko und Max (Familienunternehmen!) die Höhle betritt, in sein Startup Vole Light aus eigener Tasche investiert. Das Geld benötigten sie für die Entwicklung von im Rasen versenkbaren Gartenlampen. Mit allem Drum und Dran kosten vier Stück um die 1.600 Euro. Ralf Dümmel hat so einiges an Gartenbeleuchtung im Sortiment, aber so etwas noch nicht. Allerdings ist ihm der Preis viel zu hoch und er ist raus, wie alle anderen auch. Maschmeyer könnte sich die Lampen persönlich zwar locker leisten, aber ihm gefällt das Licht nicht. So kann Vole Light heute weder einen Investor noch einen Kunden gewinnen.
Dümmel hilft O-Spring auf die Sprünge
Wer kann schneller einen Müllsack mit Laub befüllen, Carsten Maschmeyer oder Michael Müller? Diese mäßig spannende Frage ist schnell beantwortet, den Letztgenannter verwendet seine Spannvorrichtung zum Offenhalten von Beuteln und Säcken namens O-Spring. Der Gründer hat übrigens sine Zwillingstöchter mit zum Dreh gebracht, baut sie aber nicht in den Pitch ein. Das Stichwort Familienunternehmen passt aber trotzdem, denn Michael hat zum Aufbau seines Startups 250.000 Euro aus der Firma seiner Eltern entnommen, die wieder zurückgezahlt werden müssen. Das finden einige Löwen nicht so optimal, außerdem glauben sie nicht an einen großen Geschäftserfolg. Ralf Dümmel beurteilt das mal wieder anders und schließt den Deal mit 50.000 Euro für 30 % ab. Maschmeyer wettet, dass Dümmel keine 300.000 Stück von O-Spring verkauft. Der Wetteinsatz ist allerdings reichlich unspektakulär, der Verlierer muss den anderen bekochen oder zum Essen einladen.
Fotos: RTL / Bernd-Michael Maurer