Kynda sichert sich 3 Millionen Euro in Seed-Runde
Das Foodtech-Startup Kynda aus Jelmstorf in der Metropolregion Hamburg hat 3 Millionen Euro in einer Seed-Finanzierungsrunde eingesammelt. Das Unternehmen entwickelt innovative Fermentationstechnologien und Bioreaktoren, die Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie in hochwertige Proteine umwandeln können.
Angeführt wird die Finanzierungsrunde von EnjoyVenture mit dem Wachstumsfonds Invest-Impuls Scale. Beteiligt haben sich zudem die PHW-Gruppe sowie Clima Now, ein Schweizer Climate-Tech-Investor. Der neuen Investorengruppe wird C.E.L.L. Investment in einem ‚Second Closing‘ beitreten. Das Geld erhält Kynda für die nachhaltige Proteinherstellung durch Biomassefermentation aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten, sogenannten Nebenströmen. Der Fermentationsprozess von Kynda produziert Myzel, also das wurzelartige Geflecht von Pilzen, in nur 24 bis 48 Stunden. Es bietet auf dieser Basis eine kostengünstige und klimafreundliche Alternative zu pflanzlichen und tierischen Proteinen. Die Gründer Franziskus Schnabel und Daniel MacGowan-von Holstein vereinen über 20 Jahre Erfahrung in der Lebensmittelindustrie.
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Kynda ermöglich Proteinproduktion, wo Nebenströme entstehen
Ein zentrales Innovationsmerkmal von Kynda ist die Kombination seiner firmeneigenen Technologie, bestehend aus einer neuen Generation von Fermentationsreaktoren, und biotechnologischem Know-how. Die skalierbare und benutzerfreundliche Plug- und Play-Lösung ermöglicht es Industriepartnern Nebenströme der Lebensmittelproduktion zu nutzen. Der Wasserverbrauch und Treibhausgasemissionen lassen sich im Vergleich zu herkömmlichen Proteinproduktionsmethoden deutlich zu reduzieren.
Zudem minimiert das Verfahren den Transportaufwand, da die Produktion direkt an den Orten erfolgen kann, an denen die Nebenprodukte anfallen. Anstatt nährstoffreiche Nebenprodukte zu entsorgen, werden diese durch Kyndas Technologie weiterverwertet, was eine Kreislaufwirtschaft fördert, von der sowohl Unternehmen als auch die Umwelt profitieren. Die über diesen Prozess hergestellten Mykoproteine zeichnen sich durch eine fleischähnliche Textur sowie durch essenzielle Aminosäuren, Ballaststoffe, zellgebundene Fette und einen natürlichen Umami-Geschmack aus.
Die Produktionsanlage soll im 2. Quartal 2025 eröffnet werden
Kynda plant, die Produktion in seiner neuen Anlage in Jelmstorf bei Hamburg, die im zweiten Quartal 2025 eröffnet werden soll, zu erweitern. „Viele unserer Kunden benötigen Tausende von Tonnen an Produkten. Diese Investition ermöglicht es uns, unsere Produktionskapazität gemeinsam mit unseren Partnern zu erhöhen, um diesen Bedarf zu decken und den Massenmarkt zu erreichen“, erklärt Daniel MacGowan-von Holstein.
Das Engagement der PHW-Gruppe, bekannt für Marken wie WIESENHOF und Green Legend und einer der führenden Geflügelproduzenten Europas, als Investor und strategischer Partner beurteilt Kynda als bedeutenden Meilenstein. In den letzten zehn Jahren hat sich die PHW-Gruppe, in dem Markt für alternative Proteine etabliert. Es verfügt über Expertise in den Bereichen Einkauf, Fermentationstechnologie und biotechnologische Verarbeitung sowie in der Produktion von Rohstoffen und Zusatzstoffen für pflanzliche Wurstwaren, Fleisch- und Fischalternativen sowie Tiernahrung. „Diese strategische Partnerschaft ermöglicht vielversprechende Synergien, die die Implementierung und Kommerzialisierung unserer Technologie und Superfood-Rohstoffe beschleunigen“, bestätigt Franziskus Schnabel. „Mit der Unterstützung der PHW-Gruppe sind wir bestens aufgestellt, um nachhaltige Innovationen im großen Maßstab voranzutreiben.“
Fotos: Kynda