Keine Lust mehr aufs Singledasein? Frag Marie!
Über 16 Millionen Singles gibt es Deutschland. Manche sind es aus Überzeugung, aber viele würden lieber in einer Beziehung leben. Wenn nur die Suche nach dem richtigen Partner nicht so schwierig wäre! Marie Mernke ist das Problem systematisch angegangen, mit Erfolg. Sie hat nicht nur privat ihr Glück gefunden, sondern auch gleich beruflich. Mit ihrem Startup Frag Marie gibt sie ihre Erfahrungen in einem Online-Programm weiter.
Den praktischen Teil ihres dualen BWL-Studiums absolvierte Marie bei der Post, danach arbeitete sie einige Jahre für den Versanddienstleister Hermes. Vollständig identifizieren konnte sie sich mit ihrem Angestelltendasein aber nie, also nahm sie sich ein Jahr Auszeit für eine Weltreise, die sie unter anderem nach Australien und Neuseeland führte, wo sie vorübergehend auf einer Rinderfarm aushalf. Zurück in Deutschland übernahm sie eine leitende Position im Vertrieb der Autovermietung Sixt. Der Wunsch, etwas Eigenes zu machen, war jedoch geblieben.
Vom Sprung in die Selbständigkeit zur neuen Partnerschaft und dann zur erfolgreichen Geschäftsidee
Das Buch „Die 4-Stunden-Woche“ von Tim Ferris inspirierte sie dazu, intensiver und strukturierter über Selbständigkeit nachzudenken. Ein Hinderungsgrund war die Angst, die mit einer Festanstellung verbundene Sicherheit und den gewohnten Lebensstandard einzubüßen. Also senkte sie diesen prophylaktisch freiwillig und suchte sich eine kleinere und günstigere Wohnung. Ihr erster ernsthafter Versuch als Unternehmerin war die Eröffnung eines Onlineshops mit Möbeln in Surfbrettoptik. Dafür kündigte sie ihren Vertriebsjob und widmete sich gut ein Jahr lang ihrem Startup.
Beim Sprung in die Selbständigkeit hatte sich Marie viel mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt und der Frage, was Erfolg ausmacht. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse nutze sie nicht nur beruflich, sondern auch privat. Sechs Jahre war sie Single gewesen. Nicht ganz freiwillig, aber entweder hatte sie sich nicht getraut. Kontakt mit attraktiven Männern aufzunehmen, oder versucht, eine Beziehung mit einem Mann einzugehen, der dazu gar nicht bereit war. Nicht zuletzt dank ihres frisch gewonnen Selbstbewusstseins hatte sie jetzt einen Partner gefunden und wollte ihre positiven Erfahrungen mit anderen teilen.
Zunächst war Frag Marie ein Blog und ein Podcast mit kostenlosen Inhalten. Die Resonanz fiel aber so erfreulich aus, dass Marie daraus ein Geschäftsmodell entwickelte. Durch den Umweg über ihr privates Glück hatte Marie endlich beruflich etwas gefunden, in das sie ihre ganze Leidenschaft investieren konnte. Bekanntlich ist das eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein vielversprechendes Startup. Marie orientierte sich an den zahlreichen Fitnesskursen, die es im Videoformat gibt, und drehte eine Reihe von Clips über Liebe, Beziehungen und Selbstwertgefühl, die diese Themen ausführlicher behandelten als ihre bisherigen Text- und Sprachbeiträge. Das Programm erarbeitete sie mit der Hilfe von Psychologen und anderen Experten, auch eine Ausbildung als Coach hat sie gemacht.
Frag Marie hat schon im ersten Jahr gute Umsätze erzielt
Herausgekommen ist eine kostenpflichtige Serie von Videos in einer Länge von 20 bis 30 Minuten, die man sich idealerweise über einen Zeitraum von sechs Wochen anschauen sollte. Das Coaching lässt sich grob in zwei Phasen unterteilen. Zunächst gilt es, die inneren Bremsen zu lösen um dann Gas geben zu können, also aktiv auf die Partnersuche zu gehen. Wer Fragen zum Programm hat, kann sich schriftlich an Frag Marie wenden oder sich in der Community des Startups austauschen.
Frag Marie ist Ende 2017 gestartet und hat im Jahr 2018 bereits einen sechsstelligen Umsatz erzielt. Mittlerweile beschäftigt Marina Mernke – so der vollständige Name der Gründerin – drei freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bislang richtet sich das Angebot explizit an Frauen, die offensichtlich viel eher bereit sind, Rat und Hilfe in Beziehungsfragen zu suchen. Das muss aber nicht so bleiben. Auch eine Ausweitung des Themenspektrums ist denkbar. Einen Partner zu finden kann schon schwierig genug sein, eine Partnerschaft zu erhalten ist noch eine ganz andere Herausforderung. Und was passiert, wenn Kinder dazukommen? Stoff genug für weitere Kurse gibt es also. An Seminare hat Marie ebenfalls schon gedacht und an die Einrichtung eines Livechats mit einem Coach.
Was Frag Marie nicht werden will, ist eine Partnervermittlung. Davon gibt es schon genug. Und was den Beziehungsstatus für das Startup selbst angeht: Kooperationspartner sind willkommen, Investoren müssen nicht sein. In diesem Bereich bleibt Marie gern ungebunden und unabhängig.
Fotos: Frag Marie