Brigitte Mohn: „Wir brauchen mehr junge Gründer in Deutschland!“
Dr. Brigitte Mohn ist Unternehmerin, Bertelsmann-Gesellschafterin, Investorin – und Jurorin beim Startups@Reeperbahn Pitch am 20. September. Einige Startups treffen sie auch als Mentorin bei unseren Blind Dates. Wer sich noch kein Ticket gesichert hat, hat jetzt noch die Chance.
Wir haben sie vorab gefragt, was sie mit Startups verbindet und welche Tipps sie für Gründerinnen und Gründer hat.
Liebe Brigitte, wir freuen uns, Dich in unserer Jury für unseren Startups@Reeperbahn Pitch 2017 begrüßen zu dürfen! Was fällt Dir spontan zum Stichwort „Reeperbahn“ ein?
Buntes Leben, Night-Life, Leckeres Essen, Kultur, Begegnung.
Und welche Beziehung hast Du zu Startups?
Ich investiere seit ein paar Jahren direkt und über Funds in Startups. Ich bin davon überzeugt, dass wir mehr junge Gründer in Deutschland brauchen, die mit neuen Ideen, Geschäftsmodelle Themen und Prozesse treiben und verändern. Innovation bringt Wachstum und vielerorts durch Teilhabe am Bildungs – und Arbeitsmarkt Wohlstand. Wir müssen junge Menschen im Gründertum unterstützen. Dazu möchte ich einen Beitrag leisten.
Welche Erwartungen hast Du an die Teilnehmer des Startups@Reeperbahn Pitch?
Dass sie Ihre Visionen und Ideen mit Mut und Durchhaltevermögen verfolgen und umsetzen. Widerstände überwinden und ihren eigenen Weg gehen.
Du bist in eine große Unternehmerfamilie hineingeboren worden. Wie hat das Deinen persönlichen Werdegang geprägt?
Mein Vater. Er war Mentor, Ratgeber, Gesprächspartner und für mich der beste Vater, den ich mir hätte wünschen können. Er hat mir jeden Freiraum zur Entwicklung gegeben und war im Hintergrund immer da.
Du gehörst dem Vorstand der Bertelsmann Stiftung an. Die unterstützt unter anderem die Founders Foundation in Bielefeld. Was ist das Ziel dieser Initiative?
Die Founders Foundation soll im Raum OWL das junge Unternehmertum fördern und entwickeln. Dazu arbeitet sie mit 5 Innovationshubs in anderen Städten in unserer Region zusammen. Wir wollen eine „Blaupause“ aufbauen, wie Gründertum in einer ländlichen Regionen gefördert und auch gehalten werden kann. Wir haben einen sehr guten und ausgeprägten Mittelstand bei uns. Das Team der Founders Foundation fördert auch Kooperationen zwischen dem Mittelstand und ansässigen Großkonzernen und den Startups. Wir brauchen in vielen ländlichen Regionen neues Wirtschaftswachstum. Unsere Initiative kann ein Modell dafür sein.
Was sind die Besonderheiten der Startup-Szene in Ostwestfalen-Lippe?
Es gibt viele kleinere Initiativen, wie in Paderborn, Lemgo, Herford und jetzt Bielefeld, die sehr nah an den dort ansässigen Branchen arbeiten. Wir sind davon überzeugt, dass wir auch in eher traditionellen Branchen wie zum Beispiel Maschinenbau, Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie oder Gesundheitswesen deutlich mehr Innovation brauchen und Berlin, München und anderen Städten in den Schwerpunkten nicht kooperieren müssen, sondern ergänzen.
Du hast eine zeitlang in den USA gelebt und gearbeitet. Wie hast Du dort die Unternehmermentalität erlebt, auch im Vergleich zur deutschen?
Freier. Sie sind nicht in Denkmustern verhaftet, offener für Veränderungen und an vielen Stellen deutlich mutiger Neues auszuprobieren und auch mal zu scheitern. Aber mein großes Vorbild ist Israel in der Förderung von Innovationen. Sie fangen in den Schulen bereits an und integrieren es auch im Alltagsleben der Städte. Zudem sind sie deutlich weniger kompetetiv, sondern kooperativ.
Du hast unter anderem in das Hamburger Startup Frischepost investiert. Was hat Sie an dem Team überzeugt?
Ihre feste Überzeugung, dass regionale gesunde Produkte einen hohen Mehrwert für Endkunden darstellen und mit der Unterstützung von landwirtschaftlichen SMEs regionale Wirtschaftsförderung gezielt gefördert werden kann. In Österreich ist dieses Modell auch bereits sehr erfolgreich und bietet Discountern die Stirn.
Worauf wirst Du als Jurorin am 20.09. besonders achten?
Auf die Visionen, wie sie ihr Unternehmen im Markt mit viel Wettbewerb und neuen Innovationen wachsen lassen wollen.
Welche Ratschläge möchtest Du jungen Gründerinnen und Gründern auf den Weg geben?
Das Team entscheidet über den Erfolg! Onboarding von neuen Mitarbeitern und das Aufsetzen einer klaren Strategie, was ist man und wo man hin will, ist zentral. Zudem sind Mentoren und das Aufbauen von Netzwerken absolut hilfreich. Gründen eines Unternehmens war noch nie geschenkt und kostet Kraft und Mut. Aber seinen eigenen Weg zu gehen und seine Vision von Veränderung umzusetzen ist die größte Chance, die man kriegen kann. Nutzt sie.
Vielen Dank für das Interview!
So bekommt Ihr Tickets für Startups@Reeperbahn
Der Startups@Reeperbahn Pitch am 20. September im Gruenspan wird ein großartiges Spektakel. Fünf internationale Teams kämpfen um tolle Preise, nämlich ein Mediabudget der WELT in Höhe von 100.000 Euro und eine Reise zum SXSW-Festival in Austin, Texas. Der Publikumsliebling erhält zudem Zugang zur Extreme Tech Challenge auf Necker Island. Vor dem Pitchfinale steht noch ein hochklassiges Konferenzprogramm auf der Tagesordnung. Das alles sollte man nicht verpassen! Mehr Infos und Tickets gibt es hier. Noch bis zum 17. September habt Ihr zudem die Chance, Tickets bei unseren Gewinnspiel zu ergattern. Viel Glück!
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