Hauke Windmüller über die Übernahme von Familonet durch moovel
Gestern sorgte die Übernahme von Familonet durch die Daimler-Tochter moovel weit über die Grenzen der Hamburger Startup-Szene hinaus für Aufsehen. Im Interview verrät uns Mitgründer Hauke Windmüller mehr über den Exit und wie es mit dem Startup jetzt weitergeht.
Hallo Hauke, herzlichen Glückwunsch zu Eurem Exit, und vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte fasse zu Beginn einmal kurz zusammen, was Familonet macht.
Familonet ist eine Ortungsapp für die Familie, mit der du automatisch benachrichtigt werden kannst, wenn ein Familienmitglied an einem vorher definierten Ort wie Schule, Arbeit oder dem Zuhause ankommt. Dabei steht der Schutz der Privatsphäre an erster Stelle, da jeder selber entscheiden kann, wann er geortet wird. Über die Jahre haben wir eine eigene Mobile Location-Technologie entwickelt und uns zu einem Spezialisten in diesem Bereich entwickelt. Zuletzt haben wir unsere entwickelte und vielfach prämierte Geofencing- und Live-Location-Technologie auch im B2B-Umfeld als Saas-Modell verkauft.
Wie kamen der Kontakt und letztlich die Zusammenarbeit mit der Daimler-Tochter Moovel zustande?
Der Kontakt kam über ein moovel-Teammitglied zustande, das für moovel nach Technologiepartnern sucht. Es wurde ziemlich schnell klar, dass es einen sehr großen Fit zwischen moovel und Familonet gibt. Mit unserer Location-Technologie und unserem Fachwissen im Bereich Location Based Services können wir moovel dabei unterstützen, die urbane Mobilität der Zukunft zu gestalten.
Über Zahlen spricht man bekanntlich nicht, aber welche Details kannst Du uns trotzdem über den Deal verraten?
Zahlen kann ich leider nicht nennen, aber zumindest so viel verraten: Alle Beteiligten sind sehr happy. 🙂
Wie geht es jetzt konkret in den nächsten Tagen und Wochen mit Familonet weiter?
Die Familonet App wird weiterhin über die App Stores weltweit auf 16 Sprachen angeboten und vertrieben. In den nächsten Wochen werden wir vollständig in moovel integriert und auch die Büroräumlichkeiten von moovel an der Elbe beziehen. Unser Team bildet ein eigenes, spezialisiertes Squad und kann in diesem Verbund weiterarbeiten. Schlussendlich hat uns auch die Herangehensweise von moovel überzeugt, eine Übernahme so umzusetzen, dass das gesamte Team voll in den Prozess integriert wird und mitgestalten kann.
Inwieweit ist Euer Appentwicklungsdienst onbyrd von der neuen Konstellation betroffen?
Es wurde die komplette Familonet GmbH inklusive des Geschäftsbereichs onbyrd übernommen.
Was versprecht Ihr Euch längerfristig von der Übernahme?
Ich persönlich finde die Vision von moovel – ein Betriebssystem für urbane Mobilität zu schaffen – extrem spannend. Die Art der Fortbewegung in Städten wird sich in den nächsten Jahrzehnten extrem verändern. Nicht zuletzt werden der Trend zur Elektromobilität und zum autonomen Fahren dafür sorgen, dass Städte ihre Mobilitätskonzepte nachhaltig anpassen müssen. Daimler ist mit moovel, Car2Go und MyTaxi bereits sehr gut aufgestellt und einer der Vordenker in diesem Bereich. Dass wir nun die Möglichkeit haben, unsere Technologie und unser Fachwissen im Bereich Mobile Location für diese Vision einzubringen, motiviert mich sehr.
Vielen Dank für das Interview!
Beitragsbild: die Familonet-Gründer David Nellessen, Hauke Windmüller und Michael Assauer
Übrigens: Einer der ersten Schritte von Familonet in die breite Öffentlichkeit war die Finaleilnahme am ersten Startups@Reeperbahn Pitch im Jahr 2013. Der Wettbewerb ist also ein gutes Sprungbrett, wie auch die Erfolgsgeschichten späterer Gewinner wie Tinnitracks oder Baqend zeigen. Wer diese Chance auch nutzen möchte, kann sich noch bis zum 18. August bwerben. Alle Infos dazu gibt es hier.
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