Kreditech wird zu Monedo und will international weiter wachsen
Das in Hamburg ansässige Fintech Kreditech verkündete diese Woche die Umfirmierung zu Monedo. In diesem Zusammenhang gab David Chan, der CEO von Monedo, auch bekannt, dass das Unternehmen auf dem Weg sei, im vierten Quartal 2020 einen positiven bereinigten operativen Cashflow zu erzielen. Im Geschäftsjahr 2019 lagen die Einnahmen in einer Höhe von 43 Millionen Euro. Die Umfirmierung des Unternehmens und die verbesserte Finanzlage folgen auf 24 Monate strategischer Neuausrichtung, die weitreichende Umstrukturierungen der Führungsebene einschloss. In diesem Zeitraum hat das Fintech mehr als 45 Millionen Euro erhalten, unter anderem von den erfahrenen Technologie-Investoren HPE Growth und Runa Capital.
David Chan, CEO von Monedo, erklärt: „In den vergangenen zwei Jahren haben wir unermüdlich an der Umsetzung der neuen Strategie gearbeitet. Die Namensänderung markiert die nächste Stufe der grundlegenden Transformation, die wir durchlaufen, da das Unternehmen von einem Startup zu einem Scale-up-Fintech geworden ist. Während des gesamten Jahres 2019 haben wir uns darauf konzentriert, das Unternehmen wieder erfolgreich auf Wachstumskurs zu bringen, indem wir uns auf die Verbesserung der betrieblichen Effizienz, des Risiko- und Kostenmanagements und die Stärkung unserer Produkte und Dienstleistungen konzentriert haben. Dieser Fokus, kombiniert mit der soliden Unterstützung unserer Investoren, bedeutet, dass wir perfekt positioniert sind, um unsere Ziele zu erreichen.“
Das Ziel von Monedo: bis 2025 eine Milliarde Umsatz
Das Unternehmen schätzt, dass es einen globalen Zielmarkt von rund 300 Milliarden Euro für die Ausgabe von Verbraucherkrediten hat. Es strebt bis 2025 einen Umsatz von einer Milliarde Euro an. Er soll durch das Wachstum in den bestehenden Märkten, sowie durch die Expansion in neue Regionen vorangetrieben werden. Bisher hat das Unternehmen über zwei Millionen Kredite an rund eine Million Kunden vergeben.
Ob das Fintech damit dauerhaft auf Erfolgskurs gehen kann, bleibt abzuwarten. Seit der Gründung 2012 verlief die Unternehmensgeschichte durchgehend turbulent. Die Gründer Sebastian Diemer und Alexander Graubner-Müller sind schön länger nicht mehr an Bord. Abwechselnd sorgten üppige Finanzierungsrunden und hohe Verluste für Schlagzeilen. Häufig wurden die hohen Zinsen für Kredite an Personen bemängelt, die anderweitig kein Geld bekommen hätten. Auch Ermittlung der Kreditwürdigkeit durch die Auswertung einer großen Datenmenge stand wegen ihrer Intransparenz in der Kritik. Inzwischen liegt der Fokus auf Ratenkrediten bei Online-Käufen.
Monedo beschäftigt aktuell mehr als 350 Mitarbeiter aus über 40 Nationen in sieben Ländern. Es entwickelt seine Technologie mithilfe von Teams in Deutschland, Polen und Thailand. Monedo vergibt Kredite an Kunden in Indien, Polen, Russland und Spanien und hat ein Service Center in Rumänien.
Fotos: Monedo