Ladies Dinner – wer braucht da noch Weihnachten?
Üppige Geschenke, köstliches Essen, großartige Gespräche – was wie eine idealisierte Beschreibung von Weihnachten klingt, fasst das Ladies Dinner perfekt zusammen. Zum fünften Mal trafen sich bemerkenswerte Frauen zum Schlemmen und zum Erfahrungsaustausch – wie immer auf Einladung von Hamburg Startups. Über das, was sie zu erzählen hatten, könnte man ein ganzes Buch schreiben. In unserem Nachbericht verraten wir schon mal, wie Brusthaartoupets das Gründerinnenleben leichter machen – und noch ein paar Geheimnisse mehr.
Schon das Restaurant ist ein Beispiel für weiblichen Gründergeist
Auch für alteingesessene Hamburgerinnen gibt es in der Hansestadt immer noch vieles zu entdecken, sogar an so prominenter Stelle wie dem Fischmarkt. Das dort gelegene Restaurant Neue Heimat jedenfalls kannten viele der Teilnehmerinnen am Ladies Dinner vom vergangenen Montag noch nicht. Geführt wird es von Petra Trautner, die auf ihrer kleinen, feinen Karte den Schwerpunkt auf Gemüseküche setzt und dabei die Liebhaber von Fisch und Fleisch nicht zu kurz kommen lässt. Am 4. Dezember stand folgendes Menü auf dem Plan:
- Erbsen-Minzcreme, wahlweise mit Forellenkaviar oder Wurzeltatar
- Tortillas gefüllt mit Gemüsejulienne in Cocos-Chili-Ingwersauce
- Entenbrust oder Blumenkohl-Linsenbratling mit Apfelrotkraut, Grünkohl und fränkischen Klößen
- Zimtiges Schokoladenmousse auf Beeren
- Kleine Käsevariation
Allein dank dieser Speisen wäre der Abend schon zu einem Erfolg geworden. Der eigentliche Hauptgang waren aber die Geschichten, die die Erfolgsfrauen zu erzählen hatten. Das bestätigt Stefanie Hagenmüller von KPMG:
Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele tolle Gründerinnen es in Hamburg gibt. Die Gespräche sind inspirierend, ermutigend und wahnsinnig interessant. Ein Abend voller neuer Impulse und Kontakte!
KPMG ist von Anfang an dabei
KPMG fördert das Ladies Dinner, eine Veranstaltung exklusiv für Frauen, in Hamburg von Beginn an. Stefanie als treibende Kraft war daher schon zum fünften Mal dabei. Sie ist Mutter von vier Kindern und zugleich Partnerin bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, und das im Teilzeitjob. Wie man das schafft? Auf jeden Fall nicht, indem man auf sein Glück wartet. Es ist durchaus legitim, als Frau die Werbetrommel für sich zu rühren, Männer machen das schließlich auch. Bei Stefanie hat das auf jeden Fall geklappt. Sie ist nicht auf Ablehnung gestoßen, sondern hat alle notwendige Unterstützung erhalten.
QVC als neuer Partner beim Ladies Dinner
Unterstützung von Frauen ist auch ein wesentliches Motiv von QVC NEXT. Diese Initiative des Unternehmens QVC, das längst mehr ist als der Betreiber eines Teleshopping-Kanals, trat zum ersten Mal als Gastgeber beim Ladies Dinner in Erscheinung. Und mit ziemlicher Sicherheit nicht zum letzten Mal. Justina Adu, Brand & PR Manager bei QVC, war jedenfalls begeistert:
Das Ladies Dinner war ein Abend voller Inspirationen – von Frauen, die mit ihrer Begeisterung und Leidenschaft dazu beitragen, dass Frauenpower gelebt wird. Wir haben tolle Teilnehmerinnen aus ganz unterschiedlichen Umfeldern getroffen. Die Mischung macht’s! Wir freuen uns daher, dass QVC Teil davon ist und wir mit der Förderinitiative QVC NEXT Startups aktiv unterstützen. Wir möchten dazu beitragen, innovative Produkte und die spannenden Geschichten dahinter sichtbar und erfolgreich zu machen.
Zu den Startups, die bereits von QVC profitieren konnten, zählt Veluvia, bekannt geworden durch „Die Höhle der Löwen“. Beim Teleshopping erzielten die natürlichen Nahrungsergänzungsmittel des jungen Unternehmens Rekordverkäufe. Die Dinnergäste Beatrice und Grazia de Francesco aus Geschäftsführung von Veluvia wissen aber, dass sie sich auf diesem Erfolg nicht ausruhen dürfen. Die Herausforderungen, die jetzt auf sie zukommen, haben in der Regel nichts mit ihrem Geschlecht zu tun. Das gilt aber nicht für alle Probleme von Gründerinnen.
Die Deutsche Bank hat eine eigene Abteilung für Startups
Die Finanzierung ist beispielsweise eine Frage, mit der sich alle Startups beschäftigen müssen. Investorinnen sind allerdings rar in der Branche, und es gibt Studien, die belegen, dass Frauen mehr Schwierigkeiten haben an Investments zu kommen als Männer. Bei der Deutschen Bank in Hamburg dürften solche Unterschiede nicht gemachten werden. Hier leitet Shelley Louise Burke die Abteilung, die sich speziell für Startups einsetzt. Shelley musste aus persönlichen Gründen beim auch von der Deutschen Bank unterstützen Ladies Dinner leider kurzfristig absagen, aber ihre Kollegin Kathrin Lüllau war dabei und zieht folgendes Fazit:
Auch in diesem Jahr hatten wir wieder einen wunderbaren Abend mit vielen besonderen und inspirierenden Frauen die voller Aufbruchstimmung sind. Für uns ist diese Veranstaltung eine echte Herzensangelegenheit geworden und ich hoffe, dass alle Teilnehmerinnen diesen Spirit weitertragen.
Mit Brusthaartoupets gegen männliche Dominanz
Mit welchen Vorurteilen sich Frauen auch in der angeblich so fortschrittlichen Startup-Welt herumschlagen müssen, davon können Sanja Stankovic und Sina Gritzuhn ein Lied singen. Immer wieder wird geunkt, es müsse ja wohl doch ein Mann hinter der Arbeit stecken. Humor sei eine Waffe, um solchen Vorurteilen zu begegnen, rieten Sina und Sanja, und legten sich deshalb einmal spaßeshalber Brusthaartoupets zu.
In der Vorstellungsrunde, bei der jede Teilnehmerin etwas über sich erzählte, war von ähnlichen Erfahrungen zu hören. Beispielsweise, wie einer Gründerin nicht die Hand gegeben wurde, weil man sie nur für eine Assistentin hielt. Doch auch Selbstkritik wurde laut, etwa die Selbstbeschränkung, niemals die Stimme zu erheben. Warum eigentlich, manchmal ist das einfach notwendig! Und dass bei vielen Veranstaltungen so wenige Frauen auf der Bühne zu sehen sind, liegt nicht nur an Männern. Viel zu oft sagen Frauen kurzfristig noch ab oder gar nicht erst zu. Manchmal ist neben Startup (und Familie) die Zeit schlicht nicht da. Manchmal fehlt aber auch einfach der Mut, denn Kompetenz ist definitiv vorhanden.
Und das nicht erst seit gestern. Heidrun Twesten, Geschäftsführerin der Impacct GmbH, ist schon seit 21 Jahren in der Startup-Welt unterwegs und hat unter anderem 28 Börsengänge begleitet. Demnächst wird sie vielleicht etwas Neues gründen, aber mehr dürfen wir noch nicht verraten. Die Entstehung der Inpromo GmbH, einer Agentur für Online-Kommunikation, datiert auf das Jahr 1999. „Hat damals keine Sau interessiert, hat aber geklappt“, fasst Gründerin Marlies Jahnke ihre Geschichte zusammen.
Geballte Medienkompetenz beim Ladies Dinner
Die Vorstellungsrunde war voll solcher Geschichten, zog sich über fast zwei Stunden und hätte ruhig noch länger gehen können. Da bot sich jede Menge Stoff für Journalistinnen wie Doris Brückner, Chefredakteurin von Gala.de, Katharina Grimm, Ressortleiterin bei stern.de, Hanna Zobel von bento und Conny Nolzen vom StartupSpot und ihrer eigenen Webseite Horse Flash. Auch Sabine Fäth gehört als ehemalige Chefredakteurin von „Für Sie“ zur Zunft der Journalistinnen. Inzwischen hat sie mit SCRIBERSHUB ihr eigenes Startup und vermittelt freie Autoren.
Beim Ladies Dinner waren noch einige andere Startup-Gründerinnen dabei: Vanessa Maempel von yoga2be und Henrike Fröchling von YogaEasy hatten sich besonders viel zu erzählen. Sandra Roggow von Kitchennerds kennt sich mit Köchinnen und Köchen bestens aus, und Ebru Erkunt leistete mit ihren Haselnussprodukten von Haselherz einen wichtigen Beitrag zu der opulenten Geschenketüte – aber dazu gleich mehr. Vervollständigen wir zuerst noch die Gründerinnenliste: Katharina Walter hilft mit Findeling dem lokalen Einzelhandel und Kathrin Kistner vereinfacht mit Qualitize die Marktforschung.
Tolle Geschenke für tolle Frauen
Linda Brack kümmert sich nicht nur bei ihrem Startup flow education um Bildung, sondern ist beim betahaus unter anderem für die Academy zuständig und hat auch noch die Initiative Frauenmacht ins Leben gerufen. Ganz offiziell um Startups kümmern sich Doreen Hotze als stellvertretende Geschäftsführerin bei der Handelskammer Hamburg und Veronika Reichboth, die ab 1. Januar bei Hamburg Invest diese Aufgabe übernimmt. Ebenfalls auf der Gästeliste standen die Venture-Kommunikationsberaterin Melanie Schehl , die Social Media-Expertin und Digital Media Woman Tatiana Albrecht und als weitere Gastgeberin Lea Edelmann von KPMG.
Sie alle hätten noch viel mehr redaktionelle Aufmerksamkeit verdient, aber dies ist eben nur ein kurzer Nachbericht und kein Buch. Zumindest bekamen alle eine große Tüte mit Geschenken – halt, stimmt gar nicht, es waren sogar zwei! In eine Tüte hätten die Präsente gar nicht gepasst. Das lag nicht zuletzt an dem üppigen Beitrag von DS Produkte, für die PR-Managerin Jana Bendig dabei war. Von der Deutschen Bank gab es einen Weihnachtsstern, und auch QVC sorgte mit einer Beauty Box für eine vorgezogene Bescherung. Das Schlusswort gehört daher Katrin Lange, Senior Pressereferentin bei QVC:
Das Ladies Dinner war für uns ein sehr spannender Abend. Die geballte Frauenpower sowie jede einzelne Geschichte der Teilnehmerinnen sind beeindruckend. Wir haben durch den Austausch viel Inspiration mitgenommen und freuen uns, in diesem Bereich mit QVC verstärkt aktiv zu werden.
Die großartigen Fotos stammen übrigens von Rieka Anscheit, und in diesem Video sind noch mehr:
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